Dark At Dawn
Der Geburtstag ihres besten Freundes - Interview mit Thorsten "Buddy“ Kohlrausch
Interview
Nicht wenige Fans waren zu tiefst enttäuscht als die in den Jahren ihrer Existenz für durchwegs hochwertige Alben und nicht minder überzeugende Auftritte sorgende Szene-Institution DARK AT DAWN im Jahr 2007 nach einem Abschiedsgig auf dem „Rock Harz“-Festival die Segel strich, sagte man der Band aus dem Harz doch nach mit zu den unterbewertetsten Bands der gesamten Szene zu zählen. Danach sah es einige Zeit tatsächlich so aus, als ob die Bandmitglieder in alle Himmelsrichtungen verstreut gewesen wären und vom Musikbusiness zumindest teilweise die Schnauze voll hatten. Ein Glück, dass mitunter so manche – unabhängig von jedwedem Szene-Gedanken – zu organisierenden Party für eine Verbesserung so mancher Situation sorgt, wie uns Sänger Thorsten „Buddy“ Kohlrausch anlässlich eines Telefonates zur aktuellen Wiedervereinigung der Truppe und der brandneuen Scheibe „Noneternal“ zu verstehen gab. [Da die die Band kurz nach der Veröffentlichung des Teiles als Support von W.A.S.P. unterwegs gewesen ist, wurde der Text um einige Frage ergänzt, die man uns nachträglich schriftlich beantwortete, so dass Ihr nun das Vergnügen habt, Euch einen umfassenden Überblick zur aktueller Situation der Band machen zu können]
Zuerst mal Danke dass ihr uns wieder mit Musik beglückt, dennoch muss erst einmal erklärt werden, wie es dazu kam. Daher bitten wir kurz und schmerzlos um die Fakten:
Da es gemeinsamer Freund für seinen Geburtstag nichts sehnlicher wünschte als einen DARK AT DAWN-Auftritt und er uns für seine Party buchen wollte, hatten wir uns zusammengetan um uns zu überlegen, ob denn das überhaupt machbar wäre. Nun denn, von der kurz davor im Proberaum empfundenen Energie im Vorfeld waren wir – das sind aktuell die beiden Gitarristen Florian Schröder und Matthias Majkowski die Rhythmusfraktion Torsten Sauerbrey (Drums) und Michael Lowin (Baß) und meine Wenigkeit – dermaßen überrascht, dass wir uns dazu entschlossen nicht bloß diese, spontan ins Leben gerufenen private „Reunion-Show“ zu absolvieren, sondern auch mal abzuchecken, ob denn da nicht noch was in uns schlummert.
Ich nehme mal an, dass wir das Ergebnis dieses „Abchecken“ in Form von „Noneternal“ vorliegen haben.
Im Prinzip ja, denn die darauf enthaltenen Song sind allesamt kurz nach dieser Reunion-Geschichte entstanden. Ich war selbst ein wenig überrascht, wie einfach uns das Songwriting dann von der Hand ging, denn im Endeffekt waren binnen weniger Tage fünf neue Tracks komponiert, von denen nun vier Stück auf „Noneternal“ zu hören sind.
Das gute Stück liegt uns vorerst nur in Form einer digital aufgelegten EP vor, soll in Bälde aber auch in physischer Version aufgelegt werden. Wie kam es denn zu dieser Entscheidung?
Ganz ehrlich: Da sich der Markt mittlerweile doch stark verändert hat, waren wir uns zunächst nicht ganz sicher. Von daher darf man den Digital-Release durchaus als „Abtasten“ werten. Dennoch haben wir bemerkt, dass die Nachfrage nach physischen CDs immer noch vorhanden ist und wir schon bald mit einer solchen zumindest bei unseren Konzerten auf eventuelle Anfragen reagieren werden können. Das Presswerk ist zwar nicht ganz so schnell wie wir, aber dennoch werden alle die eine CD haben möchte, eine bekommen, das ist scher, haha.
Respekt übrigens und zwar nicht bloß für euer zuvor angesprochenes „Höllentempo“, sondern erst recht für die Qualität der Nummern. Wo würdest Du denn die Nummern in euren Backkatalog am ehesten zuordnen?
Schwierige Frage, denn darüber haben uns erst gar keine Gedanken gemacht und außerdem denken, dass es egal sein dürfte, solange man DARK AT DAWN als „Verursacher“ erkennen kann und das ist uns doch hoffentlich gelungen, oder?
Sicher doch, denn zum einen habt ihr abermals eine dezent düstere Atmosphäre mit mystischen Elementen in die Tracks verpackt und zum anderen gibt es erneut auch Texte zum Nachdenken, wie man es eben von der Band gewohnt war.
Da die Chemie schon während der Proben für den besagten Auftritt so wie früher war und von Anfang an stimmte, könnte das eine gute Erklärung dafür sein. Man darf aber gerne auch sagen, wir können gar nicht anders, haha. Interessant ist jedoch, dass nach den bisherigen Reviews und Pressestimmen doch unterschiedliche Einflüsse herausgehört werden konnten und das spricht auch für uns, dass wir nicht eben direkt nach irgendwem andere klingen, sondern in erster Linie nach uns selbst.
Gutes Stichwort: Wie ist denn das Echo auf „Noneternal“ generell ausgefallen?
Tja, was soll man sagen…?! Enorm gut! Ein wirklich schlechtes Review ist uns zumindest noch nicht untergekommen. Auf den Punkteskalen gab es nie unter 85%, was ich schon beachtlich finde. Das zeigt uns, dass wir tatsächlich trotz der 5jährigen Pause, nahtlos an die bisherigen Veröffentlichungen anknüpfen konnten. So etwas freut einen als Musiker natürlich immens.
Dass bedeutet, dass ihr persönlich mit den Reaktionen zufrieden seid und eure Erwartungen erfüllt wurden?
Klar. Das sind die besten Reaktionen, die man auf eine EP bekommen kann. Sowohl von Presse- als auch von Fanseite.
Wie sieht es denn mit Möglichkeiten für etwaige Gigs aus? Ist da schon etwas fixiert?
Also mit Sicherheit werden wir beim nächsten „Rock Harz“-Festival auftreten. Ich bin zwar als Veranstalter ohnehin bis über die Ohren mit Arbeit dafür eingedeckt, dennoch werden wir dort auch als DARK AT DAWN vorhanden sein und versuchen unsere Fans mit dem bestmöglichen Auftritt den wir liefern können, einen besondere Freude zu machen. Weiters sind wir als Support für die „30 Years Of Thunder“-Tournee von Blackie Lawless und seinen W.A.S.P. bestätigt worden und werden uns in Kürze auf die Reise machen. Auch das ist eine ganz besondere Angelegenheit, zumal wir allesamt mit der Musik von Blackie aufgewachsen sind und es von daher als Ehre empfinden zusammen mit der Band unterwegs sein zu dürfen.
Wie ist diese Tournee denn im Nachhinein betrachtet gelaufen?
Auch die Tour war für uns ein Schritt in die richtige Richtung. Neben der Tatsache, dass uns auf dieser Tournee wahrscheinlich mehr Leute live gesehen haben als in unseren vorherigen 20 Jahren Bandgeschichte zusammen, stärkte die Reise vor allen Dingen unser Zusammengehörigkeitsgefühl erneut. Kurzum: Diese Tour war eine sehr große und erfolgreiche Sache für uns.
Kann ich mir gut vorstellen, dennoch bleibt für mich persönlich noch zumindest eine Frage offen: Warum habt ihr eigentlich nicht in Wien gespielt? (Ich weiß, an sich war Wien gar nicht auf eurem Tourneeplan, aber von Veranstalterseite aus wurdet ihr zumindest angekündigt und selbst am Tag des Gigs war kein Wörtchen einer „Entschuldigung“ zu vernehmen, weshalb DARK AT DAWN (und auch ALPHA TIGER) NICHT in Wien mit dabei waren…..)
Keine Ahnung. Wien stand zu keiner Zeit auf unserem Plan. Das wär‘ aus terminlichen Gründen innerhalb der Band aber auch gar nicht machbar gewesen. Hat dann in Wien überhaupt niemand supportet? Ich weiß es gar nicht…
Ich schon, es gab eine lokale Supportband (EASY) zu begutachten, sonst aber nüx, schade drum…. Aber wie auch immer, hat sich seit der Veröffentlichung des Albums denn auch sonst noch etwas ergeben (eine Deal, eine weitere Tournee oder Gibt es sonstige News, die wir unseren Lesern als Abschluss dieses Artikels noch mit auf den Weg geben können?
Wir haben ein paar Konzertangebote und auch einiges in Richtung Labeldeal angeboten bekommen. Aber hinsichtlich eines Labeldeals tut sich die Frage auf: Muss man eigentlich einen haben? Wir haben das noch nicht abschließend bewertet und warten erst einmal ab. Die „Großen“ haben jedenfalls alle abgewunken. Naja, da hilft nur eines: Die Fans überzeugen – denn für die machen wir das Ganze ja!
Und die sind Euch mit Sicherheit auch sehr, sehr dankbar dafür!
Galerie mit 15 Bildern: Dark At Dawn - Rockharz Open Air 2013Mehr zu Dark At Dawn
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