De Mortem Et Diabolum
"Das Festival ist für alle Beteiligten eine Herzensangelegenheit" - Interview mit den Organisatoren Jan und André

Interview

Am 14. und 15.12.2018 steigt das DE MORTEM ET DIABOLUM zum vierten Mal – diesmal an beiden Tagen im Columbia Theater Berlin. Die Spannung steigt, die Vorbereitung läuft auf Hochtouren – dennoch konnten wir Jan und André aus dem Organisationsteam für ein Gespräch gewinnen und ein paar Fragen loswerden. Blickt mit uns hinter die Kulissen des DE MORTEM ET DIABOLUM!

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De Mortem et Diabolum 2018

metal.de: Zunächst einmal Gratulation zu dem überaus geschmackvollen Billing dieses Jahr: NECROS CHRISTOS, DARKENED NOCTURNE SLAUGTHERCULT, aber auch SVARTIDAUĐI, MISÞYRMING – Zufall, dass so viel Island am Start ist?

André: Danke, wir sind auch wieder sehr zufrieden mit den Bands für die diesjährige Ausgabe. Um auf deine Frage zu antworten: Zufall ist es nie, wir denken uns ja schon etwas bei den Bookings. Natürlich klappt nicht immer alles, aber was Island betrifft: Die Szene ist einfach saustark und nach wie vor buchen wir Bands, die wir selbst gerne hören und live sehen wollen – mal mehr, mal weniger, klar, Geschmäcker sind ja unterschiedlich. Aber es war zumindest nicht der Plan von Beginn an, extra ein Island-Package zusammenzustellen. Wir freuen uns auf jede einzelne Band.

Jan: Um André noch etwas zu ergänzen. Es ist natürlich so, dass gewisse Bands bei uns ganz klar auf dem Zettel stehen. Darunter schon seit sehr langem unter anderem SVARTIDAUĐI und MISÞYRMING. Allerdings spielen dabei ja immer sehr viele Faktoren eine Rolle: Verfügbarkeit zu diesem bestimmten Termin, möglichst nicht nahe dran noch eine Show in der Region und vieles mehr. Schlussendlich hat es sich ergeben, dass die beiden Bands dieses Jahr gut passten und durch die personellen Überschneidungen konnten wir NAĐRA, die auch großartig sind, mitnehmen. ZHRINE sind in dem Zeitraum auf Tour und als wir das erfahren haben, war es auch keine Frage …

Das Angebot an Festivals und Konzerten ist groß – regional und überregional. Was macht das DE MORTEM ET DIABOLUM dabei zu etwas Besonderem?

André: Das De Mortem ist für alle Beteiligten nach wie vor eine Herzensangelegenheit und genau so wollen wir uns auch präsentieren. Wir versuchen immer, ein ausgewogenes Billing zu kreieren, das auch mal einen Blick über den Tellerrand wagt, wie so einige Bands in der Vergangenheit schon bewiesen haben. Letztlich soll das Festival aber immer und vor allem für Feinschmecker düsterer Klänge interessant sein. Man wird bei uns immer die Möglichkeit haben, Bands live zu sehen, die ihre Auftritte eher rar sähen.

Jan: Die Antwort darauf zu geben, finde ich gar nicht so einfach. Als damals die Idee entstand, war sie daraus geboren, dass es in Deutschland eben genau das in der Form nicht gab. Es gibt viele großartige Veranstaltungen, aber oft interessieren mich immer nur wenige Bands, gerade bei Indoor-Festivals. Ein Blick in die Nachbarstaaten war da viel inspirierender. Das Nidrosian Black Mass, in Teilen das Beyond The Gates oder das Funkenflug in Österreich haben dieses besondere Etwas, wo Qualität über Quantität steht und im Gesamtbild etwas Spannendes da ist, weil die Bands nicht an jeder Ecke zu sehen sind. Genau das war der Reiz, etwas ähnliches in Deutschland und eben auch bei uns vor der Tür zu machen. Da das Billing zu großen Teilen von unserem Geschmack mitbestimmt wird, trägt es natürlich auch unsere Handschrift, auch wenn es bei zwei und jetzt vier Leuten auch immer Kompromisse gibt – aber das ist gut und wichtig.

Das DE MORTEM ET DIABOLUM geht 2018 in seine vierte Runde. Wer steckt eigentlich hinter der Veranstaltung und wie fing es mit dem Festival an?

Jan: Inzwischen sind wir vier Personen in der Organisation des Festivals. Angefangen haben wir lediglich zu zweit und dies bis letztes Jahr so durchgezogen. Die Gründe habe ich ja zuvor schon ausgeführt. Es hat sich damals über längere Zeit zwischen Joerg (Folter Records, UTBS, Triple Six Concerts) und mir entwickelt. Es gab viele lose Gespräche, aber eher alles im Bereich des lockeren Ideenaustauschs. Irgendwann gab’s dann einfach die Frage: „Machen wir’s?“. Und dann haben wir „ja“ gesagt und alles ging ziemlich schnell.

So eine Festival-Orga ist sicher kein Zuckerschlecken. Wieviel Aufwand steckt in Planung des Festivals, Booking der Bands und wann fangt ihr damit an?

André: Wir planen jetzt schon die fünfte Ausgabe, das beantwortet die Frage wohl am besten. Aber es macht ja Spaß, das ist der springende Punkt. Durch das vergrößerte Team konnten wir in diesem Jahr vor allem im Promo-Bereich mehr machen. Eine Website steht in den Startlöchern, wir sind im Printbereich präsenter, speziell in Poster-Form, reinvestieren auch mal den einen oder anderen Euro ins Marketing und haben jetzt einen Instagram-Account. Aber der Fokus wird immer gleich bleiben: Bands, die unser Publikum sehen will … und wir natürlich auch.

Jan: Im Grunde sind wir seit dem Sommer auch schon in den ersten Planungen für 2019. Der Aufwand ist natürlich nicht jeden Tag der gleiche, aber es gibt immer mal wieder Stressphasen und bei Bedarf viel Kommunikation. Im ersten Jahr haben wir, glaube ich, neun bis zehn Monate in die Vorbereitungen gesteckt, aber seitdem, wie eben beschrieben, circa eineinhalb Jahre – aber natürlich nicht immer auf demselben Level.

Prognosen sind ja immer schwierig, besonders, wenn sie die Zukunft betreffen. Aber wie seht ihr das kommende DMED 2019 aufgestellt? Wisst ihr schon, wie es mit der Reihe weitergehen soll – die sich ja auch einen Namen außerhalb Berlins gemacht hat?

Jan: Ich spekuliere nicht gerne in der Öffentlichkeit. Mit diesem Jahr sind wir bislang zufrieden, weshalb ein DMED 2019 höchstwahrscheinlich stattfinden wird. Grundlegend freut es uns sehr, dass wir in diesem Jahr Gäste aus fast ganz Europa und sogar darüber hinaus begrüßen können und die Veranstaltung trotzdem in einem vergleichbar kleinen Kreis stattfinden wird.

André: In diesem Jahr gibt es auch zum ersten Mal eine DMED-Warm-up-Show – am Donnerstag, also einen Tag vorm Festival. Bei dem Konzert von Wolf City spielen ESSENZ, die auch schon bei uns auf der Bühne standen, KALMEN und ANTLERS. Ich denke, wir können uns alle gut vorstellen, dass so eine Warm-up-Show auch im nächsten Jahr stattfindet.

Das DE MORTEM ET DIABOLUM hat eine kleine Location-Odyssey mit dem K17 und dem Postbahnhof hinter sich. Wie kam es denn dazu und seid ihr jetzt in der Columbiahalle heimisch geworden?

Jan: Haha, halt. Wir sind vom K17 in den Postbahnhof, wollten dann zurück in das K17 (was zu diesem Zeitpunkt schon Nuke hieß) und mussten dann in die Columbiahalle, weil es keine Alternativen gab. Zum Glück konnten wir am Samstag dann ins Columbia Theater nebenan, das viel mehr unseren Vorstellungen entspricht. Da sind wir auch in diesem Jahr und hoffen, dort auch künftig zu bleiben. Das Problem ist auch hier oft die terminliche Lage. Im Nuke kam dazu, dass die Halle im Sommer 2017 für Veranstaltungen plötzlich nicht mehr zur Verfügung stand, was uns in eine prekäre Situation gebracht hat – da in Berlin alles ziemlich voll mit Terminen ist. Aber wir hoffen, dass das jetzt steht und so bleiben wird.

Wenn man selbst so tief in die Vorbereitung und die Durchführung des Festivals involviert ist: Kann man die Veranstaltung selbst eigentlich genießen oder ist Arbeit angesagt?

André: Beides funktioniert. Arbeit gibt es immer, aber an der Stelle wollen wir uns auch noch mal ganz deutlich bei den vielen Freunden und Bekannten bedanken, die im Hintergrund mithelfen – sei es im Backstage-Bereich beim Bierzapfen, am Merch-Stand oder auch im Vorfeld. Trotzdem hat jeder von uns seine Band-Favoriten und wir versuchen, uns dann vor Ort so abzustimmen, dass man auch mindestens ein paar Songs sehen und genießen kann … gern auch in Kombination mit einem Bierchen. Wir sind ja selbst große Freunde der Musik und gehen auch privat zu Konzerten.

Eine letzte Frage: Wen könnt ihr euch auf der Bühne des DE MORTEM ET DIABOLUM vorstellen? Realistisch oder unrealistisch?

André: Da wird die Antwort bei jedem wohl anders ausfallen. Ich persönlich hätte gern ARCKANUM auf der Bühne, aber das ist ja schon deshalb komplett unrealistisch, weil es prinzipiell keine Live-Auftritte gibt.

Jan: Namen können wir an dieser Stelle nicht nennen, aber es gibt natürlich eine lange Liste. Und natürlich gibt es auch viele Bands, die ich persönlich gerne mal machen würde – unrealistisch wäre zum Beispiel FUNERAL MIST, aber sollte sich an der Haltung zu Live-Shows was ändern, wäre es definitiv etwas, dass ich machen wollen würde.

Danke für die Antworten, meine Herren – und viel Erfolg mit dem DE MORTEM ET DIABOLUM 2018!

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04.12.2018

Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!

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1 Kommentar zu De Mortem Et Diabolum - "Das Festival ist für alle Beteiligten eine Herzensangelegenheit" - Interview mit den Organisatoren Jan und André

  1. ickewa sagt:

    Interessantes Interview. Richtig guter Journalis wäre aber, wenn man vielleicht auch erwähnt, dass befragter Jan Chefredakteuer dieses Magazins ist 😉 #justsayin