Daath
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Interview

Die fünf sympathischen, amerikanischen Metalheads von DÅÅTH bringen die Tage ihr drittes Album unter die Leute und dieses Album kann sich in jederlei Hinsicht sehen lassen! Das, und ein kurzer Deutschlandaufenthalt des Gitarristen und Bandgründers Eyal Levi waren Grund genug, ihn mit ein paar Fragen zu löchern.

DaathHallo Eyal.
Gratulation zu eurem neuen Album, es ist wirklich ein vernichtendes Biest!
Meiner Meinung nach ist es nicht ganz so progressiv wie „The Hinderers“ und es gibt auch weniger Keyboard-Teile. Warum habt ihr da etwas verändert? Hattet ihr das Gefühl, ihr müsstet diese Elemente loswerden und euch eher auf fette und schreddernde Gitarrenriffs konzentrieren?

Nun, zuerst einmal danke für das Lob zum Album! Wir sind alle sehr stolz darauf. Um deine Fragen zu beantworten… Wir haben uns selbst nie als progressive, sondern eher als Lied-orientierte Band bezeichnet. Es mag progressive Elemente in unseren Liedern geben, aber sie sind dazu da um der Funktion des Songs zu dienen, und nicht dem Progressiven und Technischen zuliebe. Was die Keyboards angeht… Wir waren nie glücklich damit, wie unsere Keyboards klangen und entschieden uns dazu, uns auf diesem Album nur auf unsere Stärken zu konzentrieren.

Was sagen die Presse und die Fans bisher? Ist es vielleicht sogar ein erhebendes Gefühl für dich?

Bisher war die Reaktion verblüffend. Die meisten Leute sind sich einig, dass „The Concealers“ für uns einen gewaltigen Schritt nach vorne bedeutet. Es ist definitiv ein großartiges Gefühl, aber selbst wenn jeder das Album hassen würde, würde ich dieses großartige Gefühl haben, da ich weiß, dass wir ein besseres Kunstwerk abgeliefert haben, als beim letzten Album.

Und damit hast du auch verdammt Recht!
Wofür steht denn der Titel „The Concealers“ überhaupt? Gibt es da eventuell eine tiefer gehende Bedeutung? Das Cover sieht zumindest etwas irritierend und verwirrend aus, ich denke das unterstreicht die Annahme sogar. Wofür steht diese Figur, die man auf dem Cover sieht, was ist das für ein Ding?

Meiner Meinung nach könnte unser Künstler, Jordan Haley, dir diese Frage eher beantworten, aber ich kann dir dazu auch etwas sagen. Wir wollten ein sehr komplexes Kunstwerk um unserer Musik zu schmeicheln. Etwas, das du in sechs Monaten oder fünf Jahren anschauen kannst und trotzdem immer wieder neue Elemente findest.

Das ist eurem Künstler auch wahrlich gelungen.
„The Concealers“ ist das erste Album mit eurem neuen Sänger Sean Z. Aber was passierte mit eurem alten Sänger, Sean Farber? Ich habe im Internet nach Informationen gesucht, konnte aber außer dem Kommentar, dass ihr euch von ihm getrennt habt, keinerlei Informationen finden. Was ist passiert? Ich meine, soweit ich weiß war Sean einer von DÅÅTHs Gründern. Gab es Streitigkeiten, seid ihr immer noch befreundet?

Sean Farber war keiner von DÅÅTHs Gründern, nur um das direkt zu klären. Ich kenne ihn, seitdem ich auf der High School war und habe mit ihm viele Jahre in unterschiedlichen Bands gespielt. Er kam zu uns, als DÅÅTH schon ein paar Jahre bestand. Unsere Trennung von ihm war definitiv freundschaftlich und in beiderseitigem Einvernehmen. Er hatte andere Richtungen, in die er sein Leben lenken wollte, und wir hatten andere Richtungen in die wir die Band lenken wollten.

Soweit ich das mitbekommen habe, habt ihr einen weltweiten Plattenvertrag mit Roadrunner Records, in Zusammenarbeit mit Century Media. Ich kenne eine Menge Bands, die alles für solche Konditionen tun würden. Was ist das für ein Gefühl, in der Metalszene so ‚berühmt‘ zu sein? Ist es sogar möglich davon zu leben – eine dieser nie enden wollenden Fragen im Metal-Musik-Business?

Ja, unsere Plattenvertragssituation ist wirklich das Beste, was einer Band von unserem Stand je passieren kann. Wie du weißt befindet sich die Weltwirtschaft in komplettem Chaos, was das Überleben in einem bereits schwierigen Gewerbe wesentlich schwieriger macht. Wir leben von Musik und nur von Musik, aber nicht nur von DÅÅTH.

Eure Homepage ist momentan umgestaltet und ist deswegen nicht erreichbar. Und auf eurer MySpace-Seite konnte ich nichts über bevorstehende Touren und Festivals finden. Ich weiß allerdings, dass ihr dieses Jahr auf dem Summer Breeze spielen werdet. Wie sieht es mit Europa-Touren, vielleicht sogar als Headliner, aus? Ist da schon irgendetwas geplant? Gibt es ein paar andere europäische Festivals, auf denen ihr spielen werdet?

Bisher sind wir für das Summer Breeze, Party-San und Bloodstock bestätigt. Hoffentlich wird da noch mehr kommen! Wir arbeiten auch daran Touren in Europa hinzubekommen. Wir würden gerne so viel Zeit als möglich hier verbringen um hier zu arbeiten!

Na da bin ich gespannt und freu mich schon mal darauf.
Ihr vereint wirklich eine Menge Einflüsse in eurer Musik, darum mag ich sie auch so sehr. Man kann es wirklich nicht umschreiben und die meiste Zeit weiß man nicht, was als Nächstes kommt. Was würdest du als eure Haupteinflüsse bezeichnen? Gibt es da irgendwelche Idole, die genannt werden sollten?

Wenn es um Einflüsse geht könnte ich dir eine Liste verfassen, die länger als dieses Interview ist, aber ich werde dich und eure Leser verschonen. Ich sage es mal so. Für mich persönlich sieht es so aus, dass ich Musik höre, von der ich denke und von der ich fühle, dass sie komplett pur und wahr ist, auf allen Ebenen, egal welches Genre.
Alles von den BEATLES, bis MORBID ANGEL, bis QUEENS OF THE STONE AGE. So lange ich das Gefühl habe, dass wahres musikalisches Können und Kunst auf der höchstmöglichen Ebene geliefert wird, bin ich glücklich.

Ich habe gelesen, dass euer Songwriting-Prozess weitestgehend mit In-einen-Raum-sperren und Jammen zu tun hat. Ist es wirklich so einfach oder steckt mehr dahinter? Ich meine, eure Lieder sind wirklich abwechslungsreich ohne dabei langweilig zu werden. Es klingt so, als würdet ihr viele unterschiedliche Zutaten in einen Schmelztiegel packen und am Ende kämpft sich ein wirklich packendes und harmonisches Metalbiest seinen Weg heraus.

In einen Raum einsperren und jammen ist nur eine von den vielen Zutaten die man zum Schreiben eines DÅÅTH-Songs braucht. Viele von ihnen beginnen damit, dass wir uns im Proberaum gegenseitig anstacheln, aber sobald wir eine keimende Idee haben nehmen wir sie schnell auf und gehen weiter zur Demo-Phase. An diesem Punkt fügen wir hinzu, nehmen weg, kämpfen, trinken, experimentieren, wir machen was immer es braucht, bis die ganze Band findet, dass das Lied die reinste Interpretation von uns ist. Manchmal braucht es 15 Versionen eines Lieds, bis wir denken, dass es fertig ist. Manchmal braucht es nur zwei Versionen. Da gibt es keine Formel, sondern einfach Kriterien.

Heutzutage findet man kaum Bands in der Metalszene, die einen wirklich eigenen Stil praktizieren. Meistens wiederholt sich alles, neue Innovationen sind schwer zu finden. DÅÅTH ist eine der Bands die eigenständig sind, zumindest meiner Meinung nach. Welche weiteren Bands würdest du als eigenständig bezeichnen? Was ist deine Meinung zu diesem Thema?

Ich fühle mich geehrt, dass du denkst, wir hätten einen eigenständigen Stil.
Meine Meinung ist, dass wir als Individuen eigenständig sind und dass deine Kunst auf natürliche Art und Weise, wenn du deinem eigenen Weg folgst und dich nicht darum kümmerst was andere sagen und tun, eigenständig sein wird. Es gibt ein paar offensichtliche Beispiele in der momentanen Metalszene, ich könnte da als Beispiel OPETH und CYNIC nennen.

Was sind eure Pläne für die Zukunft, oder habt ihr eventuell keine?

Musik, Musik und noch mehr Musik. DÅÅTH bringt dieses Frühjahr ein Album raus, also wird offensichtlicher Weise mein Hauptaugenmerk auf dem Touren und Vermarkten dieses Albums liegen.

Die letzten Worte gehören dir:

Danke, dass du dir Zeit genommen hast um dieses Interview mit mir zu führen.
An die Leser: Bitte nehmt euch die Zeit, um unsere Musik online anzutesten. Wenn ihr sie als würdig erachtet, kauft bitte unser neues Album „The Concealers“. In diesen momentan schweren wirtschaftlichen Zeiten ist es für Bands schwerer als jemals zuvor zu überleben. Das ist die beste Art und Weise sicherzustellen, dass wir euch weiterhin gute Musik bringen können.

10.04.2009

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