Cruachan
Cruachan
Interview
Mit "The Morrigans Call" veröffentlichen die Iren von CRUACHAN dieser Tage ihr neues Album. Grund genug Bandleader Keith Fay ein wenig auf den Zahn zu fühlen, der zum Ende des Interviews mit sehr seltsamem Humor (?), den ich im Original wiedergebe, überraschte. Aber lest selbst.
Hallo ihr da draussen! Wir sind CRUACHAN. Die beste Folk Metal Band, die die Welt je gesehen hat!
Euer neues Album scheint wieder metallischer zu sein, als das Letzte. Gab es dafür spezielle Gründe?
Hmmm… das sagen die Leute bei jedem unserer neuen Alben, haha! Es gab keine wirkliche Entscheidung es heavier zu machen, es ergab sich einfach. Wenn du dir unsere letzten paar Alben anhörst, wirst du merken, daß wir immer heavier geworden sind, denn wir alle mögen diesen Heavy Metal Kram und unsere Musik wird das auch immer reflektieren.
Wie immer bei euch ist das Cover der Platte besonders gelungen. Es passt perfekt zum Titel „Morrigans Call“, denn soweit ich weiß zeigte sich Morrigan (irische Sagengestalt) entweder in Form einer schönen Jungfrau oder einer Krähe. Aber was bedeutet der Titel der Scheibe für euch?
Eine Menge Songs auf der neuen Platte drehen sich um den Tod. „The Morrigans Call“ ist ihr Ruf nach diesen toten Seelen.
Die Produktion ist diesmal sehr viel besser gelungen, als bei eurer letzten Scheibe. Was lief denn damals alles schief bei den Aufnahmen zu „Pagan“ und wie seid ihr an euren neuen Produzenten Gail Lebling gekommen?
„Pagan“ war ein totales Desaster. Wir waren halt sehr naiv, wenn es ums Aufnehmen im Studio ging und setzten unser Vertrauen in den Produzenten. Wenn das Equipment und der Producer in Ordnung sind, gibts meistens keine Probleme. Bei den Aufnahmen zu „Pagan“ war das nicht der Fall. Das Drumkit wurde zum Beispiel nur auf 4 Kanälen aufgenommen. Das bedeutet es gab nur 4 Mikrophone für das gesamte Kit.
Normalerweise sollte an jeder Drum und jedem Cymbal eines sein. Es war einfach eine ganz miese Sache. Der Produzent war zwar ein ganz netter Kerl aber eben kein guter Produzent. Er war fast die ganze Zeit am Handy mit SMS beschäftigt und so weiter. Desweiteren benutzen wir ja eine Menge Folkinstrumente wegen denen wir z.B. einen ganz speziellen Gitarrensound benötigen, damit dieser nicht alle anderen Instrumente wie die Flöten überdeckt. Wir wussten, dass mit dem neuen Album alles besser werden müsste, deswegen sind wir mit Gail Lebling in Kontakt getreten, der zuvor schon ab und zu für unseren Livesound verantwortlich war. Bei ihm wussten wir, was er kann und er war auch ein absoluter Profi, was sich in der Qualität der Platte niederschlägt.
Mit Songtiteln wie „Shelob“ oder „Ungolianth“ (beides Riesenspinnen aus Tolkiens Mittelerde) könnte man meinen, dass Tolkiens Werke einen ziemlichen Einfluß auf euch haben.Oder seid ihr eifach nur große Spinnenliebhaber? 😉
Haha, wir lieben Spinnen! Wir essen sie zum Frühstück! Wir hatten schon seit jeher einen leichten Tolkien Touch. 1992 hießen wir sogar noch MINAS TIRITH, nicht CRUACHAN. Auf jedem unserer Alben sind irgendwelche Tolkien Songs. Es ist einfach ein tolles Thema, um drüber zu singen, selbst heute noch, wo die ganze Welt ja scheinbar alles darüber zu wissen glaubt. Trotz der Filme und dem Merchandise-Terror ist es doch immer noch eine fantastische Geschichte, voll von klassischen Heavy Metal Elementen!
Handeln die Stücke „Coffin Ships“ und „The Great Hunger“ auf „The Morrigans Call“ vom Irischen Exodus/der großen Hungesnot, die im 19.Jahrhundert das Land plagte? Was passierte damals?
Ja, die beiden Stücke handeln davon. Die Hungersnot in Irland war eine ganz schreckliche Sache, die niemals hätte passieren dürfen. Als Irland von den Engländern in Besitz genommen wurde, entzog man den Arbeitern praktisch die Lebensgrundlage. Es gab bald nichts mehr zu Essen außer Kartoffeln. Als die Ernte dann durch Pilzbefall ausfiel, gab es eine riesige Katastrophe, um die sich niemand kümmerte. Unser Land wurde in dieser Zeit förmlich vergewaltigt.
Ihr hattet in der Vergangenheit leider immer wieder große Probleme mit euren Labels. Wie seid ihr jetzt auf AFM Records gekommen?
Als bei Black Lotus Records die Lichter ausgingen, traten wir mit mehreren Labels in Kontakt. Wir hatten das neue ALbum gerade fertig und somit eine gute Verhandlungsposition. Jochen von AFM rief mich damals an, als wir gerade mit Nuclear Blast am verhandeln waren. Er sagte mir, er wäre sehr interessiert an uns und er wolle das neue Album hören. Also schickte ich ihm eine Kopie und das wars dann auch schon. Ich hoffe, die problematischen Zeiten mit den Labels sind nun vorbei, aber man weiß ja nie so genau. Sollten wir nur sehr wenige Platten verkaufen, werden uns auch AFM ganz sicher wieder kicken, da bin ich mir sicher. Hoffentlich kaufen unsere Fans sich das Album, anstatt es sich aus dem Netz zu ziehen.
Auf eurem Album „Folk-Lore“ hattet ihr bei einigen Songs prominente Unterstützung von Shane von den Pogues. „Spancill Hill“ und besonders „Ride On“ waren echte Knaller. Wie seid ihr damals an ihn gekommen und wird es in Zukunft noch weitere Zusammenarbeit geben?
Es war fantastisch mit ihm zu arbeiten, da ich ein großer Fan seiner Kunst bin.Es war eine großartige Erfahrung für uns, Shane ist definitiv einer der besten Songwriter die je aus Irland kamen. Im Moment ist allerdings keine weitere Zusammenarbeit in Sicht.
Vor einigen Jahren sah es so aus, als ob Folkmetal das nächste große Ding sein würde, ähnlich dem Gothic-Metal in den 90ern. Es kam anders. Bedauert ihr das manchmal oder seid ihr eher stolz auf euer Undergrounddasein?
Ich glaube Folkmetal ist doch im Moment recht populär. Es scheint größer zu sein als je zuvor. Natürlich fände ich es toll, wenn es die populärste Musik der Welt wäre, das wäre perfekt für CRUACHAN. Millionen würden unsere Alben kaufen, ich könnte meinen Job hinschmeissen und von der Musik leben. Ja, ein wahrlich schöner Traum…
Welches sind eure Haupteinflüsse in der Metalszene? SKYCLAD vielleicht, die sind ja sowas wie die „Godfathers of Folkmetal“? Oder doch eher PRIMORDIAL?
Ich sehe SKYCLAD und CRUACHAN zusammen als die „Godfathers of Folkmetal“ an. Wir spielen diese Art von Musik seit 1992. Die einzige Band, die das damals außer uns tat waren SKYCLAD. Unser erstes Album „Tuatha Na Gael“ kam 1994 heraus und war das erste, auf dem jemand Folk mit extremem Metal vermischte. SKYCLAD waren ja immer „nur“ Heavy Metal oder Thrash. Wir hingegen spielten damals noch Black/Death mit Folkelementen. PRIMORDIAL sind zwar gute Freunde von uns aber ich mag deren Musik nicht sonderlich. Ich glaube wir haben gar keine großartigen Einflüsse, deshalb klingt CRUACHAN auch so eigenständig.
Wie sieht es denn in der irischen Metalszene aus? Warum habt ihr so wenig international bekannte Bands außer euch, PRIMORDIAL und WAYLANDER? Ist die Szene so klein oder woran liegt es?
Die Szene besteht hauptsächlich aus engstirnigen Bands, die sich mehr darum kümmern anderen Bands Knüppel zwischen die Beine zu werfen, als selbst etwas gebacken zu kriegen. Viele sind einfach neidisch auf unseren Erfolg. Ich muß allerdings noch STEEL TORMENTOR erwähnen, die sind eine sehr gute Power Metal Band.
Was sind deiner Meinung nach die drei wichtigsten Folkmetal Alben aller Zeiten?
Ich würde sagen die ersten 3 CRUACHAN Alben, hahaha! SKYCLAD „A Burnt Offering For The Bone Idol“, CRUACHAN „Tuatha Na Gael“ und THE CHEEKY GIRLS „Touch My Bum“ (?!)
Gibt es irgendwelche Pläne für eine Tour in Deutschland?
Ja wir werden nächstes Jahr auf dem Ragnarök Festival und dem Wave Gothik Treffen spielen. Ausserdem wird es eine Tournee geben.
I once touched a man behind his caravan, the caravan jumped up in the air and exploded. When the dust settled I was laughing at a tuba, you know the big wind instrument, it was really funny but we will definitely be in Germany on tour next year, and we will bring some tuna fish.
Danke fürs Interview. Die letzten Worte gebühren dir.
A long time ago I was captured by an onion wielding train thief. He believed that he could get a huge ransom from the feds but little did he know that I could dissolve. I dissolved and got away. (?!?)