Deserted Fear
Interview zum neuen Album "Kingdom Of Worms"
Interview
Wurde ihr Debüt-Hammer „My Empire“ noch fast wie eine Art „Insider-Tipp“ unter vorgehaltener Hand gelobt, fallen die Lobpreisungen zu „Kingdom Of Worms“ heute doch erheblich mächtiger aus. Kaum ein Metal-Magazin kam um die Veröffentlichung der neuen Scheibe drumherum und dafür haben die Jungs von DESERTED FEAR auch hart geschuftet: Es fühlt sich an, als wäre es gestern gewesen, als sie noch in jedem noch so kleinen Keller mit ihren Konzerten die Bude abgerissen haben. Und schon morgen stehen sie mit MORBID ANGEL auf der Bühne. Grund Genug für unsere Redakteurin Tamara, anlässlich der neuen Scheibe mit Fabian ganz Fangirl-like über die Hintergründe und das Schaffen der neuen Scheibe zu plaudern:
Zu „Kingdom Of Worms“ kann man euch wirklich nur gratulieren. Wie geht’s euch damit? Habt ihr schon etwas Abstand zum Album, oder ist es noch zu „frisch“?
Hey danke! Wir sind natürlich auch zufrieden damit, sonst hätten wir es natürlich nicht so rausgebracht. Wirklich frisch ist es für uns ehrlich gesagt nicht mehr, wir durften es ja schon etwas früher anhören als unsere Fans, hehe.
Abgesehen davon, dass es die Lobeshymnen ja augenscheinlich geradezu hagelt: Eure letzte Scheibe „My Empire“ hat damals quasi auch nur Lob eingefahren und euch eine Menge Aufmerksamkeit verschafft. Wart ihr nervös, ob das bei „Kingdom Of Worms“ auch so sein wird und ob ihr den Erwartungen gerecht werden könnt?
Sicherlich waren wir gespannt was die Leute zum neuen Album sagen werden, aber irgendwie war es uns auch egal. Wir müssen niemandem etwas beweisen, sondern Musik machen, die uns selbst gefällt. Dass „Kingdom Of Worms“ nun letztendlich wieder so eingeschlagen ist, freut uns natürlich umso mehr!
Was steckt hinter diesem Albumtitel?
Nichts besonderes. „Kingdom Of Worms“ ist einfach ein cooler Titel und ein fetter Song, der die Gesamtheit unseres Sounds wohl am besten widerspiegelt.
Schon bei „My Empire“ hat das Artwork zur Musik gepasst wie die Faust aufs Auge. Es ist nachzulesen, dass auch diesmal Thomas „Necromaniac“ Westphal für das Artwork verantwortlich war. Wie ist das abgelaufen? Habt ihr ihm gesagt, was ihr wollt und er hat losgelegt, oder habt ihr ihm da sozusagen“freie Hand“ gelassen?
Ach, Thomas macht doch sowieso nicht, was man ihm sagt, hahaha! Bei „My Empire“ wollten wir beispielsweise Panzer auf dem Cover haben, aber er kann scheinbar nur Knochen und Skelette malen, aber das kann er richtig gut! Wir haben ihm deshalb sozusagen freie Hand gelassen und wollten lediglich wieder ein zentrales Element und Detailtiefe, wie beim letzten Mal. Wir sind sehr zufrieden mit dem Cover!
Ich bin weiblich (betrifft also merch-technisch das Thema „Girlies“) und Platten-Liebhaberin. Hierzu kann ich (und spätestens damit oute ich mich jetzt als Fangirl) euch für die Vinyl-Ausgabe zur letzten Platte und nicht zuletzt auch für das beidseitig bedruckte Girlie-Shirt ein großes Lob aussprechen. Was ist in dem Bereich für die neue Platte geplant? Ich habe bisher „erst“ ein neues Shirt, die dazugehörende CD und Vinyl gesehen, kommt da noch etwas? Und sammelt einer von euch selbst Platten, oder macht ihr das Aufgebot eher für die Fans?
Stimmt vollkommen, das „My Empire“-Girlie kam wirklich sehr gut bei den Mädels an! Deshalb haben wir wieder ein ähnliches Design am Start, diesmal allerdings als Tank Top: Vorn ist wieder das Logo zu sehen und hinten das Artwork zum neuen Album, und wir hoffen, dass es auch diesmal wieder so gut ankommt. Die Vinyl-Version wird ein Gatefold sein, mit Textblatt auf der einen und Fotocollage auf der anderen Seite. Davon gibt es drei limitierte Varianten: Schwarz, rot-schwarz marmoriert und blau-schwarz marmoriert. Wir selbst sind zwar keine Vinyl-Sammler, aber wir wollen, dass wir für alle Sammler etwas Schönes parat haben!
Zurück zur Musik: Die Produktion von „Kingdom Of Worms“ ist astrein, ihr habt mit Dan Swanö gearbeitet. Wie kam es dazu und wie lief’s?
Es lief super! Wir sind, seit er „My Empire“ damals gemixt und gemastert hat, in Kontakt geblieben und er wusste ziemlich früh Bescheid, dass er auch für die neue Scheibe wieder ran muss. Im Endeffekt ist das weniger spannend als man sich das vielleicht vorstellt: Er bekommt von uns alle aufgenommenen Spuren zugeschickt und darf dann damit loslegen, diese irgendwie zu einem gut klingenden Ganzen zusammenzumischen. Er schickt dann immer mal den aktuellen Stand eines Mixes durch und wir besprechen dann gegebenenfalls, was wir anders haben möchten. Somit gehen also ein paar Tage und viele E-Mails ins Land, bis der finale Mix für das Album steht. Und der hat uns auch diesmal wieder völlig umgehauen – er hat unsere Vorstellungen zu 100% erfüllt!
Und wie entstehen die Songs bei euch? Seid ihr alle am Songwriting beteiligt?
Das ist ganz unterschiedlich. Mal entsteht etwas beim Jammen im Proberaum und mal zu Hause beim Gitarre spielen, aber grundsätzlich tragen alle ihren Teil zu einem Song bei.
Es ist nachzulesen, dass ihr – bzw. ein Teil von euch – mit einer Art Alternative- bzw. Punk-Band zum ersten Mal bandtechnisch aktiv geworden seid, bevor ihr mit DEDERTED FEAR eine etwas andere Richtung eingeschlagen habt. Wie kam es zu diesem Wandel? Und was hört ihr denn gerne?
Das war einfach eine Entwicklung. METALLICA, LINKIN PARK und PAPA ROACH waren damals unsere Lieblingsbands und durch diese sind wir auf Bands wie IN FLAMES und SOILWORK gestoßen. Unser Geschmack ging dann über die alten IN FLAMES-Scheiben hin zum Death Metal und Bands wie DISMEMBER, AT THE GATES, ASPHYX, NECROPHOBIC und OBITUARY bilden heute unsere Haupteinflüsse. Zwischen unseren ersten musikalischen Gehversuchen und DESERTED FEAR liegen auch ein paar Jahre, in denen wir uns mit anderem Kram – wie beispielsweise Motorrädern – beschäftigt haben. Eigentlich hatten wir mit dem Musikmachen abgeschlossen, dann aber wieder voll Bock drauf bekommen.
Zum Titelgeber „Kingdom Of Worms“ gibt es von euch auch ein schickes Video – vollgepackt mit Chicks, (qualitativ anscheinend nicht ganz so rissfestem) DESERTED FEAR-Merch und Zombies. Zwar ist so ein Zombie-Video anscheinend gerade Trend, aber ich muss zugeben, dass ich bei eurem Video wirklich gut gelacht habe. Wer hatte die Idee? Wer hat mitgemacht und spielt ihr da wirklich in einer Kirche?
Die Shirts waren präpariert, echt jetzt! Die halten normalerweise ordentlich was aus! Ja, wir spielen da wirklich in einer Kirche – wo das allerdings ist, bleibt geheim. Aber wir sind wirklich froh, dass wir dort drehen durften! Die Idee zu dem Video hatten wir gemeinsam, es war echt ein Riesen-Projekt, welches wir uns da aufgehalst haben und in welches wirklich viel Arbeit gesteckt werden musste! Wir hatten ja keinen Dunst, wie man authentische Grabsteine baut, eine Kirche für einen Dreh ausleuchtet oder lange und möglichst günstig Feuer in selbstgebauten Feuerschalen brennen lässt. Heute sind wir um Einiges schlauer und mit dem Ergebnis sehr zufrieden – und auch die Mädels vor und hinter der Kamera, der Zombie, der Maskenbildner und unser Kameramann Mirko haben einen super Job gemacht!
Zudem ist DESERTED FEAR mit vier Mitgliedern zu sehen – was mir auch live aufgefallen ist. Ihr seid doch aber zu dritt, oder?
Gut erkannt, haha! DESERTED FEAR besteht im Kern aus drei Leuten – also das betrifft alles, was die Organisation der Band, das Songwriting und die Arbeit im Studio betrifft, live haben wir noch einen Kumpel am Bass an Bord.
Demnächst seid ihr als Vorband für MORBID ANGEL unterwegs, es war doch sicher ein großartiges Gefühl, als ihr erfahren habt, dass ihr mit dieser Legende auf Tour geht, oder?
Na klar, das ist eine riesige Nummer für uns! Es sind alles coole Städte und Clubs, in denen wir spielen werden, und dann noch mit MORBID ANGEL – wir sind unglaublich gespannt und freuen uns sehr drauf!
Seid ihr denn selbst noch „Fans“, die zu Konzerten in die erste Reihe rennen und die Matten kreisen lassen – oder seid ihr dann eher diejenigen, die am Rand stehen und den „Zauber“ vor der Bühne nicht mehr so empfinden?
Puh, ich glaube, das letzte Mal, als ich mit als Erster am Einlass war und in die erste Reihe gestürmt bin, war mit 15 zu PAPA ROACH oder THE OFFSPRING. Die Zeiten sind ehrlich gesagt vorbei, heute schaue ich mir ein Konzert meistens von der Mitte aus in Ruhe an und genieße es. Simon dagegen ist immer noch ganz vorn mit dabei, haha.
Habt ihr konkrete Pläne, was die Zukunft von DESERTED FEAR betrifft?
Nö – wir gehen Schritt für Schritt, von Probe zu Probe, von Show zu Show, von Album zu Album. Alles der Reihe nach und nichts überstürzen.
Irgendwelche letzten Worte, die ihr gerne mit uns teilen wollt?
Danke fürs Interview und euren Support bei metal.de! Ein großes Dankeschön auch an unsere Fans und alle, die bis hierhin gelesen haben! Alle, die unsere neue Scheibe „Kingdom Of Worms“ noch nicht kennen, laden wir ein, mal ein Ohr zu riskieren! Checkt auch mal unser Video zum Titeltrack – der netten Dame, die hier das Interview geführt hat, hat es auf jeden Fall gefallen. Ich hoffe wir sehen uns auf einem Konzert! Bis dahin: Prost! Fabian und DESERTED FEAR
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Stile | Brutal Death Metal, Death Metal, Old School Death Metal |
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