Destruction
Natürliche Auslese

Interview

Warum habt ihr eure erste Show und auch die Aufnahme von „Live Attack“ jeweils im Z7 in Pratteln durchgeführt? Man sollte ja meinen, dass es für DESTRUCTION als deutsche Band logistisch einfachere Alternativen gibt als in die Schweiz zu fahren.

Schmier: Ne, das ist logistisch tatsächlich das einfachste. Wir wohnen an der Schweizer Grenze und es gibt hier in der Nähe keinen gescheiten Club. Der nächste wäre wohl das Substage in Karlsruhe, da fahren wir zwei Stunden hin, zum Z7 nur etwas 30 Minuten. Wir sind eine Grenzgebietband und im Dreiländereckt großgeworden. Deswegen hab ich im Z7 am meisten Shows gesehen und selbst viele gespielt.

Ich hab meine Metaljugend hauptsächlich in der Schweiz verbracht, weil es bei uns im Landkreis Lörrach keine Szene gab. Inzwischen ist das besser, aber dadurch haben wir trotzdem eine Affinität zur Schweiz. Das Z7 ist einer der besten Clubs in Europa. Nur das Bier ist da leider ein bisschen teurer. (lacht)

DESTRUCTION graben im Archiv

Ja, ein bisschen Schwund ist immer. Sowohl Social-Distancing-Shows als auch Streaming-Events sind eher Notlösungen, um die aktuelle Zeit zu überbrücken. Wie hat sich das für euch denn gerechnet oder eben auch nicht?

Schmier: Wir haben jetzt anderthalb Jahre lang Geld verloren. Wirklich nur Geld verloren. Das ist das Brutale. Wir hatten jetzt auch nochmal Anfragen für Social-Distancing-Shows, aber gesagt, dass das nicht funktioniert. Wir haben eine Crew und gewisse Grundkosten. Wenn wir die nicht mit Shows decken können, dann geht das nicht. Wir können nicht noch ein Jahr lang Geld verlieren, das geht einfach nicht.

Aber wir sehen ja, dass es langsam etwas bergauf geht. Wenn bei den Sitzshows mehr Leute zugelassen werden, kann man nochmal darüber reden. Wir machen jetzt in Italien eine Sitzshow, da dürfen 950 Leute kommen. Das ist eine andere Nummer, mit der man auch die Bands bezahlen kann. 250 Leute reicht da einfach nicht, um Halle, Crew und die Bands zu bezahlen.

Vergangenes Jahr habt ihr recht spontan das Livealbum „Born To Thrash“ veröffentlicht, jetzt kommt „Live Attack“. Dazwischen erschien eine Neuauflage eures Demos „Bestial Invasion Of Hell“. War das auch eine Geburt der Pandemie oder stand die Idee dazu ohnehin schon länger im Raum?

Schmier: Am Ende kämpft man mit sowas gegen Bootlegs an. Gerade diese Scheibe wurde extrem oft gebootlegt. Wir haben da mit High Roller Records einen coolen Partner, der auch Re-Releases unseres Backkatalogs macht. Das war jetzt also schon länger geplant. Bei Vinyl ist aber das Problem, dass kaum noch Rohstoff da ist und die Presswerke teilweise fünf bis sechs Monate lang belegt sind. Da müssen wir immer schauen, wann wir rein können und jetzt hat es gepasst. Demnächst kommt auch noch ein auf 666 Exemplare limitiertes Picture-Vinyl-Boxset, das sehr toll geworden ist. Das ist für die Die-Hard-DESTRUCTION-Fans ein Highlight.

Galerie mit 23 Bildern: Destruction - Klash Of The Ruhrpott 2024 in Gelsenkirchen

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10.08.2021

"Irgendeiner wartet immer."

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1 Kommentar zu Destruction - Natürliche Auslese

  1. nili68 sagt:

    „Da muss ich sagen, unser toller Liberalismus ist ab und zu auch Fehl am Platz.“

    Klar, ein bisschen Diktatur geht schon.. mal frei übersetzt. Demokratie, Grundrechte und so können schon lästig sein, wenn jemand eine andere (natürlich falsche) Meinung hat. Das alles unabhängig davon, was für eine Ansicht man über das Impfen hat..