Caliban
Ein guter Schuss mehr Härte
Interview
CALIBAN haben „Dystopia“ eigentlich schon eine Weile fertig gehabt, aber dann hat die Pandemie alles über den Haufen geworfen. Das Album durfte nun aber endlich das Licht der Welt erblicken und darum haben wir Andy Dörner ein paar Fragen rübergemailt, die er uns gerne beantwortet hat.
Hi und danke, dass ihr euch die Zeit nehmt, auf die Fragen zu antworten. „Dystopia“ ist, wenn ich richtig gezählt habe, euer zwölftes Album. Wie fühlt es sich an, auf so eine umfangreiche Diskografie zurück zu schauen?
Moin, na gerne doch. Wenn man die EPs und Splits nicht mit einbezieht, dann hast du richtig gezählt. Ich könnte jetzt sagen alt, aber nein, ich bin um jedes Jahr und jedes Album dankbar, dankbar für die Erfahrungen die man in all der Zeit sammeln konnte und dankbar für den massiven Support unserer Wegbegleiter. Wir sehen das als Privileg an nach so langer Zeit immer noch auf der Bühne zu stehen, unsere Musik teilen zu können und die Leute damit glücklich zu machen.
„Dystopia“ klingt noch ein Stück moderner als seine Vorgänger, das fällt insbesondere im Titeltrack und „Ascent Of The Blessed“ auf. Ist es euer Anspruch, immer neue Nuancen in eure Musik einzubringen?
Bei „Ascent Of The Blessed“ kann ich Dir wohl beisteuern und auch vielleicht noch bei ein bis zwei anderen Songs, aber insgesamt hat das Album doch eher viele Old-School-Elemente, vor allem auch in den Breakdown Parts. Alt und neu zu mixen verbindet die Wurzeln des Metalcores mit den neuen Elementen und Möglichkeiten, das hält es in meinen Augen interessant.
Nach welchen Kriterien habt ihr eure Featuregäste ausgewählt? Erwartet uns dank „VirUs“ möglicherweise gar ein „Split Program 3“?
Wenn die Songs fertig sind, bzw. wenn man absehen kann, wo die Reise hingeht, bekommt man ein Gefühl dafür, wer sich gut in bestimmten Songs anhören / einfügen könnte. Bei „VirUs“ war es relativ leicht, eine Idee für den Featuregast zu bekommen, da der Song in die HEAVEN-SHALL-BURN-Kerbe schlägt und ich finde, dass Markus und ich uns sehr gut in dem Song ergänzen. Ähnlich wie bei dem Feature, welches ich zuvor auf dem letzten HSB Album gemacht habe, für den Song „Terminate The Unconcern“. Eine dritte Split wird es sicherlich irgendwann geben, aber da gibt es noch keine konkreten Planungen.
„VirUs“, „sWords“ und „mOther“ lassen sich allesamt doppeldeutig lesen. Solche Songs gab es mit „nICHts“ oder „brOKen“ ja auch bereits in der Vergangenheit. Was erklärt euer Faible für diese Art von Wortspiel?
Die Affinität für Wortspiele kommt von Benjamin Richter, unserem Produzenten. Das bestärkt nochmal die Aussage der Texte und regt die Leute zum Nachdenken an.
Euer Plan war ja ursprünglich, dass erst „Dystopia“ veröffentlicht wird, dann auf Tour gegangen wird und dann „Zeitgeister“ hinterherkommt. Die Pandemie hat das Ganze dann umgedreht. Hat sich auch das Album dadurch noch verändert, oder ist es schon über ein Jahr im Kasten?
Ich würde sagen, dass „Dystopia“ wegen der durch die Pandemie verschuldete Planänderung noch einen guten Schuss mehr Härte / Old-School-Elemente bekommen hat, denn dadurch, dass man sich viel mit den alten Songs von früher beschäftigt hat, ist man auf andere Ideen gekommen, hat einiges von den Wurzeln mit aufgenommen. Also ja, „Dystopia“ hat dadurch einen „neuen“ Einfluss erfahren.
Wie wichtig sind euch eure Albencover und wer ist dieses Mal dafür verantwortlich gewesen?
Matthias Löwenstein von Season Zero, welcher auch schon das Cover von der „Zeitgeister“-EP gestaltet hat, ist wieder für das Layout von „Dystopia“ verantwortlich. Wir mögen es aufgeräumt, eher minimalistisch und düster.
„I Am Nemesis“ und „Ghost Empire“ hatten ein ähnliches Layout, „Gravity“ und „Elements“ auch. Symbolisiert eine neue Optik auch eine neue Ära bei CALIBAN?
Jeder Grafiker / Layouter hat ja so seinen Style und wir schauen darauf, dass der Inhalt der Alben natürlich auch grafisch gut dargestellt wird und man möchte, genau wie bei der Musik auch, nicht immer das Gleiche machen / haben. Mal sehen ob wir zum nächsten Album dann wieder jemand anderen mit ins Boot holen werden.
Was sind eure Pläne für den Rest von 2022? Ein paar Releaseshows wurden ja schon angekündigt.
Wir werden ein paar Festivals spielen, unter anderem das Elbriot und das Summer Breeze Festival und wenn nicht wieder etwas dazwischen kommt, dann werden wir zum Ende des Jahres eine komplette „Dystopia Europa Tour“ machen. Die Planungen laufen.
Ich bedanke mich für das Interview und die letzten Worte gehören euch.
Danke dir / euch für die Zeit und das Interesse. Hoffe man sieht sich mal wieder auf irgendeiner Show oder Festival. Passt auf euch auf und pumpt „Dystopia“.