Communic
fachsimpeln im Gespräch über ihr neues Album

Interview

Wie plant ihr, „Hiding From The World“ zu promoten?

Wir haben ein Festival in Norwegen gebucht für 2021. Ansonsten müssen wir schauen, wann Konzerte wieder erlaubt sind. Wir würden natürlich gerne die neuen Lieder auf Tour präsentieren. Das muss natürlich so geschehen, dass es für uns auch passt, da Tor und ich beide unsere eigenen Firmen haben und wir viel arbeiten müssen und wir auch Familie haben. Vier Wochen auf Tour gehen ist für uns nicht einfach. Wir sprachen darüber, kürzere Touren über fünf oder sechs Tage zu spielen, wieder heim zu fahren und das Ganze ein paar Wochen später zu wiederholen. Dabei wollen wir keine Supportshows spielen, sondern als Headliner mit lokalen Supports. Es wäre einfach interessant zu sehen, wo wir als Band stehen. Kommen zehn Leute zu unserer Show oder 200? Wir waren 2012 das letzte Mal in Europa, seitdem haben wir nur innerhalb Skandinaviens gespielt.

Wir sprechen noch darüber, ob wir einen Livestream machen wollen. Einfach ein paar Kameras im Studio aufstellen und das als Releaseparty feiern. Natürlich bekommst du da nicht die gleiche Energie wie bei einem echten Konzert, aber ich glaube, dass das den Leuten gefallen könnte. Natürlich nicht als Big-Budget-Konzept, sondern als kleine, intime Sache.

Was hat sich im Sound und Stil von Communic die letzten 15 Jahre verändert?

Das sind eher Kleinigkeiten. Im Prinzip klingt unsere Musik immer noch nach dem, was wir vor 15 Jahren angefangen haben zu tun, aber wir bauen immer wieder neue Nuancen ein. Es finden sich zum Beispiel Blastbeats auf dem neuen Album, die haben wir vorher nicht benutzt. Wir setzen uns da aber auch keine Grenzen. Wenn einer eine coole Idee hat, dann probieren wir die aus.
Wir versuchen eher, bestimmte Trademarks zu perfektionieren, wie zum Beispiel die Dynamik in Liedern wie „Hiding From The World“, welches ruhig startet, sich zu einem Höhepunkt aufbaut und danach wieder abfällt und so weiter. Wir versuchen, die verschiedenen Dynamiken, Tempi und Geschwindigkeiten, die man in einer Band mit drei Personen nutzen kann, auszuloten. Zum Beispiel haben wir versucht, subtil den Energielevel eines Liedes zu erhöhen, ohne dass du als Hörer es wirklich merkst. Wenn du im Refrain die Geschwindigkeit von 155 auf 160 bpm anhebst, merkst du das als Hörer nicht, aber es gibt dem Song eine ganz neue Dynamik.

Vor dem Release von „Where Echoes Gather“ haben wir einige Zeit gebraucht, um uns zu überlegen, in welche Richtung wir gehen wollen. Alleine die Auswahl des Plattenlabels hat über 2 Jahre gedauert. Wir wollten alle Details so haben, wie wir uns das vorstellen. Daher bin ich kein Fan von Deadlines. Wir setzen uns erst eine Deadline im Songwriting, wenn wir alles so perfekt wie möglich haben und diese Deadline ist dann das Buchen des Studios und eines Mixers.

Nenne mir deinen Lieblingssong und dein Lieblingsalbum von NEVERMORE.

Mein Lieblingsalbum ist das selbstbetitelte Debüt. Der Sound und die Songs sind großartig. Mein Lieblingssong könnte jeder auf dem Album sein, „Garden Of Grey“ und „What Tomorrow Knows“ um zwei zu nennen. Die EP „In Memory“ ist auch super. Ich war nie ein großer Fan von 7-String-Gitarren und NEVERMORE haben nach dem zweiten Album angefangen, diese zu benutzen. Ich mag aber den 6-String-Sound der ersten beiden Alben am liebsten. Ich kann verstehen, dass die Leute uns mit NEVERMORE vergleichen. Es ist zwar nicht die gleich Musik, sondern liegt mehr an der Art wie ich singe. Das sehe ich mal als Kompliment (lacht). Ich finde es großartig, dass wir mit ihnen verglichen werden, da sie großartige Musik machten.

Habt ihr Pläne, die 15. Geburtstage von „Conspiracy In Mind“ und „Waves Of Visual Decay“ zu feiern?

Wir würden gerne eine Tour spielen, auf der wir die beiden Alben hintereinander wegspielen. Ich denke, das würden auch einige Leute sehen wollen. Vielleicht mit ein paar Bonus-Songs hintendran, mal schauen. Oder wir spielen erst einmal nur die „Conspiracy In Mind“ und spielen danach ein Set, um das neue Album zu promoten. Und kommen dann noch einmal zurück, um das „Waves Of Visual Decay“-Album zu spielen. Diese beiden Alben verdienen auf jeden Fall diese Art von Aufmerksamkeit.

Danke dir für deine Zeit!

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Quelle: Interview mit Oddleif Stensland
03.12.2020

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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