Darkfall
Interview mit Sänger Thomas Spiwak
Interview
Fünf Jahre haben diese Burschen aus der Steiermark ihre Fans warten lassen, ehe sie mit „Road To Redemption“ endlich wieder eine brandaktuelle Veröffentlichung anzubieten haben. Da es im Jahr 2008 mit „Through Fiery Times And Beyond“ obendrein „nur“ eine Compilation (die jedoch als üppige CD/DVD-Kombi in Form eines Box-Sets in Umlauf gebracht werden konnte und daher mittlerweile ausverkauft ist) zu erstehen gab, stellt die aktuelle Scheiblette darüber hinaus sogar die erste Veröffentlichung seit dem im österreichischen Underground als legendär gehandelten 2006er-Dreher „Phoenix Rising“ dar.
Großartige Veränderung oder eventuelle „musikalische Innovationen“ braucht man vom neuen Album allerdings erst gar nicht zu erwarten, dazu ist der Name DARKFALL, nicht zuletzt durch das Bandoberhaupt, einfach zu sehr in der „alten Schule“ verankert. Gut so meine ich, denn stattdessen gibt es die gewohnte volle Breitseite in Form eines abermals fetten wie wuchtigen Brockens von einem Album verabreicht, zu dem uns Sänger und Urgestein Thomas Spiwak jede Menge zu berichte hatte:
Thomas, Du bist das einzige verbliebene Gründungsmitglied der Band und hältst DARKFALL mit einer beneidenswerten Hingabe am Laufen. Dennoch sind viele Monate vergangen ehe ihr uns ein brandneues Album hören habt lassen. Was war denn los in den letzten Jahren?
Nach der Veröffentlichung des von Dir angesprochenen Box-Sets und den anstehenden Promotion-Tourneen durch verschiedene europäische Länder begann es bei uns leider etwas zu kriseln. Die darauffolgenden Besetzungswechsel haben im Endeffekt auch dazu geführt, dass es für einige Zeit wieder etwas still um uns wurde. Es sollte schließlich bis 2012 dauern, ehe unsere aktuelle Besetzung (neben Thomas und Drummer Thomas Kern besteht die Formation aktuell aus Sascha Ulm und Stephan Stockreiter an den Gitarren sowie Markus Seethaler, der jetzt den Bass rupft, vor seiner „Bandpause“ noch Gitarrist der Band war) beisammen war und wir mit dem Songwriting für das neue Album beginnen konnten. Aber momentan läuft es wieder ganz gut für DARKFALL und wir stehen der Zukunft recht positiv gesinnt gegenüber. Und jetzt wo das neue Album endlich draußen ist, geht es endlich wieder zurück auf die Bretter!
Logisch, wobei der Anfang ja bereits getätigt werden konnte. Wie sind denn die ersten Release-Shows gelaufen?
Die ersten Shows in Wien und Graz verliefen nicht schlecht, und ich denke, dass wir sowohl alte als auch neue Fans für uns gewinnen konnten.
Auch die Zuschauerzahlen insgesamt sprechen durchaus für euch, schließlich habt ihr in Wien mehr Leute in das „Escape“ gezogen als ARTILLERY einige Tage davor….
Ja, davon haben wir auch gehört und es ist momentan anscheinend nicht einfach mit, sagen wir einmal „traditionellen“ Klängen, etwas zu erreichen. Vielleicht liegt es auch am momentanen Konzertüberangebot, welches vor allem in Wien ein Problem darstellen könnte.
Wie soll es denn in Sachen Live-Aktivität nun weiter gehen?
Zunächst einmal wird es noch einige weitere Release-Shows geben, wobei wir vorerst Österreich möglichst flächendeckend bespielen werden. Neben Wien und Graz werden wir das Album auch noch in Micheldorf (Oberösterreich), Zell Am See (Salzburg), Kufstein (Tirol) und Klagenfurt (Kärnten) vorstellen. In größerem Rahmen werden wir dann Anfang August beim „Metal Invasion“ Open Air in Spital am Semmering auftreten.
Gutes Stichwort: Das „Metal Invasion“ stellt für viele österreichische Fans ja die direkte Nachfolge-Veranstaltung des legendären, aber leider nicht mehr stattfindenden „Kaltenbach Open Air“ dar, bei dem auch ihr immer engagiert gewesen seid.
So ist es! Leider verliefen die letzten beiden Ausgaben des Kaltenbach Open Airs nicht wirklich nach Wunsch und es war an der Zeit einen Schlussstrich zu ziehen. Mit der jetzigen Veranstaltung haben wir organisatorisch nichts mehr zu tun, die Ausrichtung obliegt jetzt Rising Phoenix Entertainment. Auf jeden Fall ist es aber für uns eine große Ehre mit Bands wie ANNIHILATOR, NAPALM DEATH und BRUTAL TRUTH auf einem Festival spielen zu dürfen und es wird mit Sicherheit eine feine Metal-Party werden! Ich persönlich freue mich auch speziell auf MORGOTH, welche zu meinen Old-School-Favoriten zählen.
Eure Zugehörigkeit zur „alten Schule“ merkt man auch „Road To Redemption“ permanent an. Das wird mit Sicherheit einen Großteil der „Zielgruppe“ erfreuen, dürfte den Namen DARKFALL jedoch für den „Nachwuchs“ jedoch nicht zwingend interessant machen. Hat man als Musiker der so lange in der Szene aktiv denn eine Erwartungshaltung wenn man ein neues Album an den Start bringt?
Klar hat „Road To Redemption“ eine old-schoolige Ausrichtung, aber es wäre übertrieben zu behaupten, dass wir für den Nachwuchs nicht unbedingt interessant sein dürften. Ich denke, wir haben eine gesunde Mischung aus Neuem und Altem gefunden und für den geneigten Hörer sollte einiges zu finden sein. Allerdings tut es wirklich gut zu vernehmen, dass die Songs und auch das Album in seiner Gesamtheit positiv aufgenommen werden. Die Reaktionen sind bis auf wenige Ausreißer recht anständig gewesen und es ist durchaus eine Bestätigung für unsere harte Arbeit in der jüngeren Vergangenheit und auch unseren weiteren Weg als Band.
Dazu wünsche ich Euch alles Gute, auch wenn ich keine Idee habe, ob sich das gute Stück auch entsprechend absetzen lassen wird.
Das wird sich zeigen, aber momentan sind mir leider noch keine Verkaufszahlen seitens des Labels bekannt. Aber mal schauen wie es läuft. In der heutigen Zeit ist es aber aufgrund der illegalen Downloads auch nicht wirklich mehr einfach seine Scheiben an den Fan zu bringen. Aber wir sind sicher nicht die einzigen, die mit diesem Problem zu kämpfen haben.
Dazu kommt auch noch, dass man sich nicht mehr dafür interessiert, wie das Teil in seiner Gesamtheit klingt und noch weniger für den optischen Aspekt…
Da hast Du leider Recht, die Schnelllebigkeit unserer Zeit trägt hier sicher einiges dazu bei. Ich für meinen Teil bevorzuge noch immer ein sogenanntes Endprodukt in Form einer CD oder einer Platte mit Cover, Booklet und dem ganzen Drumherum.
Mit „Road To Redemption“ bekommt der Fan jedenfalls definitiv etwas für das Auge und noch viel mehr für das Ohr geboten!
Danke! Uns war es von Anfang an wichtig den Fans sowohl musikalisch als auch optisch etwas zu bieten. Für die Aufnahmen und das Mixing konnten wir Peter Fritz vom Tonstudio 66 und für das Mastering Andy Classen aus dem Stage One Studio rekrutieren, wobei beide ihre Arbeit für meine Begriffe außerordentlich gut gemacht haben. Die Covergestaltung übernahm mit Michael Freitag ein sehr guter Freund von mir und wir sind mit dem Endergebnis mehr als nur zufrieden. Und mit Noisehead Records konnten wir dann nach der Fertigstellung des Albums auch sehr schnell einen passenden Partner für die Veröffentlichung der Scheibe finden. Wir sind nun jedenfalls froh wieder im Rennen sein zu dürfen und hoffen noch einige weitere Jahre mitmischen zu können.
Kann man ohne Frage so stehen lassen. Bleibt bloß noch zu hoffen, dass es für DARKFALL nun auch wieder amtlich vorangeht. Die Voraussetzungen dafür sind mit „Road To Redemption“ jedenfalls gegeben!
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