Cannibal Corpse
Von unvorstellbarer Gewalt und Teddybären

Interview

Versucht ihr immer, euer letztes Album zu toppen? Und gibt es eins, das einen speziellen Platz in eurem Herzen hat?

Klar versuchen wir uns immer zu verbessern, wir wollen kein Album veröffentlichen nur, weil es mal wieder Zeit dafür ist. Wir wollen immer das Beste schreiben, was wir schreiben können. Manchmal klappt es, manchmal nicht. Ich denke, wir werden immer besser als Songwriter, gerade in den letzten Jahren.

Was die speziellen Alben angeht hat natürlich unser Debüt immer einen besonderen Platz in meinem Herzen. Es ist einfach etwas Besonderes, zum ersten Mal die eigene Musik auf den Markt zu bringen, das fühlt sich unglaublich an.

Wenn ich versuche, mich in die Fanperspektive zu begeben und so zu tun, als hätte ich auf den Alben nicht mitgespielt, würde ich sagen „The Bleeding“ ist ein großartiges Album mit vielen, tollen Songs. „Kill“ ist noch so eins und ich liebe auch immer noch „Red Before Black“. Es mischt die alten und die neuen CANNIBAL CORPSE ziemlich gut zusammen.

Hat euch die Pandemie ansonsten hart getroffen? Hier in Deutschland hört man, sie wäre in den USA massiv außer Kontrolle geraten. In Anbetracht dieser Tatsache: Wie wollt ihr das Album promoten?

Es ist schwer zu sagen, alles ändert sich so schnell. In den USA behandelt jeder State die Pandemie anders, Texas hat kürzlich alles geöffnet, Florida hat schon länger alles offen, New York oder Kalifornien waren dahingegen ewig im Lockdown. Das ist verrückt, weil Leute die Krankheit immer noch bekommen und daran sterben.

Ich denke, du solltest klug handeln. Bleib sicher, triff Vorkehrungen wenn du rausgehst. Ich wurde persönlich aber nie getestet, daher kann ich auch nicht sagen, ob ich es hatte. Wer weiß. Aber wir sind auf einem guten Weg mit den Impfungen, der Präsident sagte wir werden Ende Mai für jede*n eine Dosis haben.

Was die Promotion angeht, gehen wir normalerweise direkt nach dem Release auf Tour und das wird natürlich nicht passieren. Manche Bands wollen auch gar nichts neues veröffentlichen, wenn sie damit nicht touren können. Wir haben uns aber gedacht, dass es eh schon über drei Jahre her ist, dass wir etwas veröffentlicht haben und das ist eine lange Zeit.

Ich denke, es ist wichtig für die Fans, neue Musik zu bekommen, auch wenn du keine Tour hast, um das Album zu promoten. Und wenn du dir die Vorverkäufe anguckst, die in astronomische Höhen steigen, frage ich mich, woher die Promotion kommt, ohne Tour und ohne etwas anderes als die erste Single, die wir veröffentlicht haben. Der Vorverkauf läuft jetzt schon besser als bei „Red Before Black“. Wir bringen also unsere Videos raus, dann das Album und irgendwann können wir auch wieder auf Tour gehen.

Kennst du die Memes über CANNIBAL CORPSE und wie findest du die?

Ich schaue nicht regelmäßig nach, aber natürlich weiß ich ungefähr, was da abgeht. Ich bin ein bisschen geschmeichelt, dass es Memes über uns gibt. Einige sind sehr lustig, wie zum Beispiel das mit George und Jon Schaffer.

George liebt seine Gewinnspiele, er möchte einfach etwas gewinnen, dabei ist ihm der Preis egal. Und wenn er etwas gewonnen hat, möchte er auch allen zeigen, was er gewonnen hat und so kam das Foto zustande. George ist einfach ein großer Teddybär, auch wenn man vielleicht das Gegenteil denkt.

Was hältst du von CANNABIS CORPSE?

Noch eine Schmeichelei. Ich kenne die Jungs und die haben uns damals tatsächlich gefragt, ob wir das okay finden, wenn sie den Bandnamen benutzen. Es gab zwar ein paar Nachrichten wie „Ich dachte, ihr spielt heute Abend!“, auf die ich dann „Nein, du musst richtig lesen, es ist CANNABIS CORPSE, nicht CANNIBAL CORPSE!“ antwortete, aber das waren Kleinigkeiten.

Aber wir fühlten uns geehrt und haben gesagt, sie sollten das ruhig machen und wenn wir es nicht okay gefunden hätten, hätten sie es auch nicht gemacht. Klar ist es lustig, dass sie Weed-Parodien unserer Songtitel machen.

Danke dir für deine Zeit, Paul, die letzten Worte kannst du an eure Fans in Deutschland richten.

Wir bedanken uns bei euch für die Unterstützung. Ohne unserer Fans in Deutschland und auf der Welt, wo würden wir sein? Deutschland hat eine großartige Metal-Community, was würde Metal ohne die deutsche Community sein? Wir freuen uns, wenn wie wieder kommen dürfen. Die Unterstützung bedeutet uns viel.

Galerie mit 22 Bildern: Cannibal Corpse - European Tour 2024 in Geiselwind

Seiten in diesem Artikel

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Quelle: Interview mit Paul Mazurkiewicz
16.04.2021

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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