Chimaira
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Interview

Die neue CHIMAIRA-Scheibe "The Infection" steht seit heute in den Läden und dürfte aufgrund der konsequenten Ausrichtung im eher mittleren Tempo und wegen der etwas längeren Anlaufzeit für ordentlich Diskussionsstoff sorgen. In unserem Review könnt ihr euch ein erstes Bild machen, von Drummer Andols Herrick erhielten wir ein paar weitere Eindrücke. Nachfolgend unser Interview.

ChimairaZunächst hallo und danke für eure Zeit. Euer Album unterscheidet sich etwas vom derzeit angesagten Sound im Extrem-Metal. Ihr kreiert eine dunklere Atmosphäre, eure Songs sind langsamer, mehr im mittleren Tempo gehalten. Dadurch dauert es etwas länger, den gesamten Sound zu verstehen und der Hörer muss ein wenig Zeit investieren, um die Qualitäten von „The Infection“ in Gänze zu erkennen. Inwieweit ging dies bewusst von Statten?

Ich glaube nicht, dass das eine so bewusste Entscheidung war, das liegt eher am natürlichen Fluss des Songwritings. Ich stimme aber zu, dass man ein bisschen Zeit mitbringen muss, um das neue Album schätzen zu lernen.

Der letzte Song „The Heart Of It All“ ist ein sehr interessantes, teilweise episches Instrumentalstück, fast einer der besten Songs des Albums und zugleich der längste. War es von Beginn an klar, dass der Song komplett ohne Text auskommen würde und wie kommt euer Sänger Mark damit klar? War er irgendwie in die Komposition mit eingebunden?

Ich denke schon, wie planten mit einem Instrumentalstück für die neue Scheibe. Als alles geschrieben war, hatten wir noch einige Parts übrig, die wir sehr gut fanden, für die wir aber keinen Platz hatten. Die konnten wir zusammenfassen und eine lange, epische Instrumentalnummer daraus basteln. Mark hat bei den Arrangements mitgeholfen.

Ich mag eure Gitarrenarbeit sehr, die Art, wie ihr eine kalte, schwere Stimmung kreiert. Manche Gitarrenriffs klingen für mich wie eine tief schneidende, schmerzverursachende Rasierklinge. Das ist vielleicht euer Erkennungsmerkmal, euer eigener Sound, der, den ihr „erfunden“ habt. Stimmst du mir zu?

Das muss wohl jeder selbst für sich interpretieren. Ist aber ein sehr intensiver Weg, wie du das fühlst.

Hast du ein paar Infos über den textlichen Inhalt von „The Infection?“

Es hat alles mit Marks persönlichen Erfahrungen zu tun, die Scheibe ist eine Art Befreiung von dem, was ihn über die Jahre „infiziert“ hat.

In Zeiten, in denen in der Extrem-Metal-Szene alles ein bisschen aus den Fugen gerät, wie sehr legt ihr es darauf an, einen Kontrast zu den Bands zu bilden, die scheinbar keine Grenzen bezüglich Geschwindigkeit und Chaos kennen?

Ich denke nicht, dass wir es auf eine bestimmte Richtung anlegen, es geht mehr darum, was man während des Komponierens fühlt. Es gibt keinen größeren Fan von Geschwindigkeit und Chaos als mich, aber die neue Scheibe ist sicher ein gutes Gegenstück dazu.

Vor zwanzig Jahren war eine Band, die einen neuen Stil etabliert hat, ein paar Jahre später schon wieder völlig out. Heute scheint es so, als hätten neue Ideen auch zehn Jahre später noch ihre Gültigkeit. Ihr wart vielleicht die erste erfolgreiche Band der damals so genannten „New Wave Of American Metal“. Vergleiche doch mal die Erwartungen, die ihr damals hattet, mit der tatsächlichen heutigen Entwicklung und Situation.

Ich finde, dass wir langsam aber sicher Fortschritte machen. Wir haben uns viel Respekt in der Metal-Gemeinde erarbeitet. Natürlich wären wir gerne noch größer, als wir es sind, und wir werden immer daran arbeiten, dieses Ziel zu erreichen.

In eurem letzten Interview mit metal.de sagte einer von euch zur letzten Scheibe „Resurrection“, dass es sich dabei fast um ein „Comeback-Album“ gehandelt habe, weil ihr zuvor mit so vielen Problemen konfrontiert wart. Ist „The Infection“ dann vielleicht sowas wie das Fundament zu dieser Rückkehr?

Ich würde sagen, es ist einfach nur der Sound von sechs Leuten, die Spaß an der Musik haben. Der ganze Ärger scheint hinter uns zu liegen, und jeder kann sich auf die Musik konzentrieren.

Wie schaut es mit Live-Shows in Deutschland aus?

Wir planen etwas für diesen Herbst. Wir können aber noch nichts konkretes sagen, weil noch nchts hieb- und stichfest ist. Also dranbleiben!

Ein paar letzte Worte noch an unsere Leser?

Danke fürs Lesen. Kauft euch „The Infection“ und freut euch schonmal auf die Tourdaten.

24.04.2009

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