HammerFall
Das große Interview zum neuen Livealbum
Interview
Die Tour zu dem aktuellem Langeisen von HAMMERFALL, „Dominion“, war wohl eine der letzten Touren vor der Corona-Pandemie, die noch zu Ende gespielt werden konnte. In Ludwigsburg wurde die komplette Show für den kürzlich erschienenen Release „Live! Against The World“ mitgeschnitten. Wir plauderten zu diesem Anlass mit Gitarrist und Gründungsmitglied Oscar Dronjak über den Status der Welt, Konzerte, zukünftige Pläne der Band und Hunde.
Danke für deine Zeit! Eure neue Veröffentlichung „Live! Against The World“ wird in ein paar Wochen veröffentlicht. Warum habt ihr „Against The World“ als Titel gewählt?
Wir haben einen Song „One Against The World“ und wir wollten einen Albumtitel, der sich cool anhört und zum Produkt passt. „Live! Against The World“ erinnert uns an die Livealben der Achtziger, die wir lieben. Es war nichts mehr als das, wir dachten lediglich, dass das ein guter Titel für diese Veröffentlichung ist.
Ihr habt die Show in Ludwigsburg aufgenommen. Gab es einen bestimmten Grund, warum ihr diese Stadt für euer nächstes Livealbum ausgewählt habt?
Ja, zuerst war die Ludwigsburg-Show ein guter Zeitpunkt während der Tour. Sie war in der Mitte der Tour, was wichtig ist für uns als Band, wenn man die beste Seite zeigen möchte. Wir hatten einige Songs im Set, die wir nie oder nur selten gespielt haben. Ich meine, Lieder wie „Hearts On Fire“ oder „Last Man Standing“ kann ich mit geschlossenen Augen spielen, aber ein Song wie „Redemption“, den wir noch nie live gespielt haben, fordert dich gerade zum Beginn der Tour noch mehr heraus. Du musst fokussierter sein.
Wir wollten zudem in einem Arena-Setting aufnehmen, sodass es groß, aber dennoch publikumsnah rüberkommt. Dafür war die Arena in Ludwigsburg sehr gut. Ich persönlich fand es sehr cool, in Ludwigsburg aufzunehmen, da es die Heimat der Rockfabrik war. Diese war einer der klassischen Rockclubs, die ich besucht habe, bevor sie letztes Jahr geschlossen haben. Außerdem hat der Süden Deutschlands eine besondere Bedeutung für uns, weil Nuclear Blast dort liegt, wo wir 17 Jahre unter Vertrag waren. Alles passte gut zusammen.
Die Tour sollte euer aktuelles Album „Dominion“ promoten und auch den 20. Geburtstag von „Renegade“ feiern. Wenn wir die Zeit zurückdrehen und die beiden Alben vergleichen: was denkst du, hat sich in diesen 20 Jahren HAMMERFALL verändert und was ist gleich geblieben?
Oh, Mann! (lacht) Lass uns mit dem ersten Teil der Frage anfangen, weil sich so viele Dinge verändert haben. Wir haben ein neues Lineup, alle außer Joacim und mir sind neu. Wir sind zudem 20 Jahre älter, reifer und erfahrener, was eine unglaubliche Hilfe ist. Ich denke, die generelle Attitüde unserer Musik gegenüber und Heavy Metal im Allgemeinen hat sich nicht verändert. Ich denke, wir lieben dieses Genre genau so wie vor 20 Jahren. Unser Stil ist jetzt nur verfeinert im Gegensatz zu damals, wo wir dachten: „Wow, wir nehmen wirklich Heavy-Metal-Alben auf und veröffentlichen sie!“, obwohl keiner vor uns das erwartet hätte. Insgesamt fühle ich aber eher eine noch stärkere Verbindung zu der Musik und Live-Auftritten als damals.
In zwei Jahren werden wir den 20. Geburtstag von „Crimson Thunder“ feiern. Denkt ihr bereits über etwas Besonderes zu diesem Geburtstag nach, da das Album ja mittlerweile eine Art Klassiker ist?
Nein, dafür ist es zu früh. Wir haben noch nicht einmal mit dem „Renegade“-Geburtstag angefangen. Hoffentlich ist 2022 alles wieder normal, dann können wir darüber nachdenken, was wir dazu machen.
Welche HAMMERFALL-Songs spielst du besonders gerne live und welche willst du nicht mehr spielen?
Zuerst: es gibt keine Songs, die ich nicht mehr spielen will. Wir sind nicht die ROLLING STONES, so lange sind wir noch nicht dabei. Das wird noch ein paar Jahrzehnte nicht passieren. Es gibt aber Songs, die mir sehr viel Spaß machen zu spielen. Zum Beispiel „Keep The Flame Burning“, welcher einer meiner Lieblings-HAMMERFALL-Songs aller Zeiten ist. Wir haben ihn lange nicht live gespielt und ich denke, dieser Song hat alles, was HAMMERFALL ausmacht – sowohl was die Lyrics als auch was die Musik angeht.
Songs wie „Hearts On Fire“ sind nicht die spaßigsten Songs zum Spielen, weil ich sie schon tausende Male gespielt habe. Der Spaß bei diesem Song liegt darin, das Publikum zu beobachten und ihre Reaktion zu sehen. Deswegen macht es so viel Spaß, diesen Song zu spielen. Es ist allerdings kein Song, den ich noch proben will. Wenn man alle Songs des Sets mit neuen Mitgliedern proben muss, nimmt mir das ein bisschen den Spaß an diesem Song.
Beispielsweise liebe ich es, „Any Means Necessary“ live zu spielen. Der ist ja auch 11 Jahre alt, aber dieses Lied hat einfach das gewisse Etwas und kommt beim Publikum auch immer sehr gut an. Oder „Redemption“! Ich liebe es, diesen Song zu spielen. Wir haben noch nie darüber nachgedacht, ihn live zu spielen und ihn zwischen den ganzen klassischen Liedern ins Set aufzunehmen, hat mir sehr gut gefallen.
Als ihr die Show in Ludwigsburg am Anfang des Jahres aufgenommen habt, war die Corona-Pandemie noch nicht in Europa angekommen. Konntet ihr euch zu dem Zeitpunkt vorstellen, dass eure Tour eine der letzten Touren im Allgemeinen für eine sehr lange Zeit sein würde?
Nein. Wir kamen am 29. Februar nach Hause und das war das Ende der Tour für uns. Wir hatten das Glück, die Tour zu beenden, ohne Konzerte absagen zu müssen. Wir hätten natürlich nichts dagegen tun können. Aber als wir zurück kamen habe ich nicht gedacht: „Jetzt geht es los.“, das hat eine Weile gedauert. Als Italien seine Grenzen geschlossen hat und es Reise-Restriktionen gab, da wurde es uns langsam klar. Aber die Ausmaße waren uns nicht bewusst.
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Ich verstehe schon, was den Reiz daran ausmachen kann, aber ich persönlich kenne nicht ein Live-Album, dass ich der Studio-Version vorziehen würde. Zumindest bei Musik, die von der Steckdose abhängig ist. z.B. Folk , Blues und andere rein akustische Musik ist was anderes..