Chiodos
"Manchmal war es ein bisschen schwierig, aber das ist es immer, wenn man mit sechs Leuten Musik macht." - Interview mit Keyboarder Bradley Bell zum neuen Album "Devil"
Interview
Bevor CHIODOS mit Album Nummer vier, „Devil“, um die Ecke gekommen sind, hat sich so einiges bei den US-amerikanischen Alternative Rockern/Post-Hardcorelern tun müssen – die beiden zwischenzeitlich ausgestiegenen Gründungsmitglieder Craig Owens (Gesang) und Derrick Frost (Schlagzeug) sind wieder in die Band gekommen, und darüber hinaus gab es auch ein paar stilistische Kurskorrekturen in Richtung mehr Radio- und Mainstreamtauglichkeit. Klare Sache, dass wir nochmal ein wenig nachgehakt haben.
Keyboarder Bradley Bell gibt Auskunft über …
… die ersten Reaktionen:
Das Feedback war bisher überwältigend. Als wir vor einem Monat in London gespielt haben, haben die Fans schon lauthals „Ole Fishlips Is Dead Now“ mitgesungen, den Song, den wir vorab online veröffentlicht hatten.
… über den Wiedereinstieg der Gründungsmitglieder Craig Owens und Derrick Frost und die Unterschiede in der Zusammenarbeit mit Craig und Derrick sowie ihren Vorgängern:
Da gab es natürlich ein paar Unterschiede, andere Leute arbeiten auf unterschiedliche Weise. Es ist aber toll, Derrick und Craig zurückzuhaben. Wir waren zunächst ein wenig nervös, aber die Chemie, die wir immer miteinander hatten, ist nicht zu verleugnen. Das sorgte dafür, dass es sich ziemlich natürlich anfühlte, wieder zusammen in den Proberaum zu gehen. Craig und ich sind gemeinsam musizierend aufgewachsen, wir hatten also immer eine musikalische Verbindung. Als wir ihre Ersatzmusiker ins Boot holten, dauerte es eine Minute, bis sich alle an die Arbeitsweise der anderen gewöhnt hatten, aber letztlich waren sie in der Lage sich in das einzudenken, was wir hauptsächlich zu tun versuchten. Manchmal war es ein bisschen schwierig, aber das ist es immer, wenn man mit sechs Leuten Musik macht.
… über das dritte neue Gesicht im Bunde, Gitarrist Thomas Erak:
Thomas spielte in einer Band namens FALL OF TROY. Wir sind seit 2005 einige Male mit ihnen zusammen getourt. Das ist so eine Band, mit der wir immer in Kontakt und befreundet geblieben sind. Und es gibt ein paar Gemeinsamkeiten mit unserer Musik. Als wir jemanden brauchten, der uns auffüllen könnte, war es ein No-Brainer für uns alle, ihn zu fragen. Zu der Zeit war er nicht sehr aktiv mit seiner Band und er mochte die Idee. Als wir „Devil“ geschrieben haben, war der Stil interessant, den er mit an den Tisch gebracht hat. Das holte uns ein bisschen aus unseren Schubladen und aus unserem Element heraus, was eine gute Sache ist, denn es ist immer wichtig, dich als Musiker selbst herauszufordern, wenn du den nächsten Schritt in deiner Karriere machst.
… über die erstmalige Zusammenarbeit mit Produzent David Botrill (u.a. STONE SOUR, MUSE):
David Botrill ist jemand, den ich schon seit ein paar Jahren auf dem Radar hatte. Wir fanden es wichtig, jemanden zu nehmen, der bereits mit Bands gearbeitet hat, die sich ihre eigene Identität in der Rockwelt schaffen konnten. Von seinem Resümee her schien er der Richtige zu sein. Er hatte seine Finger mehr im Spiel als unsere früheren Produzenten, was wichtig war solange wir uns aufeinander einstellen mussten. Mit jemandem, der das Schiff gesteuert und neue Ideen auf den Tisch gebracht hat, konnten wir akustisch das gründlichste Material produzieren, was uns möglich war.
… über „Devil“ im Kontext der vorherigen Alben:
„Devil“ ist das Album, das wir in der Vergangenheit immer schreiben wollten. Wir hatten genug Zeit uns bis ins Letzte vorzubereiten, bevor wir die Songs aussuchten und aufnahmen, die es auf die CD schaffen sollten. In der Vergangenheit arbeiteten wir immer ein bisschen mit dem Rücken zur Wand und strauchelten dabei, ein ganzes Album zusammenzustellen. Wir glauben, dass unsere Kompositionen mehr Sinn ergeben als jemals zuvor, und wir haben Songs geschrieben, die eine Bandbreite von Leuten erreichen können – von Metal- bis Popfans.
… über den möglichen Kritikpunkt, dass sich „Devil“ aufgrund der großen Bandbreite an Einflüssen zu inhomogen anhören könnte:
Jedem das Seine. Wir alle sind Fans von verschiedenen Arten von Musik und Produkte unserer eigenen Einflüsse. Da wir als Fans von Musik und klassisch ausgebildeten Musikern aufgewachsen sind, sind uns Dynamik und Vielfalt wichtig, um nicht festzustecken und in eine bestimmte Schublade gesteckt zu werden. Es ist uns wichtig, über das musikalische Spektrum jedes Gefühl einzufangen, das unser Leben reflektiert. Wir hatten fast 25 Songs, aus denen wir auswählen konnten, und das hier sind diejenigen, die den momentanen Status der Band am besten repräsentieren.
… über geplante Live-Aktivitäten in Deutschland:
Wir werden sichergehen, in diesem Plattenzyklus auch ein paar Mal nach Deutschland und in andere europäische Länder zu kommen. Wir waren in der Vergangenheit nicht allzu oft dort, wollen diesmal aber nicht die Gelegenheit verpassen. Erstmal steht im Sommer eine weitere US-Tour an, dann konzentrieren wir uns aber auf andere Länder und versuchen, dieses Album weltweit unter die Leute zu bringen. Darauf freuen wir uns schon.
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Stile | Alternative Rock, Hardcore, Pop |
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