Crowbar
Interview mit Kirk Windstein über "The Serpent Only Lies", die alte Schule und die Musikszene in New Orleans
Interview
Ab heute steht das mittlerweile zwölfte CROWBAR-Album „The Serpent Only Lies“ (hier geht’s zur Metal.de-Review) in den Plattenregalen. Anlass genug für ein Pläuschchen mit Kirk Weinstein himself. Es geht um die Old-School-Attitüde, den DOWN-Ausstieg und die Musikszene in New Orleans.
Du hast „The Serpent Only Lies“ als „fresh-sounding version of old-school CROWBAR“ beschrieben. Welche Aspekte eures Sounds haben sich denn deiner Meinung nach im Laufe eurer mittlerweile fast 30-jährigen Bandgeschichte geändert?
Naja, stilistisch verändert sich immer ein bisschen etwas und wir haben einfach immer versucht, ein bisschen was Modernes einfließen zu lassen, ohne unseren alten Sound dabei komplett über Bord zu werfen.
War es denn diesmal nur der alte CROWBAR-Sound, den ihr gesucht habt, als ihr neues Material geschrieben habt, oder gab es auch zeitgenössische Einflüsse?
Wir haben zurückgeschaut, um das „Gefühl“ unseres Old-School-Sounds zu bekommen. In einige der alten Alben habe ich, ganz ehrlich, seit Jahren nicht mehr reingehört. Ich habe einfach diese paar Riffs gehört, die alles gestartet haben und auch die Vocals, und ich wollte diesen Vibe zurück.
Wie versuchst du die Sache mit der kreativen Stagnation nach all der Zeit zu umgehen?
Ich glaube, dass jedes CROWBAR-Album seine eigene Persönlichkeit hat. Sie wurden alle in verschiedenen Phasen unserer Leben geschrieben, allein das macht es schon unmöglich, dass sie exakt gleich klingen. Es ist ein bisschen wie mit dem Älterwerden. Du wirst weiser und das erweitert auch deine Kreativität. So läuft es auch mit dem CROWBAR-Sound.
Wie geht ihr die Albumproduktion an? Bei CROWBAR habe ich immer das Gefühl gehabt, dass ihr die perfekte Balance zwischen Natürlichkeit und Heavyness findet.
Es ist alles natürlich. Keine Trigger, keine Samples. Wir gehen die Aufnahmen immer noch an wie früher!
Das hast du auch über die Texte von „The Serpent Only Lies“ gesagt. Welche Themen interessieren dich und woher nimmst du deine Inspiration?
Ich bin zurückgegangen und habe mir angehört, wie ich mich damals so gefühlt habe, in meinen Texten. Vielleicht habe ich mich auch ein bisschen selbst kopiert (lacht). Meine heutige Herangehensweise beinhaltet allerdings deutlich weniger Trübsal und Elend. Ich befinde mich einfach an einem anderen Punkt in meinem Leben.
Hast du einen persönlichen Lieblingssong auf der Platte?
Das ist echt hart. Ich habe keinen absoluten Favoriten, so viel kann ich sagen. Das ändert sich echt täglich. Ich denke, heute ist es „Plasmic and Pure“.
Was bedeutet die Schlange und kann man sie auch als Konzept für das gesamte Album verstehen?
Die Schlange repräsentiert alles Böse und Dunkle in deinem Leben. Ich versuche immer, das Negative ins Positive zu kehren. Ich möchte aber, dass die Fans das für sich selbst interpretieren können. Die Menschen werden von verschiedenen Dingen bewegt. Manchmal denken die Leute, einer meiner fröhlicheren Songs sei traurig. Es kommt immer auf die Einstellung der Person an.
Würdest du sagen, dass dein Austritt bei DOWN 2013 dir geholfen hat, stärkeres CROWBAR-Material zu schreiben?
Ja, irgendwie schon. Die Möglichkeit, sich beim Schreiben nur noch auf CROWBAR zu konzentrieren war ein Segen. CROWBAR war immer meine Traumband.
Als eine der Schlüsselfiguren des New-Orleans-Sounds würde ich dich gerne fragen: Verfolgst du die Metal-Szene der Stadt aktiv und was ist deine Meinung dazu?
Vielen Dank erstmal. Ich glaube, dass die Musik über die Jahre mehr und mehr schwindet und strauchelt. Platten werden nicht mehr verkauft wie früher. Wir haben unglaublich viel Talent in dieser Stadt, aber es ist beschissen, dass die Industrie sich in eine ganz andere Richtung orientiert hat. Als ich jung war, war definitiv mehr los. Es gab mehr Shows, die ganze Szene schien viel verbundener.
Danke für das Interview. Ich hoffe, wir sehen uns, wenn ihr das nächste Mal in Europa tourt!
Danke auch dir!
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