Bird Cocaine
Wir müssen niemanden überzeugen!

Interview

In Zeiten, wo Bands eher dazu neigen, ihre Songs über- und glattzuproduzieren, entscheidet ihr euch für den dreckigen, grungigen Sound, der roh und nach Straße klingt. Warum diese Entscheidung? Warum jetzt mehr Mandoline und mehr Banjo?

An dieser Stelle kommt Schlagzeuger Johannes zum Gespräch dazu und übernimmt die Frage direkt.

Johannes: Das ist bei uns niemals eine „Wir müssen auf einen Trend aufspringen“-Sache gewesen. Wir haben das vor Jahren schon so gemacht. Auch wenn das Album jetzt neu ist und wir uns als Band neu präsentieren, haben wir vor Corona schon angefangen, an Songs dieser Art zu arbeiten. Wir hatten eigentlich schon immer diesen Vibe und nutzen eine Mischung aus all unseren Einflüssen. Ich bin eher so grungig unterwegs, Oli hört Black Metal, was aber in seinem Songwriting meistens überhaupt nicht so spürbar ist, und Michi kommt eigentlich aus dem Metalcore. Das vermischt sich dann alles zu unserem Stil, was ich ganz gut finde. Kommerziell ist es aber nicht, weil wir nicht straight genug sind, wir sind aber zumindest abwechslungsreich. Das ist mir persönlich immer ganz wichtig. Man kennt ja auch die Bands, die sehr erfolgreich sind und dann hörst du das Album und jeder Song klingt relativ ähnlich, was ja auch okay ist, wenn es zu einem Album gehört. Aber dann kommt die nächste Veröffentlichung und es klingt wieder genauso, wie das, was schon funktioniert hat. Ich finde das auf Dauer langweilig. Wir versuchen, das ein bisschen anders zu machen.

André: Wir haben Musik nie für andere gemacht, sondern immer für uns. Auch das Album. Jetzt ist es halt „Bird Cocaine“ geworden. Wir haben Bock darauf, es herauszubringen und vor allem zu spielen. Aber dafür haben wir es nicht produziert und deswegen hört es sich an, wie es sich anhört, weil nie der Gedanke dabei war, jemanden davon überzeugen zu müssen. Es ist genau das gleiche wie mit dem Bandnamen. Wir haben halt einfach gesagt: Scheiß darauf, wir machen es einfach!

Johannes: Klar, ist es vielleicht nicht so geil, eine Droge im Namen zu haben, gerade wenn es um Suchergebnisse bei einigen Plattformen angeht. Aber das interessiert uns halt nicht. Unsere Musik funktioniert für uns. Wenn es für andere ebenfalls passt, dann wunderbar.

Man neigt ja dazu, Bands gerne in eine Genre-Schublade zu packen. Das schaffe ich bei euch nicht. Ihr seid irgendwie alles.

André: Mission accomplished! Ich finde, das ist ein richtig gutes Kompliment. Ich muss über diese ganze Genre-Sache auch echt immer schmunzeln. Klar kennt man das, und ich weiß, dass es auch sinnvoll ist, aber ich freue mich immer über Musik, die ich nicht kategorisieren muss.

Johannes: Das gibt uns natürlich auch die Freiheit, in dem Sinne, dass wir nichts erfüllen müssen. Denn wenn du nicht „Nordic-Dingsbums-Metal“ bist, dann musst du das auch nicht machen. Sondern wir können uns heute alle treffen und alles ausprobieren, was wir wollen. Entweder man mag uns mit dem Kram, den wir machen, oder halt nicht. Dann kann das auch komplett anders klingen, weil es einfach Wurscht ist! Bei uns ist der kleinste gemeinsame Nenner Rock. Das ist natürlich den Instrumenten geschuldet und der Art und Weise, wie wir spielen, aber das kann in alle Richtungen abdriften, jederzeit.

Ihr habt gerade gesagt, ihr seid nicht dazu da, um die Wünsche anderer zu erfüllen. Aber anders gedacht: Was würdet ihr euch denn für die Band BIRD COCAINE wünschen?

André: Mein größter Wunsch wäre es, dass wir im nächsten Jahr mit der Band sehr viel live spielen können. Da hätte ich Bock drauf. Vielleicht irgendwann noch eine geile Scheibe machen, ein paar coole Videos drehen.

Wir sind fast am Ende unseres Interviews. Aber die letzten Worte überlasse ich natürlich euch.

André: Ich finde es superklasse, dass ihr euch von metal.de die Zeit für uns genommen habt, damit alle da draußen BIRD COCAINE besser kennenlernen könnt. Schaut uns an, hört uns gerne mal an. Meldet euch gerne, wenn ihr uns irgendwo sehen wollt. Danke, dass ihr das hier lest und unsere Platte hört.

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Quelle: Bird Cocaine
19.09.2024

It`s all about the he said, she said bullshit.

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