Black Sachbak
Gemeinsam die Zukunft töten

Interview

Mit “Black Sachbak vs. The Future“ legen BLACK SACHBAK ein alles andere als alltägliches Crossover-Thrash-Album vor. Woher die Jungs ihre verrückten Ideen nehmen verriet uns Frontmann Eliran Balely in einem Gespräch, das auch ernstere Töne anschlug.

Hey Eliran, eure neue Platte “Black Sachbak vs. The Future“ ist am 22. Februar erschienen und seit eurem Debütalbum “No Pay No Gain“ sind sechs Jahre vergangen. Warum habt ihr so lange für das neue Album gebraucht?

Eliran: Zum einen hatten wir ein paar Besetzungswechsel, denn unser Schlagzeuger hat uns verlassen und wir haben seinen jüngeren Bruder in die Band geholt. Zum anderen hat die Produktion einfach eine Menge Zeit gefressen – Wir sind in ein sehr altmodisches Studio mit vielen Räumen in Tel Aviv gegangen, haben mit einem Mischpult aus den 80ern aufgenommen und jede Menge echtes 80er Equipment benutzt, zum Beispiel einen Masrhall JCM800 aus dem Jahr ’83.

Ihr habt inzwischen sogar zwei neue Bandmitglieder. Warum genau haben euer Schlagzeuger Noam Chizo Salingre und Bassist Yuval Rozin BLACK SACHBAK verlassen?

Eliran: So weit ich das beurteilen kann, ist Noam ausgestiegen, weil er das Musikerdasein hinter sich gelassen hat. Yuval wiederum wollte seinen Master-Abschluss nachholen, weswegen er zurzeit nicht so viel auf Tour sein kann. Er steig nach der Produktion des Albums aus.

Kommen wir Mal auf eure neue Platte zu sprechen. Wie kam es dazu, dass “Black Sachbak vs. The Future“ ein Konzeptalbum geworden ist?

Eliran: Dor [Plaut, Gitarrist] und ich haben zusammen einen gekippt und dabei die Geschichte geschrieben. Ich fand, dass ein Konzeptalbum mit durchgehender Geschichte eine coole Idee ist und die Lyrics zu schreiben dadurch spannender wird.

Und worum geht es in der Geschichte?

Eliran: Das ist eine ganze Menge. Es geht um eine Zukunft, in der die Ressourcen der Welt aufgebraucht sind und die Eliten sich an sicheren Orten verschanzt haben. Sie sind reich und arbeiten mit Nazis zusammen. Sie entziehen anderen Menschen ihre Lebensenergie, um ihr eigenes Überleben zu sichern und mit Hilfe dieser Energie auf einen anderen Planeten auszuwandern.

Sachbak ist ein Krieger, der von diesen Leuten erschaffen wurde und den sie als Killer benutzen. Er töten Staatsfeinde aus einer anderen Zeit, sprich, er reist durch die Zeit, um Menschen zu töten. Er hat eine coole Freundin, die von der Regierung getötet wird und dann wechselt er die Seiten und entschließt sich dazu, diese ganze böse Projekt zu vernichten. Das ist aber noch nicht die ganze Geschichte.

Wie bist du denn beim Schreiben der Lyrics vorgegangen?

Eliran: Naja, ich hatte schon die Geschichte, also habe ich erst mal Überschriften für die Songs gemacht, um zu bestimmten, welchen Teil der Geschichte sie abbilden und wie das mit der Musik zusammenpasst. Ich habe jeden Teil der Geschichte einer Komposition zugeordnet.

Dann lass uns doch mal auf einen der Songs zu sprechen kommen. Warum habt ihr ausgerechnet für das sehr kurze “F.T.L.“ ein Musikvideo gedreht?

Eliran: Wir wollten ein Video drehen, dass bei den Menschen einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Einen cooles Video zu einem knackigen Song, bleibt bei den Leuten eher hängen, denke ich, und dann hören sie sich hoffentlich das ganze Album an.

Hat der Clip irgendeine Verbindung zur Story?

Eliran: Ja! Es geht darum, dass Dr. Waste, der dass “Free Think Liquid“, auch “F.T.L.“ genannt, erfunden hat, auf Sachbak trifft, nachdem er ins Ödland ausgewandert ist. Die bösen Jungs, auch bekannt als der “Kern“, kontrolliert die Gedanken der Menschen mit “gewöhnlichen Ideen“, mit denen “jeder“ einverstanden ist, wie zum Beispiel “Was war, wird für immer sein“ oder “Geld“ und diesem ganzen Kram. Diese Art der Kontrolle hilft ihnen dabei, die Menschen dazu zu bringen, ihnen ihre Lebensenergie quasi zu verkaufen, bis sie dazu bereit sind, ihr letztes Hemd für lebensnotwendige Dinge wie sauberes Trinkwasser zu geben.

“F.T.L.“ ist ein Getränk, das aus toxischem Müll besteht und das Wasser ersetzt und die Menschen betrunken, high und trippy macht, ihnen gleichzeitig aber auch hilft, der Gedankenkontrolle zu entgehen. Es ist das einzige, was Sachbak helfen kann, die Unterdrücker zu besiegen und ihren Plan zu vereiteln, den sterbenden Planeten mit einigen wenigen Auserwählten zu verlassen.

Auf “Black Sachbak vs. The Future“ spielt ihr einen typischen Crossover Thrash, sondern kombiniert viele verschiedene Einflüsse und zitiert sogar Songs von Michael Hackson. Was inspiriert euch dazu, so scheuklappenfrei zu komponieren?

Eliran: Ich denke, Musiker sollten sich nicht limitieren, selbst NUCLEAR ASSAULT, eine der besten Rockbands aller Zeiten, haben darüber gelacht und einen Blues-Track auf ein Thrash-Album gepackt. Diese Michael-Jackson-Sache war meine Idee, denn in dem Song geht es darum, ihn zu töten, bevor er überhaupt geboren wird, aber generell haben wir uns dazu entschlossen, eher eine Tech-Thrash-Speed-Metal-Platte zu machen und das mit Crossover zu kombinieren, weil wir es einfach spannender zu spielen fanden. Und außerdem wurde die Musik diesmal von mir, Dor und Yuval komponiert, während bei unserem ersten Album 80 Prozent der Musik nur von mir stammten.

Von März bis Mai spielt ihr eine ausgedehnte Tour. Wie schafft ihr es, dass mit eurem normalen Leben zu vereinbaren?

Eliran: Ich bin selbstständiger Anwalt und kann dementsprechend alles organisieren, indem ich zum Beispiel Gerichtstermine verlegen lassen. Die anderen nehmen sich dafür einfach eine Weile frei. Es ist eine Frage des Willens und nicht der Möglichkeit, wenn du mich fragst.

Und wie sieht das Tourleben bei BLACK SACHBAK aus?

Eliran: Naja, wir fahren viel, besorgen uns im Supermarkt was zu essen, betrinken uns täglich, kaufen Drogen von Fremden und das Wichtigste: Wir treffen jeden Tag Freunde, die wir vermisst haben.

Ist es als israelische Band nicht schwierig, eine umfassende Europatour zu buchen?

Eliran: Das ist schon eine Herausforderung, aber das ist jetzt unsere dritte Tour. Unterwegs trifft man ständig Leute und mach sich einen kleinen Namen. So wird es mit jeder Tour einfacher.

Habt ihr denn jemals Menschen getroffen, die Vorurteile hatten oder sich wegen eurer Herkunft rassistische geäußert haben?

Eliran: Also ein Mal kam ein Typ zu einer Show und hatte eine israelische Flagge dabei, was wir ziemlich seltsam fanden. Wir sind keine Nationalisten. Freunde von mir dachten bei einer Show zudem, dass da einige Nazis im Publikum waren, aber ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich Nazis waren, um ehrlich zu sein.

Ich habe mich das nur gefragt, weil Israel zurzeit sehr stark kritisiert wird und manche Künstler wie zum Beispiel Roger Waters, sogar einen kulturellen Boykott des Landes fordern. Andere wiederum kritisieren diese Boykott-Forderungen als Antisemitisch. Wie nimmst du das war?

Eliran: Ich denk es ist keineswegs Antisemitisch, sondern schlich dämlich. Es ist okay, Israel zu kritisieren, für mich ergibt es sogar Sinn, das zu tun, aber warum sollte man deswegen die Menschen boykottieren, die in Israel leben? Die israelische Regierung wird zum Großteil von korrupten reichen Menschen kontrolliert. Metalpunks gehören ganz sicher nicht zu dieser ARt von Menschen und viele von ihnen gehen nicht Mal wählen.

Dann vielen Dank für deine Zeit. Irgendwelche letzten Worte?

Eliran: Thrash lebt, Disco ist tot! Thrasht weiter und kommt zu unseren Shows – Wir werden die Zukunft gemeinsam töten!

Shit, veraltete Infos!Die Tourdaten, die hier einmal standen, sind veraltet. Hier findest Du aktuelle Tour- und Konzertdaten.
13.03.2019

"Irgendeiner wartet immer."

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