Bludgeon
Bludgeon
Interview
Mit Bludgeon hat dieser Tage ein interessanter Newcomer seinen Erstling "Crucify The Priest" unter das Volk gemischt, wobei kein geringerer als Manowars Joey De Maio mitgemischt hat. Grund genug also bei den vier Amis einmal nachzufragen, wie es zu dieser Zusammenarbeit kam, was es mit dem Titel auf sich hat und was es sonst noch so zu erzählen gibt.
Wie kam es zu eurer Band Bludgeon, zu „Crucify The Priest“ und zu der Zusammenarbeit mit Joey De Maio von Manowar?
Chewy: Nachdem wir unser Demo 1999 einen paar lokalen Radiostationen haben zukommen lassen, hat Joey wohl einen Song gehört und wollte danach mal einen Blick auf uns werfen, weil er sowieso gerade in der Stadt war, um ein paar Bands anzuchecken. Also besuchte er uns, um uns ein wenig näher kennenzulernen. Nach seinem Besuch waren wir sehr daran interessiert mit ihm zu arbeiten. Nachdem er uns dann live gesehen hatte, war er auch sehr von einer Zusammenarbeit angetan, die dann ja auch folgte. Es ist eine großartige Erfahrung bis jetzt.
Carlos: Ja, eines Tages kam ein Telefonanruf und Joey war am Apparat. Er sagte, er hätte unser Demo „Inner Hell“ von Scott Davidson von REBEL RADIO bekommen und würde gern mit uns arbeiten. Zu dieser Zeit war ich noch nicht in der Band. Bludgeon war noch ein Trio, weil der alte Gitarrist ausgestiegen war. Gerade als die Produktion los ging, stieß ich dazu. Um es kurz zu machen: Mark sagte: „Lasst uns das Album „Crucify The Priest“ nennen.“ Joey fand diese Idee großartig, unserem ersten Album einen kontroversen Titel zu geben. Daraufhin rief er Ken Kelly an und sagte ihm, er solle ein cooles Cover zu diesem Titel machen. So hat sich alles zugetragen. Es ist sehr cool, mit Joey zu arbeiten, weil er eine sehr angenehme Atmosphäre verbreitet, wenn wir arbeiten. Ich hätte ihn auch gerne beim nächsten Album dabei. Er ist definitiv ein musikalischer Gigant und eine Person der starken und ermunternden Worten.
Mark: Ich mag es, über alle Arten von Themen zu schreiben. Religion ist eines davon. Ich verlange aber von niemandem, dass er einen Priester kreuzigen soll. Man muss zwischen den Zeilen lesen! Joey hat unser Demo wie gesagt von einem Radio-DJ bekommen. Wir waren eines Tages am Zocken an der Playstation, als das Telefon klingelte. Einer unserer Kumpels ging ran und sagte: „Leute, da ist ein Typ dran, der sagt, er sei Joey De Maio von Manowar!“ Wir antworteten nur: „Jaja, schon klar!“ Aber er war es wirklich. Er sagte, ihm habe unsere Musik gefallen und wir sollten die erste Band sein, die er für sein eigenes Label signt.
Wo liegen eure musikalischen Einflüsse? Ich höre ein wenig ältere Machine Head und Morbid Angel heraus. Würdet ihr dem zustimmen?
Chewy: Auf jeden Fall. Diese beiden Bands waren mit Sicherheit Inspirationsquellen, genauso wie Slayer, Deicide, Pantera, Slipknot, Snot, Death oder System Of A Down. Wir haben viele verschiedene musikalische Vorlieben innerhalb unserer Band.
Carlos: Dem kann ich auch nur zustimmen, weil alle von Bludgeon Machine Head und Morbid Angel hören. Ich selbst bin ein großer Fan von Jimi Hendrix, Pink Floyd und den Doors, wobei es immer von meiner Laune abhängt, in der ich Musik schreibe oder mache. Ich schmeiße von allem etwas in einen Topf und schaue, was dabei herauskommt. Ich kann ein Riff mit Slayer- oder Fear Factory-Einflüssen schreiben oder Soli in der Art von Hendrix oder Floyd. Da kommen alle Einflüsse zusammen, wenn ich Musik schreibe.
Mark: Ich mag so verdammt viele Bands. Wir sind einfach Fans von Musik und machen Musik, die wir mögen.
Eure Musik wird oft als ein vernichtender Mix aus Death- und Thrash Metal beschrieben. Seht ihr das anders?
Chewy: Um ehrlich zu sein, mag ich es nicht, unsere Musik in Schubladen zu stecken. Manche Leute würden uns gar keine Chance geben, wenn wir in einer Weise beschrieben werden würden, die sie nicht mögen. Wir spielen Metal! Wenn Ihr Metal auf irgendeine Art und weise mögt, checkt unsere CD an!
Carlos: Neben einigen modernen Aspekten in unserer Musik kann man Death- und Thrash Metal mit Sicherheit in unseren Liedern wiederfinden. Ich sage am liebsten „Nu Extreme Metal“. Das nächste Album ist schon im Kasten. Wartet, bis ihr es hört. Du wirst anders denken im Vergleich zu „Crucify…“. Wir haben noch keinen festen Platz in der Metalwelt. Wir sind gerade noch auf der Suche nach dem Ort, an dem wir sein wollen. „Crucify…“ mag nach Death und Thrash klingen, aber das nächste Album wird anders sein.
Mark: In unserer Musik ist ein bißchen von allem. Man wird immer versuchen, uns in Schubladen zu stecken, aber für uns ist es einfach Musik! Nenn es Death, Thrash, Hardcore, Extreme Goth, Brutal Power, Speed, egal wie. Es ist und bleibt Musik!
Wie sieht es mit euren Liveplanungen in Deutschland und Europa aus? Ich konnte euren Namen auf keinem Tour- und Festivalbilling erspähen.
Chewy: Im Moment checken wir gerade ein paar Sachen aus, aber es ist noch nichts bestätigt. Sobald etwas in trockenen Tüchern ist, könnt ihr es unter (Link) nachlesen. Die Chancen, dass wir vor Ende des Jahres noch in Deutschland spielen, liegen bei 90%.
Carlos: Wir bereiten uns gerade darauf vor, nach Übersee zu gehen. Hoffentlich klappt es bald.
Mark: Wir werden auf der ganzen Welt so viele Shows wie möglich spielen. Wir lieben es, auf der Bühne zu stehen. Wir brauchen die Energie der Fans. Wir wollen immer mehr davon. Es ist wie eine Droge.
Wie wichtig ist es, eurer Meinung nach, sein neues Material auch live zu promoten?
Chewy: Wir glauben, wir können so am meisten Fans dazu gewinnen. Wir spielen einfach verdammt tight zusammen. Ich persönlich finde auch, dass unsere Art von Musik live einfach am besten rüberkommt, wenn vor der Bühne ein riesiger Moshpit existiert und die Leute nach mehr schreien. Diese Atmosphäre passt am besten zu unserer Mucke.
Carlos: Es ist sehr wichtig, die Leute wissen zu lassen, wie man auf der Bühne fühlt. Ich komme angepisst von der Welt auf die Bühne. Nicht angepisst von den Fans, denn sie sind mit uns. Wenn ich auf ein Slayer-, Pantera- oder Slipknot-Konzert gehe, weiß ich genau, dass ich eine wilde Zeit haben werde. Natürlich ist auch das Auftreten der Band, des Frontmannes und die laute Musik wichtig. Das macht das Image einer Band aus. Liveshows sind für die Fans wie Süßigkeiten für die Augen.
Mark: Ich finde auch, dass es sehr wichtig ist, live präsent zu sein. Warum sollte man eine CD aufnehmen und sie dann nicht live präsentieren? Die Leute wollen ihre Lieblingsbands sehen. Ich meine, CDs hören ist cool, aber dasselbe live und verdammt laut zu erleben, das macht es doch letztendlich aus.
Wie ist eure Haltung gegenüber Religion? Warum wollt ihr den Priester kreuzigen?
Chewy: Wir haben das auf keine Fall in irgendeiner Weise satanisch gemeint. Es passt nur zu unserer Musik. Wir vier haben alle verschiedene Ansichten, was Religion angeht, aber keiner von uns ist Satanist oder etwas dergleichen. Der Titel „Crucify The Priest“ soll eigentlich nur Aufmerksamkeit erregen. So, wie es bis jetzt aussieht, klappt das auch ganz gut.
Carlos: Religion wird meiner Meinung nach überbewertet in unserer Zeit. Es gibt soviel, was Priester hinter verschlossenen Türen machen. Aber zum Glück kommen diese Skandale und der ganze Scheiß, der in der Welt passiert, immer mehr ans Licht. Wem kannst du dieser Tage noch vertrauen? Menschen sind Menschen und keine Maschinen. Wir sind nicht alle dafür geschaffen, Heilige zu sein. Menschen bauen nunmal Scheiße. Ich sage nicht, dass ich unbedingt einen Priester kreuzigen will. Naja, einen bösen vielleicht. Man muss beachten, wieviele Leute ihm vertraut haben, sein Gott preisendes Wort gehört haben, nur um im Endeffekt belogen und betrogen worden zu sein. Persönlich ist es mir egal. Sie werden bekommen, was sie verdienen. „Crucify The Priest“ ist mein Song für sie.
Was macht ihr neben Bludgeon? Hat es was mit Musik zu tun oder ist es etwas völlig anderes?
Chewy: Mein regulärer Job ist es, für größere Rockstars Gitarren wunschgerecht zu bemalen. Hier sei mal erwähnt, dass ein Drummer Gitarren bemalt! Die coolste Person, die ich dabei getroffen habe, war Dimebag Darrel von Pantera. In den letzten vier Jahren war ich kostenlos auf jedem Pantera-Konzert in Chicago. Natürlich Backstage mit allem drum und dran. Dimebag wollte es so! 🙂
Was sind eure Zukunftspläne mit Bludgeon?
Chewy: Durch die Welt zu touren, mehr Musik schreiben, sie aufnehmen und dann wieder durch die Welt touren. Das möchte ich machen, bis ich sterbe.
Carlos: Das sieht bei mir genauso aus. Musik schreiben, sie aufnehmen und touren, bis ich sterbe. Immer und immer wieder.
Mark: Touren, touren, touren. Wir wollen so viele Shows wie möglich spielen. Wann und wo auch immer wir können. Und natürlich wollen wir weiter Musik schreiben und sie veröffentlichen.
Noch eine Nachricht für die deutschen Fans da draußen?
Chewy: Falls ihr unser Album gehört oder unsere Website angecheckt habt, schreibt uns bitte, was ihr davon haltet, auch wenn ihr unser Schaffen abgrundtief hasst. Wir möchten wissen, was die Leute überall in der Welt davon halten.
Mark: When the time comes to be „bludgeoned“, be prepared!
Jap, das wäre mit Sicherheit gesünder. 🙂 Danke für das Beantworten der Fragen und wieterhin viel Spass und viel Glück mit Bludgeon!
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