Brainstorm
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Interview
Endlich mal ein Interview ohne sprachliche Barrieren! Da sowohl BRAINSTORM-Gitarrist Torsten Ihlenfeld als auch ich selbst getreu dem Motto "Wir können alles außer Hochdeutsch" verfahren, wird bei diesem Telefonat, das nach einigen terminlichen Koordinationsschwierigkeiten doch noch einigermaßen plangemäß stattfinden kann, Schwäbisch geschwätzt. Für die verehrte Leserschaft von außerhalb unseres bechaulichen Musterländles sei hier jedoch das Gespräch anläßlich des ersten DVD-Releases der deutschen Power-Metal-Überflieger (siehe DVD-Reviews) in sauberes Schrift-Deutsch übertragen…
BRAINSTORM sind mittlerweile seit fast zwanzig Jahren auf den Bühnen dieser Welt zu Hause. Kennt ihr nach all den Jahren überhaupt noch Lampenfieber?
Ja, natürlich. Ich glaube, ohne das wäre es auch irgendwie langweilig. Da muss das Adrenalin schon ordentlich pumpen, sonst würde etwas fehlen. Es gibt vielleicht Gigs, wo man weniger aufgeregt ist als bei anderen – wobei „aufgeregt“ vielleicht auch das falsche Wort ist – aber Lampenfieber ist immer ein bisschen da, das gehört dazu. Das geht so lange, bis die ersten Töne dann passen, dann ist es weg.
Was mir bei eurer DVD aufgefallen ist, ist der erdige Sound. War das eine bewusste Entscheidung, um mehr Live-Feeling rüberzubringen, oder hattet ihr vielleicht nicht genügend Geld für eine kristallklare Hochglanz-Produktion, wie sie viele andere Bands heute bevorzugen?
Das kommt halt auch immer darauf an, wie ehrlich das Ganze ist. Wir wollten auf jeden Fall eine Live-DVD machen, die dem Namen auch gerecht wird. Und daher finden wir, dass der Sound ziemlich authentisch ist. Wenn man unsere Live-Shows kennt und sich dann unsere Live-DVD anhört oder anschaut, dann glaube ich schon, dass man hören kann, dass das auch die Verstärker waren, die da auf der Bühne standen.
Heutzutage muss man sich bei vielen vergleichbaren Produkten auch ernsthaft fragen, wieviel davon jetzt im Studio entstanden ist und wieviel wirklich noch live gespielt wurde.
Genau. Und um das zu umgehen, haben wir gesagt, wir wollen an dem Sound so wenig ändern wie möglich, aber halt gerade so viel wie nötig, ganz klar. Man kann heute leider nicht mehr sagen: „Das ist genauso, wie es live war“, weil dann heißt es: „Hey, was habt denn ihr da für einen Scheiß-Sound?“ Deswegen wollten wir so nahe wie möglich am Live-Sound bleiben und gleichzeitig eben internationalen Maßstäben gerecht werden. Ich hoffe, das haben wir ganz gut hinbekommen, aber ich denke eigentlich schon.
Musstet ihr dann nicht auch irgendwelche groben Spielfehler durch Overdubs ausbügeln?
Doch, natürlich. Wenn irgendwo etwas ganz daneben war, wenn irgendwo eine Saite gerissen ist oder sonstiges, das verzeiht einem heute leider keiner mehr. Das ist ja das allgemeine Übel, würde ich sagen. Aber zum Glück gab es nicht viel in dieser Richtung, so dass man wirklich mit Fug und Recht von einer Live-DVD sprechen kann.
Ich war ein wenig überrascht, dass ihr letztlich immer wieder auf ein sehr überschaubares Song-Repertoire zurückgreift. Gerade wenn man euch live sieht, werden die Stücke nie langweilig, so dass es mich überrascht hat, einmal schwarz auf weiß zu sehen: Eigentlich spielt ihr doch immer dasselbe…
Was sollen wir denn auch sonst spielen? (lacht) Das sind unsere Songs und natürlich muss man sehen, dass man das Hauptaugenmerk meistens auf die neue Platte legt. Und dann ist die Auswahl für die alten Songs von vorne herein begrenzt, weil man auch nicht zweieinhalb oder drei Stunden am Stück spielen kann. Gut, das könnte man bestimmt, aber irgendwann wird’s auch zuviel für die Leute, die da unten vor der Bühne stehen. Und wenn man etwa 75 bis 90 Minuten Spielzeit hat, dann muss man sich eben auf irgendetwas konzentrieren. Und das sind dann halt die Sachen, mit denen man sich live am wohlsten fühlt oder die von den Fans gefordert werden.
Und trotzdem ist es faszinierend, dass es bei euch immer noch so frisch und unverbraucht klingt. Dagegen fragt man sich bei anderen Bands, die jeden Abend dasselbe Programm runterspulen, wenn man sie dann zum dritten Mal sieht: „Warum gucke ich mir das überhaupt noch an? Das kenne ich doch alles schon!“
Das hat vielleicht auch ein bisschen was mit dem Spaßfaktor zu tun, den man vielleicht auf der DVD auch besser einfangen kann. Uns macht es halt sehr viel Spaß auf der Bühne zu stehen und unsere eigenen Songs zu spielen. Das macht es wahrscheinlich aus, dass es dann nicht langweilig wird. Das ist einfach ein bandinternes Feeling, das bei uns vielleicht einfach anders ist als bei anderen. Bei größeren Bands steckt natürlich auch ein viel größerer Apparat dahinter, wo es dann natürlich auch um Existenz oder Nicht-Existenz geht. Da kann man sich vielleicht auch den ein oder anderen Spielfehler nicht erlauben, denn wir dann eben in Kauf nehmen, wo wir sagen: „Na gut, wenn mal der ein oder andere Ton daneben geht, dann ist das nicht so schlimm.“ Zumal es sich sowieso im Lauf der Jahre gezeigt hat, dass man trotzdem mit wenig Fehlern spielen kann, auch wenn man nebenher ein bisschen die Matte schüttelt.
Wo du gerade von „Existenz“ sprichst: Könntet ihr von BRAINSTORM alleine euren Lebensunterhalt bestreiten?
Wir könnten, wenn wir müssten. Aber wer will das schon? Wir haben alle eine Familie zu ernähren. Und von dem, was man als Heavy-Metal-Band heutzutage verdienen kann, kann man keine vier oder fünf Mäuler pro Bandmitglied stopfen, also insgesamt 20 oder 25 Leute versorgen. Das geht nicht. Oder man muss seine Ansprüche eben so weit herunterschrauben, dass man sagt: „Naja, zu mehr reicht es halt nicht.“ Aber das möchte ich meinen Kindern nicht antun müssen. Für uns funktioniert es so, wie es derzeit ist, super. Wir haben genug Zeit für unsere Tourneen, wir haben Zeit für alles, was wir für unsere Musik brauchen, und sind nicht gerade wenig unterwegs, denke ich.
Angesichts dessen, wie viele Shows ihr im Jahr runterreißt, müsst ihr aber auch relativ tolerante Arbeitgeber haben…
Aber die sind zum Glück da irgendwie mit reingewachsen. Das ist bei uns ja immer stetig mehr geworden und so ist die Toleranz da auch immer größer geworden, weil sie die Entwicklung auch haben mitverfolgen können. Und man darf auch nicht vergessen, das sind auch jede Menge Überstunden, die man da runterreißt, um eben nicht mit den 30 Tagen Urlaub im Jahr auskommen zu müssen, die man normalerweise hat. Wir kommen da schon auf gut 50 bis 60 Tage im Jahr und die bekommt man eben auch nicht geschenkt. Da arbeiten wir halt lieber vor – oder je nachdem auch mal nach. Wir sind da also mit vollem Einsatz dabei für das, was wir am liebsten machen. Und das ist eben die Musikmacherei. Wenn man jetzt alleine wäre, könnte man sagen, wir machen eine WG auf, für die Miete reicht’s schon. Dann könnte man da auch von der Musik leben, aber da sind wir sowohl vom Alter her als auch von den eigenen Familienverhältnissen her zu weit weg.
Als Hauptfeature auf eurer DVD habt ihr zum einen die Clubshow in Budapest und zum anderen den Wacken-Auftritt 2004. Es kommt dabei natürlich auch ein komplett anderes Feeling rüber, wenn man die Shows miteinander vergleicht. Demnach dürfte sich das doch auch auf der Bühne komplett anders anfühlen, oder?
Ja, natürlich, jedes Konzert ist anders. Das ist egal, ob das jetzt zwei Clubshows hintereinander oder zwei Open-Airs sind. Du kannst bei keinem Konzert vorher sagen: „So wird’s!“ oder „So wird’s auf keinen Fall!“ Und das ist letztlich das, was es so interessant macht. Du musst dir deine Leute jeden Abend wieder neu erkämpfen und das tun wir ja auch gerne. Der Grund, warum wir gerade diese beiden Shows rausgesucht haben, ist, dass Budapest auf unserer letzten Tour zum „Liquid Monster“-Album war und sich von der Location echt angeboten hat. Da waren bombig viele Leute da und von der Technik her hatten wir da ein Super-Equipment da, so dass wir gesagt haben, es wäre echt schade, wenn wir das nicht verwenden würden. Und Wacken 2004 war für die Band sowieso etwas besonderes. So viele Leute, wie da vor der Bühne gestanden haben – damit hätten wir als Band 2004 noch nicht gerechnet. Das war wirklich phänomenal. Und gerade weil die Stimmungen so unterschiedlich sind, haben wir uns dann entschieden, die Atlanta-Show vom Prog-Power-Festival, die auf der zweiten DVD mit drauf ist, noch mit draufzupacken, obwohl sich da die Setlist natürlich schon desöfteren überschneidet. Aber die Grundstimmung war einfach eine gänzlich andere und der Auftritt in den USA war für uns als Band etwas ganz besonderes, weil man halt doch nicht jeden Tag da rüberkommt. Da haben wir gesagt, wir packen die drei Shows auf die DVD drauf und die drei sind es auch wert und die werden auch nicht langweilig.
Macht es euch aber mehr Spaß, vor 50000 Leuten in Wacken auf der Bühne zu spielen oder vor 100 Leuten in einem kleinen Club zu spielen?
Wenn die Stimmung gut ist, macht das keinen Unterschied. Wirklich nicht. Wir haben in Slowenien auf der letzten Tour vor 200 Leuten gespielt, der Club war knackevoll, da sind einfach nicht mehr Leute reingegangen und das war eines der besten Konzerte auf der ganzen Tour. Man darf das auch nicht überbewerten, wenn man vor 15000 oder 20000 Leuten steht, weil nur wegen uns alleine kommen die ja auch nicht. Es ist zwar schön, wenn sie alle da sind, aber bei einer Clubshow hat man doch mehr Kontakt zu den Leuten. Aber es ist beides schön.
Blöd ist es halt immer, wenn ein Club nur halb gefüllt ist oder man auf einem Festival vor leerem Haus spielt…
Da muss jeder mal durch. Es gibt halt nicht immer nur Sonnenschein… (lacht)
Die Zeiten dürften bei euch doch aber schon lange vorbei sein…
Naja, das kommt wahrscheinlich darauf an, was wir buchen würden. Aber zum Glück buchen wir, beziehungsweise unser Booker, die Clubs meistens so, dass sie gut gefüllt sind. Von daher können wir uns eigentlich nicht beklagen.
Entgegen der Ankündigungen auf eurer Homepage habt ihr nun das Tony Christie-Cover „Amarillo“, das ihr eine Zeitlang als Rausschmeißer gespielt habt, nicht mit auf die DVD gepackt. Hatte das rechtliche Gründe?
Wir haben uns einfach dafür entschieden, dass es unten bleibt, weil es für uns schlüssiger war, es so zu lassen, wie es auf der DVD jetzt letztendlich enthalten ist.
Ich persönlich finde die Entscheidung sehr schade, weil ich das Cover bei live-Shows immer sehr unterhaltsam fand.
Klar, aber das ist bei der DVD immer etwas schwieriger, gerade auch die rechtliche Situation, ganz klar. Und um das Ganze zu umgehen, haben wir uns entschieden, das wegzulassen. Es ist auch so, denke ich, genug drauf, dass man das verschmerzen kann.
Sehr gelungen fand ich auf eurer DVD die Band-History. Wenn man sich so etwas bei manch anderen Bands anguckt, bekommt man da stundenlang irgendwelchen sinnlosen Backstage-Kram um die Ohren gehauen, der für Außenstehende nur mäßig unterhaltsam ist. Bei euch war das eher kurz und knackig und vor allem sehr dokumentarisch auf das eigentliche Thema konzentriert.
So wollten wir das auch haben. Beim „Liquid Monster“-Album hatten wir ja eine Bonus-DVD dabei, die quasi als Roadmovie durchgeht, mit Backstage-Szenen, mit Bootleg-Aufnahmen und diesem ganzen Zeug. Und ich glaube, damit haben wir das auch wirklich zur Genüge abgesteckt. Wir haben schon da versucht, das Ganze nicht zu lang werden zu lassen, weil irgendwann verliert man gerade als Außenstehender leicht mal den Faden. Bei der Bandhistory wollten wir gucken, dass wir diese zwanzig Jahre, die es uns nun schon gibt, dass wir die wirklich informativ und kurzweilig rüberbringen – und das trotzdem auf eine professionelle Weise. Wir haben wirklich lange dafür gedreht und wir haben ewige Stunden lang das geeignete Material rausgesucht, bis wir gesagt haben: „So, jetzt passt’s.“ Wir hatten uns eigentlich 30 Minuten als Höchstgrenze gesetzt, letztendlich sind es sogar nur 23 oder 24 Minuten geworden. Aber ich denke, das ist genau die richtige Länge. Man erfährt alles, aber man sitzt nicht davor und denkt sich: „Mensch, wann ist denn der Scheiß jetzt aus?“
Hättet ihr bei der History nicht auch noch euren alten Sänger Marcus Jürgens zu Wort kommen lassen können?
Das wäre noch schön gewesen, aber das hat sich leider zeitlich und terminlich nicht mehr ergeben. Ich habe mit Marcus darüber gesprochen und er hätte das auch gerne gemacht, aber da war dann die Zeit zu knapp und die Abgabetermine sind viel zu schnell auf uns zugerollt, als dass wir das noch irgendwie hätten umsetzen können. Es war – wie immer – im Endeffekt viel mehr Arbeit als man sich das vorher vorgestellt hatte. Das Projekt hat uns viele schlaflose Nächte beschert, weil wir das ganze Rohmaterial durchschauen und die richtigen Szenen raussuchen mussten. Das hat uns schon in zeitliche Schwierigkeiten gebracht, weil der Studio-Termin für die neue Platte auch schon stand. Deswegen ging das leider nicht mehr. Aber wir haben ein paar schöne alte Fotos reingepackt und so muss man halt mit dem leben, was jetzt am Ende dabei rausgekommen ist.
Ich denke, mit dem fertigen Produkt kann man auch sehr gut Leben. Nachdem euer Bassist Andreas Mailänder mittlerweile ausgestiegen ist, bekommt die DVD nun auch eine Art abschließenden Charakter für die zurückliegende Bandperiode. Das war aber vermutlich noch nicht absehbar, als ihr mit der DVD-Produktion begonnen habt, oder?
Nein, das war noch nicht absehbar. Aber es ist natürlich umso schöner für den Andi, dass es durch die DVD jetzt quasi noch ein schönes Ende genommen hat. Die DVD umfasst ja wirklich alles, was die gesamte Bandgeschichte repräsentiert. Und das freut mich natürlich auch für ihn, weil es irgendwie schöner ist als einfach nur zu sagen: „Ich gehe jetzt, das war’s.“
Die Gründe seines Weggangs waren aber persönlicher Natur. Es gab aber keine großen Streitereien in der Band.
Ich denke, das kann man aus dem Statement auf unserer Homepage auch gut rauslesen, dass es so nicht war. Wenn man fünfzehn Jahre lang miteinander Musik macht und fünfzehn Jahre lang gemeinsam einen Traum leben kann, dann ist es natürlich immer schwer, wenn so etwas zu Ende geht. Aber es ging wirklich nur darum, dass es zeitlich nicht mehr ging, so schade das ist.
Was macht eure Suche nach einem Nachfolger? Habt ihr schon irgendwelche interessanten Kandidaten?
Ja, sehr sehr viele. Schon zehn Tage nach der Bekanntgabe auf der Homepage lief das E-Mail-Postfach, das wir dafür eingerichtet haben, über. Wir brauchen jetzt einfach ein bisschen Zeit, um da jemanden rauszusuchen, aber es ist schön, dass das Interesse an der Band so groß ist. Wir wollen aber in jedem Fall jemanden, der – wie es bisher immer war – von der menschlichen Seite her auch gut zu uns passt, nicht nur jemanden, der toll Bass spielen kann. Ich glaube, dass ist es auch, was uns als Band bisher immer ausgemacht hat. Und das wollen wir natürlich auch nicht ändern.
Du hast schon erwähnt, dass ihr bereits fleißig am neuen Album arbeitet. Wie wird das neue Material klingen?
Super. (lacht) Natürlich ist das eine sehr subjektive Sache, aber das Gefühl, das wir bei der Aufnahme haben und schon bei der Vorproduktion im Proberaum hatten, das ist so gut wie selten. Für uns fühlt sich das jetzt schon in diesem frühen Stadium so gut an, dass wir sagen, das wird auf jeden Fall eine klasse Sache.
Können wir wieder mit irgendwelchen orientalischen Experimenten – wie auf der „Soul Temptation“-Platte – oder irgendwelchen anderen besonderen Spielereien rechnen?
Das Thema haben wir eigentlich mit der „Soul Temptation“ schon ziemlich gut abgegrast. Das wird mit Sicherheit irgendwann mal wieder kommen, aber das war jetzt auf der „Liquid Monster“ nicht so dominant und wird auch auf der neuen Scheibe nicht sonderlich dominant sein. Es wird ein paar sehr harte Sachen geben, die wieder ein bisschen zu den ersten beiden Scheiben zurückgehen, es gibt auch wieder ein paar schnelle Sachen und es gibt natürlich auch das, was man von uns jetzt von der „Liquid Monster“ und der „Soul Temptation“ her kennt, nur finden wir, dass die Band seitdem noch einmal ein Stückchen gewachsen ist. Auch die vielen Touren und die vielen Festivals haben dazu enorm beigetragen. Mittlerweile kennen wir uns seit fast zwanzig Jahren – für uns fühlt sich das jetzt einfach so an, als ob das der nächste Schritt für die Band werden wird.
Bisher seid ihr auch ziemlich kontinuierlich gewachsen und größer geworden. Wie lange soll das noch so weitergehen, wann ist das Ende erreicht? Wenn ihr irgendwann mal den Status von AC/DC erreicht habt?
Dann gibt es ja wenig Gründe aufzuhören. (lacht) Die Frage stellt sich uns eigentlich gar nicht, da machen wir uns keinerlei Gedanken darüber. Vielleicht merkt man irgendwann, dass es am besten ist aufzuhören. Aber das geht auch über das reine Musikmachen hinaus. Das sind Freundschaften, die dauern schon ein halbes Leben. Da trifft man sich nicht nur und sagt: „Hey, hör mal, ich hab hier ein tolles Riff, lass uns da mal was draus machen!“, sondern da gibt es ja auch andere Themen, die man miteinander besprechen kann. Da geht man einfach auch mal unter der Woche miteinander Weg, trinkt ein Bier oder macht sonst irgendwas zusammen. Das hat so einen ganzheitlichen Charakter, deswegen stellt sich die Frage für uns überhaupt nicht. So lange es uns Spaß macht und so lange wir es mit der Familie vereinbaren können, wird es BRAINSTORM noch geben. Und so lange wird es auch gute Songs von uns geben. Der Spaß sorgt natürlich auch für viel Enthusiasmus. Und wenn man den nach 20 Jahren noch nicht verloren hat, dann muss, glaube ich, ziemlich viel passieren, dass sich das irgendwann einmal ändert.
Ihr seid ja auch insgesamt alle ziemlich auf dem Boden geblieben. Wenn man euch auf der Bühne sieht, nimmt man euch eure Spielfreude auch stets ab. Da wirkt nichts gekünstelt, auch wenn sich euer Sänger Andy dann immer wieder bei den Fans bedankt – ich versteh nicht, warum sich da manche Leute immer wieder drüber aufregen…
So ist das halt heutzutage…
Andererseits zeigt das wohl auch, dass ihr euren Kritikern ansonsten wenig Angriffsfläche zu bieten scheint.
Das mag sein, aber das kümmert uns auch gar nicht. Wir sind so und das werden wir deswegen auch nicht ändern, wenn manche Leute ein Problem damit haben. Wir sind so, wie wir sind und wem das nicht passt, der soll ein Bier trinken gehen, so lange wir spielen.
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