Between The Buried Me And Me
Interview mit Paul Waggoner

Interview

Between The Buried Me And Me

BETWEEN THE BURIED AND ME veröffentlichen seit Jahren hochwertige, vielseitige und sogar teilweise wahnwitzige Musik. Das Kunststück, einen eigenwilligen, komplexen Sound zu erschaffen und trotz komplizierte Songs den Ohren zu schmeicheln, haben die Amis auch auf „The Parallax: Hypersleep Dialogue“ vollbracht. Grund genug, endlich, auch auf metal.de ein Interview mit den Verrückten zu führen.

Between The Buried Me And Me

Erstmal herzlichen Glückwunsch zu „The Parallax: Hypersleep Dialogue“, es ist wieder ein fantastisches Album geworden. Wie schafft ihr es eigentlich immer wieder und immer mehr zu experimentieren, den Hörer aber trotzdem spielerisch in seinen Bann zu ziehen?

Ich nehme an, das ist eine empfindliche Balance. Wir versuchen ständig, unsere Kreativität weiter voranzutreiben und uns selbst neu zu erfinden, aber gleichzeitig muss die Musik bis zu einem gewissen Punkt noch hörbar sein und eingängige Elemente enthalten. Daher versuchen wir Songs zu schreiben, die uns selbst als Fans gefallen würden. Ich denke, das ist wirklich unsere Motivation.

Fangen wir mal mit eurem Labelwechsel an. Warum habt ihr das Camp bei Victory Records abgebrochen, um bei Metal Blade zu unterzeichnen? Schließlich war Victory jahrelang ein treuer Begleiter.

Wir fanden einfach, dass es der richtige Zeitpunkt in unserer Karriere für einen solchen Wechsel war. Wir wollten einen neuen Anfang und fanden, dass Metal Blade perfekt zu uns und der Richtung, in die wir musikalisch gehen wollen, passen.

Ansonsten ist auf „The Parallax: Hypersleep Dialogue“ wieder alles beim alten und auch wieder genau andersherum. Man hört dem Album eure Handschrift an, dennoch klingt es, wie bisher jedes Album anders und im ersten Moment noch abgedrehter und wahnwitziger als zuvor. Woher die Kreativität und habt ihr nie die Sorge eure Hörer zu überfordern?

Wir haben mehr Angst davor uns selbst als unsere Hörer zu überfordern. Ich denke, wir sind in der glücklichen Lage, dass unsere Fans ERWARTEN, dass wir verrückten Scheiß schreiben. An diesem Punkt können wir uns, glaube ich, fast alles erlauben. Es ist schwierig zu sagen, was genau uns inspiriert. Wenn wir zusammen in einem Raum sind entwickeln sich die Dinge einfach. Wir Fünf haben eine großartige kreative Synergie entwickelt, und die Musik entsteht ganz von selbst.

Ich finde es sehr schwer wirkliche Parallelen zu anderen Bands zu finden. Ich weiß die Frage ist unfassbar platt und ich mag sie eigentlich nicht, aber welche Künstler haben euch beeinflusst und wo kann man eventuelle Parallelen entdecken?

Als Gitarristen haben mich persönlich schon immer andere Gitarristen inspiriert. Allan Holdsworth, Pat Metheny, John Petrucci, Steve Howe, usw. Es war immer mein Ziel, eine große Bandbreite an Künstlern zu hören und mich dazu inspirieren zu lassen, meinen eigenen Stil zu finden. Das ist im Grunde das, worum es bei BtBaM immer ging. Wir wollen unsere ganzen Einflüsse in einen großen Topf werfen und einmal kräftig umrühren.

„The Parallax: Hypersleep Dialogue“ ist, wenn ich das richtig verstanden habe, der erste Teil eines Konzeptwerkes. Da ist es immer wieder interessant, quasi aus erster Hand zu erfahren um was sich die Geschichte dreht, wie lang sie wird und was man so alles erwarten kann. Magst du uns vielleicht ein bisschen was über die beiden Charaktere und deren Geschichte erzählen?

Also der erste Teil dient eigentlich nur dazu, die beiden Charaktere vorzustellen. Sie existieren Millionen von Lichtjahren entfernt, auf zwei ganz unterschiedlichen Planeten im Universum. Jeder wird mit seinen eigenen persönlichen Problemen konfrontiert, und gleichzeitig werden sich beide unterbewusst der Existenz des anderen klar. Im ersten Teil dreht es sich auch ein bissen um Raum-/Zeitreisen, aber der größte Teil der Handlung wird in der Fortsetzung stattfinden.

Ich hab schon beim lesen der Labelbeschreibung an ein Drehbuch zu einem Film gedacht – klingt fast nach Science Fiction. Inwieweit spielt das cineastische, das Kreieren von Bildern und Abläufen im Kopf des Hörers bei eurer Musik eine Rolle?

Das ist eigentlich gar nicht so wichtig. Die Musik kann hoffentlich allein als akustische Erfahrung bestehen. Aber die Idee, imaginäre Bilder zu erschaffen, wäre, wie wir finden, cool und eine Herausforderung für uns als Musiker.

Das einzige, was wohl nicht nur ich zu bemängeln habe, ist die kurze Spielzeit des Album. Auf der anderen Seite sind eben diese gut 30 Minuten ein fantastischer Trip. Dennoch, wäre es nicht fairer Gewesen noch einen oder zwei Songs obendrauf zu packen oder ist das Werk damit komplett abgeschlossen?

Es war nie vorgesehen, dass das Werk länger als 30 Minuten wird. Und es war auch nie vorgesehen, dass es “vollständig” ist. Es ist der erste von zwei Teilen. Das zweite Album wird wesentlich länger.

Wie viele Teile wird es von „The Parallax“ geben? Die ganze Geschichte ist, wenn ich das so herauslese, noch nicht erzählt

Es wird nur diese zwei Teile geben.

Ganz kurz zu was anderem. Ich habe desöfteren den Eindruck bekommen, da ihr einige Metalcore-Elemente verwendet, verschreckt ihr die Hörer, die mit dieser Art von Musik nichts anfangen können, von vornherein. Wie steht ihr dazu und was haltet ihr denn von den ganzen Auswüchsen, die dieses Genre angenommen hat?

Ich hasse diese ganzen Genres und Subgenres wirklich, die die Presse für harte Musik erschaffen hat. Es führt nur dazu, dass die Leute engstirnig und anmaßend werden, wenn es darum geht, was sie sich anhören wollen und was nicht. Für uns ist es einfach nur Musik. Hört es euch an. Entweder gefällt es euch oder nicht.

Wie sieht es eigentlich momentan für euch in Europa aus? In den USA seid ihr eine ziemlich große Hausnummer, hier noch vergleichsweise klein, wobei ich finde, dass sich das seit „The Gread Misdirect“ schon deutlich gesteigert hat.

Wir versuchen wirklich in Schwung zu kommen in Europa. Und ich denke, durch dem Vertrag mit Metal Blade werden wir dieses Jahr noch einen großen Sprung nach vorne machen. Wir mögen es wirklich dort drüben und wir sind zuversichtlich, dass die Fans der härteren Musik in Europa uns mögen werden, sobald mehr von unserer Musik hören.

Und nun zum Abschluss noch die obligatorische Frage nach den Tourplänen. Wird es eventuell mal eine Headliner Tour in Europa geben? Ist vielleicht sogar schon was konkret in Planung?

Im September werden wir auf eine Headliner Tour durch Europa gehen!

Dann bleibt nur noch mich zu bedanken und dir die letzten Worte zu überlassen

Danke an alle für die Unterstützung und wir sehen uns auf der Tour!

03.05.2011

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