Devil's Mother
Devil's Mother
Interview
Nachdem wir vor wenigen Wochen bereits bei den PHANTOM STARS aufgrund der gelungenen Split-Veröffentlichung angeklopft haben, steht nun mit den Thüringern von DEVIL’S MOTHER die andere auf besagter Scheibe lärmende Band Rede und Antwort. Schreihals Julian weiß einiges aus dem Privatleben der vier seit 2007 zusammen zockenden Herrschaften, die eine gemeinsame Vorliebe für Musik der langsameren Gangart teilen, zu berichten.
Hi Christoph, danke der Nachfrage. Mir geht es ganz gut im Moment. Wir haben einen neuen Tonträger auf den Markt geworfen und sind voll und ganz zufrieden mit dem Ergebnis. Jeder, der irgendwie schon einmal Musik gemacht hat, weiß, dass es ein großartiges Gefühl ist. Sonst halt “always pissed, always Punk“ würde ich sagen.
Vor besagtem neuen Tonträger habt ihr 2008 euer erstes, selbstbetiteltes Album aufgenommen und veröffentlicht – wie waren die Reaktionen darauf?
Also die Reaktionen waren durchwachsen. Von mittelmäßig bis sehr gut war alles dabei, aber zum Glück konnten wir nirgends einen Totalverriss entdecken. Das beste Review jedoch hat einer deiner Kollegen auf metal.de geschrieben, was uns natürlich sehr gefreut hat.
Inwieweit unterscheidet sich die Musik des Debüts denn von den vier Stücken der aktuellen Split mit den PHANTOM STARS? Was hat sich in dem einen Jahr an eurem Sound verändert?
Die vier Songs auf der Split klingen ausgereifter und bilden mehr eine musikalische Einheit, denke ich. Wie alle anderen neuen Bands mussten wir erst unseren Sound finden, auch wenn wir klare Vorstellungen hatten, in welche Richtung es gehen sollte. Den größten Fortschritt sehe ich jedoch in der Soundqualität. Die Arbeit an unserem Debüt haben wir noch fast komplett selber in die Hand genommen, von der Aufnahme über den Mix bis zum Layout. Bei der Split lief das anders. Die Songs haben wir unter professioneller Regie in den bekannten “Rape of harmony“-Studios in Triptis aufgenommen und mit Patrick W. Engel haben wir den perfekten Produzenten für uns gefunden. Zwischen uns hat es von der ersten Sekunde an harmoniert und die Arbeit mit ihm hat sehr viel Spaß gemacht. Außerdem denke ich, dass es wichtig ist, dass ein außenstehender, kritischer Fachmann den Aufnahmeprozess überwacht und bei Patrick bin ich mir hundertprozentig sicher, dass er mit seiner Meinung, die ich sehr schätze, nicht hinter dem Berg hält.
Im Review zur Split habe ich eure vielfältigen musikalischen Einflüsse aus den Bereichen Doom/Sludge, Stoner Rock und Death Metal angesprochen – kannst Du mir die für euch wichtigsten Bands nennen? Gibt es überhaupt einen gemeinsamen musikalischen Background oder kommt doch jedes Bandmitglied aus einer etwas anderen Ecke?
Also es ist schon so, dass jeder von uns einen anderen musikalischen Background hat. Ich komme mehr aus dem Hardore/Punk-Bereich und zähle bis heute Bands wie BLACK FLAG, POISON IDEA, NEGATIVE APPROACH oder die BAD BRAINS zu meinen Favoriten. Krischaan kommt aus dem Black Metal und Karsten und Andreas stehen eher auf traditionelle Metal-Sachen wie MOTÖRHEAD oder BLACK SABBATH. Weiterhin werden unsere unterschiedlichen musikalischen Vorlieben auch durch die Aktivitäten in anderen Bands deutlich. Krischaan traktiert seine Gitarre beispielsweise noch in der Black Metal-Band INFAUST und in einer Death Metal-Band namens SEVERATION. Andreas hat früher in der deutschsprachigen, Pantera-beeinflussten Metalband MUGGEFUGG gespielt und ich singe noch in der Death Metal Formation DECISION TO DEFY und musiziere mit Karsten seit nunmehr fast zehn Jahren bei RAW EDGE. Um einige wichtige Vertreter zu nennen, die den Sound von DEVIL’S MOTHER geprägt haben, würde ich spontan Namen wie CROWBAR, PANTERA, DOWN, ENTOMBED, CATHEDRAL, CORROSION OF CONFORMITY und NEUROSIS nennen.
Gibt es denn aktuell Platten im Bereich Doom, Death oder Stoner, die Dich richtig vom Hocker gehauen haben? Wenn ja, welche sind das?
Gerade erschienene Releases, die mich beeindrucken konnten, sind von BARONESS “Blue record“ und das SHRINEBUILDER-Album. Mehr oder weniger aktuelle Sachen aus den von dir genannten Bereichen die bei mir auf Dauerrotation laufen, sind das aktuelle DISMEMBER-Album, GRAND MAGUS mit “Iron Will“, “Extermination Hammer“ von GORILLA MONSOON, alle DOWN-Alben, “Open Fire“ von ALABAMA THUNDERPUSSY und DOZER mit “Beyond Colossal“.
Wie sehen die Pläne für den Rest von 2009 und für das Jahr 2010 aus? Wird es ein zweites DEVIL’S MOTHER-Album geben? Und wenn ja, was kann der Hörer erwarten?
Viel von 2009 ist ja nicht mehr übrig, aber wir werden noch den einen oder anderen Gig spielen und mit dem Songwriting für die neue Platte beginnen. Also ich bin mir ziemlich sicher, dass es noch weitere Releases von DEVIL’S MOTHER geben wird, da die Stimmung in der Band super ist und wir Spaß am gemeinsamen Musizieren haben. Vielleicht wird es bereits Ende 2010 ein neues Album geben, aber wir werden uns definitiv Zeit lassen, da wir keine Plattenfirma im Rücken haben, die uns Druck macht oder so. Außerdem denke ich: “Gut Ding will Weile haben“. Ein weiterer Plan ist das Erlangen von Macht und Reichtum durch DEVIL’S MOTHER. Unglaublich gutaussehend sind wir sowieso schon.
Unbezweifelbar, ja. Eine letzte Frage, die ich mir schon gestellt habe und gerne an Dich weitergeben möchte: Wie stellst Du Dir eigentlich optisch die Mutter des Teufels vor?
Da habe ich eine genaue Vorstellung, denn ich glaube, ich bin ihr bereits begegnet. Ich habe vor einigen Jahren mal mit einer anderen Band in einer Stadt in Südthüringen gespielt und da habe ich diese Frau getroffen. Sie trug eine Kittelschürze, verkaufte Buletten und hatte mehr Bart als ich. Eine furchteinflößende Gestalt! Sie muss einfach die Mutter vom Teufel gewesen sein, denn sie machte mir wirklich Angst. Wenn du eine genauere Beschreibung brauchst, dann lies dir einfach mal den Text zu “Devil’s Mother“ auf unserem Debüt durch.
Also seht euch vor der DEVIL’S MOTHER vor. Ich hoffe, dass ich ihr nie wieder über dem Weg laufen werde. Aber zu unseren Konzerten dürft ihr trotzdem kommen. Support The Underground!