Cobra Spell
drehen die Rollenbilder der 80er um
Interview
Was hat dich dazu gebracht einen Sound zu spielen, der auf seinem Höhepunkt war bevor du überhaupt geboren wurdest? Was ist deine persönliche Verbindung zum Metal der 80er, speziell Glam und Sleaze, und wo würdest du deine Haupteinflüsse verorten?
Meine Leidenschaft für Musik begann mit 14 Jahren, ich war von einer ganz bestimmten Band total besessen: KISS! Ich war und bin ein riesiger Fan; neben der Musik haben mich vor allem die Performance, das Aussehen und die expressiven Identitäten der Musiker beeindruckt, ins besondere die von „The Demon“ (Gene Simmons). KISS haben mich in die Welt des Glam, Shock Rock und Heavy Metal eingeführt. Und von da an habe ich mehr und mehr Musiker entdeckt, die mich sowohl optisch als auch musikalisch faszinierten, z. B. W.A.S.P. und ALICE COOPER. Ich liebte es und war wie besessen. So ein Rockstar wollte ich auch werden, Musikerin aber auch Performerin.
Das liebe ich an den 80ern, es war eine Zeit der Exzesse, überall Farben, verrückte Auftritte und alles total over the top. Wie Yngwie Malmsteen sagte: „More=More“! Haha. Die Musik war toll und die Musiker unglaublich talentiert, sowohl an ihren Instrumenten als auch als Performer. Es ist auch ein wichtiges Jahrzehnt für das Songwriting allgemein. Die Einflüsse der 80er sind in der heutigen Popmusik immer noch präsent, mehr als wir vielleicht denken. Ich habe dieses nostalgische Gefühl für eine Dekade, die ich selbst gar nicht erlebt habe und mit COBRA SPELL versuche ich, mir eine Zeitmaschine zu bauen und sie trotzdem zu erleben.
2022 habt ihr eine Single namens „Flaming Heart“ veröffentlicht, die mich sehr an VIXEN erinnert hat und außerdem starke Flashdance-Vibes versprühte. Auf dem Album ist „Love=Love“ der einzige Song, der teilweise in diese Richtung geht. Sollte das von Anfang an eine Ausnahme sein oder hat diese Art von Song einfach nicht zum Stil des Albums gepasst?
Diese beiden Songs haben miteinander gemein, dass sie beide 80s AOR-Songs sind, also Songs mit etwas mehr Pop-Einflüssen. Ich habe festgestellt, dass Songs die ich mit einem Synthesizer statt mit der Gitarre komponiere, wie ich es bei COBRA SPELL eigentlich üblicherweise mache, am Ende mehr nach 80s AOR klingen. Ich möchte mich mit COBRA SPELL auch nicht auf ein Sub-Genre limitieren, wir spielen 80s Heavy Rock und der kann viele Einflüsse haben. Manchmal ist eben auch ein AOR-Song dabei, denn ich liebe diesen Stil ebenfalls.
Auf „666“ gibt es eine gute Mischung aus herausstechenden Hymnen wie „Warrior from Hell“ und „The Devil Inside of Me“, einige lässige Sleaze Rocker, ein paar balladeske Sachen und mit „Love Crime“ auch einen etwas härteren Song mit starken JUDAS PRIEST-Vibes. War dieser ausgewogene Ansatz wichtig für dich und gibt es etwas, das du gerne in Zukunft ausprobieren möchtest?
Ich finde ein Album muss aus einer Ansammlung von Songs bestehen, die eine gemeinsame Geschichte erzählen und als Einheit funktionieren. Trotzdem muss jeder Song auch auf seine eigene Art speziell sein. Ich behandle jeden Song wie eine Single, weshalb sie alle recht unterschiedlich sind, aber trotzdem einen guten Fluss bilden. Ich habe viele verschiedene Einflüsse aus den 80ern und ich möchte sie alle irgendwie in meinen Kompositionen verwenden und damit herumexperimentieren.
Es gibt einige Dinge, die ich auf dem nächsten Album ausprobieren möchte, aber das bleibt erstmal noch ein Geheimnis. Für den Moment lasse ich euch erstmal „666“ genießen.
Mit Kristina Vega habt ihr eine neue Sängerin, was ja manchmal ein etwas schwieriger Wechsel sein kann. Ich finde ihre Stimme absolut toll, habt ihr mal darüber nachgedacht, die Songs der EPs mit ihr neu aufzunehmen?
Kristina ist eine unglaublich talentierte Sängerin! Ich bin sehr stolz darauf, mit ihr in einer Band zu spielen und ihre vielseitige Stimme eröffnet mit viele Möglichkeiten für COBRA SPELL. Momentan haben wir aber andere Prioritäten, als den alten Kram nochmal anzugehen. Ich finde, dass die EPs gut sind wie sie sind, ich konzentriere mich lieber darauf, mit der aktuellen Besetzung neue Musik aufzunehmen.
Ihr habt in der jüngeren Vergangenheit viele Konzerte gespielt, besonders seit Kristina der Band beigetreten ist. Wie sehen dahingehend eure Zukunftspläne aus, wird es eine Tour geben?
Wir planen eine Tour für 2024, um das Album zu promoten. Bisher haben wir eine Tour in Spanien und ein paar Dates in Deutschland angekündigt. Bleibt dran für mehr Infos!
Von mir war es das, ich wünsche euch alles Gute und danke dir für das Interview, du hast das letzte Wort.
Danke für das Gespräch und dafür, dass ihr uns eine Plattform bietet, um euren Lesern unser Album vorzustellen. Bleibt wild und spielt unser Album „666“ besonders laut!
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Stile | AOR, Glam Rock, Sleaze Rock |
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