Death Angel
Interview mit Ted Aguilar über "Relentless Retribution"

Interview

Nachdem in diesem Jahr bereits so einige Thrash Metal-Koriphäen, wie OVERKILL, EXODUS und HEATHEN, neue Alben auf den Markt geworfen haben, folgeden nun DEATH ANGEL mit „Relentless Retribution“. Gitarrist Ted Aguilar erzählt uns im Interview alles, was man über die neue Scheibe wissen muss.

Grüß dich! Wie geht es dir heute?

Ganz gut. Danke!

Herzlichen Glückwunsch zum neuen Album “Relentless Retribution”, das am 3. September erscheinen wird. Wie fühlt ihr euch damit?

Danke. Die Band fühlt sich wirklich großartig damit und wir sind sehr aufgeregt. Es ist das aggressivste und brutalste Album, das DEATH ANGEL seit “Ultra Violence” gemacht hat. Wir können es gar nicht erwarten, dass die Menschen es endlich hören können.

Ich mag das Cover des Albums. Ihr habt dafür mit Brent Elliot White zusammen gearbeitet. Wie kamt ihr auf ihn und was wollt ihr mit dem Artwork des Album ausdrücken? Wie steht es in Verbindung zum Inhalt des Albums?

Wir kamen über unser Label Nuclear Blast in Kontakt mit Brent. Wir haben Arbeiten angesehen, die er so gemacht hat und wollten, dass er auch unser neues Cover entwirft. Er fragte nach den Lyrics, um eine Idee vom Thema des Albums zu bekommen. Rob und Mark haben sie ihm dann gesendet und dann schickte er uns das Cover, was ihr jetzt auf dem Album sehen könnt. Wir haben uns wirklich wie weggeblasen gefühlt. Nicht nur wegen der detaillierten, komplexen Arbeit an sich, sondern auch, dass er sich wirklich die Zeit genommen hat, die Lyrics zu lesen und zu fühlen, wo wir her kommen. Das Artwork passt einfach zu den Lyrics, zur Musik und zu den Gefühlen, die wir hatten, als wir das Album schrieben.

Apropos der Inhalt des Albums – worum geht es in den Lyrics auf “Relentless Retribution”?

Auf dem Album geht es um Betrug, Falschheit und Rache. Die Band hat einige Hochs und Tiefs durchlebt in den vergangenen Jahren und Freunde und Familie mussten das mit uns durch machen. Wir wollten einfach jedem, der den Glauben in unsere Band verloren hat in dieser Zeit zeigen, dass wir auf jeden Fall weiter machen und beweisen werden, dass wir noch leben und es uns gut geht. Was dich nicht tötet, macht dich stärker. Unsere ganze Wut und Aggression haben wir in unserer Musik kanalisiert.

Rodrigo Y Gabriela, ein mexikanisches Gitarrenduo, wirkt bei einem Song auf “Relentless Retribution” mit. Wie kam es dazu und wie verlief die Zusammenarbeit?

Das hat Rob arrangiert. Rodrigo Y Gabriela haben vor etwa einem Jahr in der Bay Area gespielt und Rob war dort, um sie spielen zu sehen. Er hat sie nach der Show getroffen und mit ihnen über ihre Musik gesprochen. Rob fand geraus, dass sie beide DEATH ANGEL-Fans und auch Thrash-Fans generell sind. Seitdem ist er mit den beiden in Kontakt geblieben und ich glaube, dass es Rodrigo war, der Rob scherzhaft (aber ernst gemeint) sagte, dass sie gern etwas auf dem Album spielen würden. Er fand die Idee gut und fragte die beiden, ob sie einfach mal etwas schreiben könnten, was auf das Album passt. Was sie uns zurück schickten, hat uns so beeindruckt, dass wir es einfach auf dem Album haben mussten.

Die Passage ist zwar sehr schön, fügt sich beim ersten Hören aber nur schwer in den Kontext des Albums ein. Wieso kamt ihr überhaupt darauf, dem Song “Claws In So Deep” einen solchen Abschluss zu verleihen?

Ich denke schon, dass das Stück, das Rodrigo Y Gabriela für uns geschrieben haben, perfekt dahin passt, wo es ist. Es ist ein unglaubliches Stück Musik, das zwei aggressive Thrash-Stücke verbindet. Die meisten Bands nutzen Intros oder Outros, aber wir wollten eben etwas anderes machen und nutzen das Stück als Zwischenpart, der die Stücke verbindet. Ich denke, wir haben das Richtige gemacht.

Auch euer Produzent, Jason Suecof, trägt ein Gitarrensolo bei “Truce” bei. Wart ihr so zufrieden mit seiner Arbeit als Produzent, dass ihr ihm auch als Musiker Raum auf “Relentless Retribution” bieten wolltet?

Ja, wir sind sehr zufrieden mit Jason als Produzent. Aber das ist nicht der Grund, warum er ein Gast-Solo bei “Truce” eingespielt hat. Zu Einen war die Arbeit mit ihm einfach unglaublich!! Er hat unsere aggressive Seite mehr aus uns heraus geholt und sie auf das Band gebracht. Er hat uns zu schnellerem Tempo angetrieben, uns zu besseren Musikern gemacht und dem Album die Färbung gegeben, die wir wollten und für dieses Album einfach brauchten. Außerdem ist er ein wirklich fantastischer Musiker und Mensch. Als Rob seine Soli eingespielt hat, war er so erregt über dieses Projekt (und Rob genauso, weil er mit ihm zusammen arbeiten durfte), dass Jason auch ein Solo auf dem Album einspielen wollte. “Truce” war der perfekte Song dafür, Rob und Jason haben sich die Soli einfach entgegen geschleudert und es klingt einfach nur so fucking metal!!

Seit eurem letzten Album “Killing Season” hat sich einiges in eurem Line Up getan. Wie kam es zur Trennung von Andy Galeon und Dennis Pepa? Sammy Diosdado ersetzte Dennis am Bass, blieb aber auch nur kurzzeitig in der Band. Was ist los bei euch, warum laufen euch die Musiker regelrecht davon?

Während der Tour zu “Killing Season” waren Den und Andy einfach nicht glücklich damit, so viel unterwegs zu sein, denn sie haben Familie und Kinder daheim. Auch finanzielle Gründe spielten eine Rolle und dass sie andere Musik-Genres erkunden wollten, außerhalb vom Metal. Bei Sammy war es dann genau dasselbe.

Mit Damien Sission und Will Carroll ist euer Line Up jetzt aber wieder komplett. Wie kamt ihr an die beiden und wie konnten sie sich bisher in die Band einbringen? Haben sie auch an den neuen Songs mitgearbeitet?

Will und Damien sind schon seit langer Zeit Teil der San Francisco Bay Area, Will kenne ich sogar seit mehr als 20 Jahren. Wir sind früher zusammen zur High School gegangen. Damien kenne ich auch schon einige Jahre und die beiden haben gemeinsam in einigen anderen Bay Area-Bands gespielt. Auch die anderen drei von uns (Will, Damien und ich) hatten eine andere Band nebenbei, SCARECROW.

Als Andy dann die Band verlassen hat, vor eineinhalb Jahren, haben wir überlegt, wer ein guter Ersatz wäre. Will stand ganz oben auf der Liste, denn wir wussten, dass er ein sehr talentierter Drummer ist und auch sehr geübt im Bereich Thrash Metal. Als Will dann vorbei kam um mit uns zu jammen, konnte er bereits 90% der Songs, die wir live spielten. Außerdem passte seine Stimmung und seine Persönlichkeit einfach total zu uns. Also haben wir zusammen eine Weile weiter zusammen gejammt.

Als Sammy dann ausgestiegen ist, haben wir Damien angerufen, der auch am nächste Tag vorbei kam, um mit uns zu jammen. Wie schon Will konnte er bereits 90% des Materials spielen. Von dem Moment an haben wir gemeinsam weiter Songs geschrieben und das Album so fertig gestellt.

Will und Damien beim Schreiben der Songs zu “Relentless Retribution” dabei zu haben, war einfach großartig. Ihr Talent hat uns sehr geholfen und der Prozess des Schreibens verlief vollkommen gleichmäßig, wie es seit der Reunion nie der Fall war. Sie brachten ihre Fähigkeiten und ihre Begeisterung mit sich, was half, den Songs, die Rob geschrieben hatte, eine Form zu geben. Wir sind wirklich aufgeregt und glücklich über diese Ära von DEATH ANGEL.

“Relentless Retribution” erscheint auch auf LP. Wieso habt ihr euch dazu entschlossen, eure Musik auch auf Platte zu pressen? Sammelt ihr vielleicht auch selbst LPs?

Ja, wir alle haben seit wir jung waren immer LPs gesammelt und einige von uns tun das immer noch. Wir sind einfach in der Zeit des Vinyls aufgewachsen. Außerdem haben wir eine Menge Fans, die immer noch LPs kaufen. Warum also sollten wir auch unsere Alben nicht auf Platte veröffentlichen?

Wie sehen denn eure Live-Pläne in diesem Jahr aus? Plant ihr, zu touren, um euer neues Album bestmöglich zu promoten? Oder gibt es zumindest einiges Festival-Shows?

Wir planen, so viel wie möglich zu touren, um das Album zu promoten. Wir hoffen, so oft zu spielen wie möglich, an so vielen Orten wie möglich und vielleicht in Ländern, in denen wir bisher noch nicht gespielt haben. Festival-Shows in Europa sind derzeit noch nicht bestätigt.

Danke für das Interview. Willst du noch etwas los werden?

Danke an alle da draußen, die DEATH ANGEL unterstützen. Wir schätzen das wirklich und können es nicht erwarten, dass jeder “Relentless Retribution” hören kann. See you on the road!

24.08.2010
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