Convictive
Interview zum neuen Demo "Blutnacht"
Interview
CONVICTIVE haben mit ihrem neuen Demo „Blutnacht“ richtig rein gehauen. In Kürze folgt die erste Tour der Band und da wir es uns nicht nehmen lassen wollen, fühlen wir CONVICTIVE anlässlich des Releases ihres Demos und der anstehenden Tour auf den Zahn. Jalina, Ben, Phil, Sascha, Marc und Daniel schwadronieren mit uns über die Entwicklung der Band, ihre ersten Gehversuche auf den Bühnen der Metalwelt und die Zukunft von CONVICTIVE. Viel Spaß!
Hi CONVICTIVE! Ihr seid als Band noch relativ frisch und meines Wissens nach sind wir das erste Magazin, mit welchem ihr ein Interview führt. Wollt ihr euch den Lesern zum Einstieg nicht kurz vorstellen?
Ben: Hallo metal.de, wir sind CONVICTIVE aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet und freuen uns, euch unsere Musik vorstellen zu dürfen. Nach der Gründungsphase ab Ende 2012 sind wir nun in endgültiger Besetzung seit Mai 2015 unterwegs. Wir sechs bringen unterschiedliche Erfahrungen mit, jeder von uns hat zuvor bereits in der einen oder anderen Konstellation Musik gemacht.
Vor kurzem habt ihr euer erstes Demo „Blutnacht“ veröffentlicht. Und? Seid ihr mit dem Ergebnis zufrieden?
Jalina: Ja, wir sind durchaus zufrieden mit dem Ergebnis unserer ersten Veröffentlichung und freuen uns darüber, so positiven Anklang zu finden.
Für eine erste Veröffentlichung finde ich, dass ihr bei „Blutnacht“ alles richtig gemacht habt. Der Sound stimmt, das Songwriting ist super und ihr harmoniert als Band sehr gut. Wie kommt das? Viele Bands brauchen sehr lange, bis ihr Sound so homogen klingt, wie es bei euch der Fall ist.
Phil: Da wir alle schon Erfahrung mitbringen, ist uns die Feinabstimmung gar nicht so schwer gefallen, zumal wir in der jetzigen Besetzung alle Parameter zusammen haben, die unseren Sound definieren. Außerdem haben wir auf vielen Konzerten mit anderen jungen Bands gelernt, wie wichtig ein gut abgestimmter Sound ist und gerade mit unseren drei Gitarren legen wir an dieser Stelle viel Aufmerksamkeit aufs Detail.
„Blutnacht“ hat euch sicher viel Zeit und Arbeit gekostet. Wie gestaltete sich der Entstehungsprozess des Demos?
Sascha: Die eigentliche Aufnahme des Demos hat uns am wenigsten Zeit gekostet. Vor allem, weil die Songs bereits vor Produktionsstart geschrieben waren. Die Entscheidungsfindung, eine komplette Eigenproduktion zu machen, war da schon schwieriger. Wir haben viele, nicht zufriedenstellende Versuche unternommen, uns professionelle Hilfe ins Boot zu holen. Nach Produktionsstart fiel dann recht schnell die Entscheidung, wirklich alles selbst in die Hand zu nehmen. Angefangen bei den Aufnahmen, dem Mixing und Mastering, über das CD-Artwork, die Planung und Gestaltung, sowie letztendlich die Herstellung der Verpackung.
Ihr spielt eine moderne Form des Black Metal, welche in dieser Art nicht alltäglich ist. Woher nehmt ihr eure Inspiration und wer sind eure Vorbilder?
Ben: Unsere Inspirationen erstrecken sich aufgrund unserer unterschiedlichen Hintergründe über alle möglichen Formen der handgemachten Musik. Insofern haben wir keine feste Leitlinie, sondern machen schlicht unser Ding und versuchen nicht, irgendwen zu kopieren. Nichtsdestotrotz haben Hörer schon Parallelen zu Bands wie AGRYPNIE, HELRUNAR oder HARAKIRI FOR THE SKY gezogen. Durch Jalina am Mikrofon kommen wir um einen Vergleich mit ARCH ENEMY natürlich auch nicht umher.
Ihr geht in ein paar Tagen auf Tour und habt mittlerweile schon einiges an Live-Erfahrung gesammelt. Ende 2013 habt ihr euren ersten Auftritt im AZ Mühlheim, zusammen mit EMPTY DAY, AFTER YEARS OF HOPE und UNDER DIRECTION, gespielt. Erzählt mal, wie habt ihr euch vor und während dieses Auftrittes gefühlt und welche Erwartungen hattet ihr an euch selbst und das Publikum? Wurden diese erfüllt oder übertroffen, und was hat sich im Vergleich zu euren heutigen Live-Shows geändert?
Marc: Zu damals hat sich eigentlich alles verändert. Wir haben seitdem Jalina und Sascha hinzugewonnen, eine Stilrichtung für uns gefunden und ein Bühnenkonzept entwickelt. Die ersten Gigs damals im AZ Mülheim und auch im Cage Club Bottrop waren erste Gehversuche dieser Band, von denen wir uns heute glücklicherweise weit distanzieren konnten.
Mit Jalina habt ihr eine richtige Powerfrau am Mikro. Ihre Gesangskünste haben mich während des Hörens von „Blutnacht“ oft aufhorchen lassen. Jalina, wie bist du zum Gesang gekommen und wie lange machst du das schon? Meines Erachtens nach, stehst du Sängerinnen wie Onielar von DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT in nichts nach.
Jalina: Aktiv in Bands bin ich nun seit etwa sieben Jahren, mit gutturalem Gesang arbeite ich seit rund zwei Jahren. Ich mag es, meinen Gefühlen durch diese Art des Gesangs vollen Ausdruck zu verleihen und fühle mich einfach wohl am Mikrofon.
Sicher interessant ist auch die Frage nach Merchandise. Kann man irgendwo T-Shirts und Patches von euch kaufen? Viele Leute sind sicher auch scharf auf eine physische Kopie von „Blutnacht“, vor allem, da diese auf 100 Stück limitiert sind.
Sascha: Auf unserer Homepage sind Merchandise-Shops für T-Shirts und auch eine digitale Kopie unseres Demos verlinkt. Die limitierte, physische Version gibt es klassisch auf dem Postweg direkt bei uns und natürlich auch bei den kommenden Live-Shows in Barleben, Berlin, Gronau und im Allgäu. Aktuell suchen wir nach einem Vertriebspartner für unsere CDs, sowie eine Möglichkeit, Shirts und andere Produkte in angemessenem Rahmen zu produzieren und zu vertreiben.
Lyrisch orientiert ihr euch in verschiedene Richtungen. Wie verbindet ihr Themen wie die Rolle eines Individuums in der heutigen Gesellschaft mit dem Spätmittelalter und der Antike? Inwiefern hängen eure Texte zusammen und was möchtet ihr damit ausdrücken?
Daniel: Viele Aspekte der Geschichte lassen sich auf das Leben der Menschen im Hier und Jetzt übertragen. Die Freuden und Krisen sind geblieben, sie haben sich lediglich in ihrem Erscheinungsbild verändert und noch immer muss das Individuum lernen, mit ihnen zu leben. Oft lassen sich moderne Themen auf die Vergangenheit projizieren und lyrisch verpacken. Gleichwohl sind viele Texte aber auch einfach Geschichten, die uns in den Sinn kamen. Bei uns kommt ein Text aus einer Feder. Derjenige, der die Idee hatte, bringt sie zu Papier und thematisch wird sie nicht verändert. Das klärt vielleicht auch die eine oder andere Frage nach dem unterschiedlichen Sprachgebrauch.
Wie seht ihr die Zukunft von CONVICTIVE? Der Start ist euch gelungen, so dass ihr nun ein Fundament habt, auf das ihr aufbauen könnt. Was plant ihr für die Zukunft – auf kurze und auf lange Sicht?
Ben: Wir sind jetzt verstärkt überregional aktiv und suchen nach Wegen, unsere Kunst noch mehr Menschen zugänglich zu machen. Die Erfahrung hat uns jedoch gelehrt, dass sich viele Gelegenheiten oft unerwartet bieten und eine umfassende Planung dabei oft hinderlich sein kann. Wir haben genug Material und werden so schnell nicht müde. Wir möchten gerne gegen Ende des Jahres ein Album produzieren. Dies hängt jedoch maßgeblich davon ab, ob wir hierfür einen geeigneten Partner finden können.
Danke für das Interview, CONVICTIVE. Die letzten Worte gebühren natürlich euch.
Jalina: Fabian, vielen Dank für dieses Interview und die Gelegenheit, uns auf einer so großen Plattform wie metal.de präsentieren zu dürfen. Wir hoffen, euren Lesern gefällt unsere Musik und wir raten euch dringend, CONVICTIVE demnächst mal live zu erleben.