clearXcut
The Vegan Straight Edge
Interview
Schreibst du alleine die Texte? Bei der EP war es ja so. Wie sieht es jetzt aus? Ihr seid dran an der nächsten EP?
Matti: Die ersten Skizzen stehen.
Matthias: In deiner Einsamkeit, als du keine Bandmitglieder finden konntest, hast du ja schon die EP geschrieben und eine ganze Platte aufgenommen. Die ist schon komplett fertig und kommt im April 2019. Da waren wir noch nicht so viel daran beteiligt, nur dabei es auf die Bühne zu bringen. Jetzt setzen wir uns so langsam zusammen an neue Sachen.
Ihr kommt teilweise von Bands, die schon größeres erreicht haben, einen Plattenvertrag haben und viel getourt sind. Habt ihr euch für CLEARXCUT Ziele gesetzt oder wollt ihr einfach nur eine geile Zeit haben?
Matthias: Verbunden mit der Message, die ist das Hauptaugenmerk. Aber wenn es keinen Spaß machen würde, würden wir es nicht machen.
Matti: Es geht darum die Message herauszubringen und Leute zu erreichen. Wir wollen auch eine gute Zeit und haben uns nicht das Ziel gesetzt groß zu werden und Geld zu verdienen.
Matthias: Wir fahren jetzt auch diese Tour, weil SECT eine Band ist, mit der es thematisch gut zusammen passt. Musikalisch ist es anders, aber die Themen sind in ähnlichen Bereichen angesiedelt.
Ihr habt in eurer Bandbeschreibung etwas von autoritären Politikern geschrieben und wir machen das Interview jetzt am Tag der Midterm-Wahlen in den USA. Matthias, du kennst dich ziemlich mit dem Thema Brasilien aus und kommst auch noch aus dem Osten. Auswandern und wenn ja, wohin?
Matthias: Ich weiß es nicht, es ist momentan echt alles sehr verrückt.
Wie erklärt ihr euch denn diesen weltweiten Trend? Wir können in Australien anfangen, Brasilien, diverse afrikanische Staaten, USA, fünf, sechs, sieben Staaten mit einem Rechtstrend in Europa.
Matthias: Das hat ja nichts mehr mit einem gesunden Menschenverstand zu tun. Es wird immer von einem Bildungsrückstand oder von abgehängten Leuten geredet, aber wenn du dir PEGIDA anschaust, dann siehst du dort Männer von 40 oder 50 Jahren, wo einige Akademiker dabei sind. Das nichts mit von der Gesellschaft abgehängten Leuten zu tun. Vielleicht sollte man akzeptieren, dass es scheiß Leute gibt, die anderen nicht das Schwarze unterm Nagel gönnen. Ich bin mittlerweile auf dem Standpunkt. Natürlich gibt es auch Leute, die haben Angst, weil es ihnen an die Existenz geht, sie kommen nicht zurecht und machen andere dafür verantwortlich. Im Großen und Ganzen muss man sich aber davon verabschieden, dass es Außenseiter sind. Das ist momentan die Mitte der Gesellschaft. Leider. In letzten Zeit sind durch die AfD und durch Trump in den USA viele Hemmschwellen gefallen. Sachen, die man vor zehn Jahren nicht gesagt hätte, hört man jetzt. Diese Aussagen sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Auch recht vernünftige Leute gehen den Rechten mittlerweile auch auf den Leim.
Matti: Der Kapitalismus insgesamt funktioniert wie Monopoly. Wenn du unbedarft herangehst, wirst ermutigt, dich wie ein Arschloch zu verhalten, um für dich selbst etwas zu erreichen. Im Monopoly geht es darum, deinen Mitspielern die Kohle aus der Tasche zu ziehen, sie auszunutzen und am Ende hat der mit dem meisten Geld in der Tasche gewonnen. Das ist sehr kurz formuliert, aber so funktioniert der Kapitalismus.
Du weißt mit welchem Zweck das Spiel erfunden worden ist? Um vor den Gefahren des Kapitalismus zu warnen.
Matti: So funktioniert es halt, wenn du auch Geld und Statussymbole haben willst, dann musst du halt Leute ausnutzen. In solchen Systemen ist Ungerechtigkeit mit ins Fundament gegossen.
Matthias: Im Kapitalismus kann halt jeder richtig was werden, aber nicht alle gleichzeitig. Es fällt immer jemand komplett hinten runter und dieses Ungleichgewicht sorgt für Unruhe. Der Fehler ist das System und der Kapitalismus ist eine gescheiterte Gesellschafts- oder Marktform wie der Sozialismus, den es auch nie in einer reinen Form gegeben hat. Aber das sind ja sowieso alles nur Modelle. Vielleicht muss man sich davon verabschieden, dass ein Modell alleine komplett funktioniert und auch andere Ideen einbeziehen. Vielleicht muss etwas Neues konstruiert werden, wie auch immer das gehen soll, aber das Wesen des Menschen änderst du nicht. Der Mensch will immer mehr, auch wenn er es gar nicht braucht. Warum kriegen die Manager ihre Abfindungen, wenn gleichzeitig Arbeiter entlassen werden? Man wäre ja doof wenn man darauf verzichten würde, mit diesem Gedanken fängt es ja an. Leute, die abgesichert sind, wollen trotzdem immer noch mehr um es anzuhäufen. Das ist irgendwo nicht mehr begreifbar.
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Kampf gegen Windmühlen, aber so kann man auch mit schlechter Musik ’ne Fanbase aufbauen. Gilt auch für rechte Bands. Wahre Kunst hat sowas nicht nötig, denn.. NOBODY GIVES A FVCK!!
https://www.debate.org/opinions/do-humans-deserve-to-be-extinct
Erster Gedanke: Wer zur Hölle sind die, damit man denen ein dreiseitiges Interview bei metal.de einräumt? Zumal die nur eine popelige 8-minütige EP in ihrer Diskografie vorweisen. Interview überflogen: Das übliche opportunistische Weltverbesserer-Gedöns. So trocken und weinerlich vorgetragen, dass man meinen könnte die Zeugen Jehovas stehen vor der Tür.
Wegen 2 Sängerinnen ist Feminismus ein Thema. Aja! Wobei das hier auch egal sein kann, da beide Tanten fast identisch klingen bzw. hysterisch in das Mikro kreischen. Aber auch sonst musikalisch eher uninteressant bis dilettantisch. Wäre mir hier 3 bis maximal 4 Punkte wert & das auch nur weil „I See A Light“ etwas positiv hervor sticht.
Milchtütengesichter. Sorry, aber seit Earth Crisis kann ich keine Vegan sXe-Band mehr für voll nehmen. Keiner wird dir ein Bier oder ein Pfund Mett verkaufen, wenn du nicht möchtest. Und Feminismus als Thema hatten Wolf Down auch, wie das geendet ist, ist bekannt. Alle weiteren zynischen Kommentare klemme ich mir an dieser Stelle.
Auch wenn ich grundsätzlich nichts dagegen habe, wenn Bands zu bestimmten Themen Stellung beziehen, was in der Hardcore-Szene ja nun eh nicht unüblich ist; hier wird die moralische Überlegenheit wie ein Holzhammer geschwungen. Zum Um- oder auch nur Nachdenken bewegt man damit niemanden und erreichen wird man damit höchstens die, die eh schon der selben Meinung sind. Da gehem selbst recht direkte Bands wie z.B. die Architects deutlich geschickter mit ähnlichen Themen um.
„Außerdem haben wir zwei Sängerinnen und damit ist der Feminismus auch ein Thema für uns und wird zum Alleinstellungsmerkmal.“ ist außerdem das Dämlichste, was ich seit langer Zeit in einem Interview gelesen habe. Wenn man zwei Sängerinnen hat die sich mit Feminismus beschäftigen wollen, ok. Aber das eine begründet doch nicht das andere…so ein Blödsinn.
Und ich habe das Interview mit Hank von Hell im letzten RockHard gelesen, wir sprechen hier also schon von einer ziemlichen Leistung.
„Außerdem haben wir zwei Sängerinnen …“
Ab dem Satz war das Interview für mich auch beendet. Das ist weder ein Alleinstellungsmerkmal, noch haben sie da das Patent drauf.