Bestial Mockery
Bestial Mockery

Interview

Noch nicht allzu bekannt dürften die Schweden BESTIAL MOCKERY sein. Die Black Metal Band aus Schweden hat vor kurzem den zweiten Longplayer "Gospel Of The Insane" für Osmose Productions veröffentlicht. Daneben gibt es noch zig weitere Releases der veröffentlichungsfreudigen Gruppe. Der thrashige Black Metal klingt sehr oldschool, zudem arbeitet die Band mit einer Kettensäge und blasphemischen Texten. Dann wollen wir doch einmal etwas Licht ins Dunkel mit Hilfe von Drummer Warslaughter bringen.

Bestial MockeryEndres: Hallo Warslaughter! Erzähle uns doch bitte zuerst ein wenig über die Geschichte von BESTIAL MOCKERY. Wann und wie kam es zur Bandgründung, was waren Eure Einflüsse und welches die wichtigsten Schritte?

Warslaughter: BESTIAL MOCKERY begannen 1995 nach einigen Diskussionen zwischen mir und Master Motorsåg. Wir wollten eine raue Black Metal Band erschaffen, welche Blasphemie und satanische Hingabe bis zum Extrem ausübt. Schließlich fand sich Master mit Doomanfanger und einem Typ namens Christcrusher zusammen, welche ebenfalls für die Band rekrutiert wurden. Allerdings konnte Christcrusher nie mit den Proben in der Band beginnen, da er außer Landes floh aufgrund einiger Schwierigkeiten mit der Authorität. Die Proben begannen also mit uns drei, wobei Doomanfanger sich dann um die Gitarren kümmerte statt den Bass zu übernehmen, wie er ursprünglich vorhatte. So begann alles. Unsere Einflüße blieben stets die Gleichen über all die Jahre, Bands wie SLAYER, DARKTHRONE, BATHORY, BESTIAL WARLUST, SADISTIK EXEKUTION, ANTICIMEX und noch einige mehr. Die wichtigsten Schritte? Unser erstes Demo sowie unsere erste Vinyl-Scheibe waren wichtige Schritte für uns. Genauso war es wichtig, ein stabiles Line-Up zu bekommen.

Endres: Was hat es eigentlich auf sich mit der Kettensäge? Wie kam es dazu und warum verwendet Ihr diese?

Warslaughter: Weil es das Werkzeug von Pajasuor ist. Er erfüllt uns mit Wahnsinn und Inspiration. Und die Kettensäge ist das ultimative Werkzeug für fucking Metal.

Endres: Hüstel. Schön, daß wir das klären konnten. Wenden wir uns einem anderen Thema zu. Eure Texte sind sehr satanisch und blutig. Was bedeutet für Dich Satanismus?

Warslaughter: Für mich ist Satanismus meine tägliche Philosophie und die Verehrung des Teufels ist mein Licht auf dem Weg zum Schicksal. Ich glaube an Satan als den Gott der Dunkelheit und des Bösen, und das reflektiert sich natürlich in meinen Texten. Das gleiche gilt für die Texte von Master. Dabei handelt es sich allerdings nicht um eine freiwillige Wahl. Es ist unsere ewige Verdammung, aber wir nehmen sie an und fügen uns Satan.

Endres: Feine Sache. Erzähle uns doch ein wenig über die Aufnahmen zum aktuellen Album „Gospel Of The Insane“!

Warslaughter: Die Aufnahmen fanden Ende September und Anfang Oktober 2005 statt. Es benötigte sechs Tage für die Aufnahmen, wenn ich mich noch recht erinnere, sowie weitere viereinhalb Tage für das Mixen und Mastern. All dies fand in den Nacksving Studios statt, ein altes Studio in Göteburg in welchem neben anderen auch NIFELHEIM ihre letzten beiden Alben aufnahmen (wobei der Name damals Maestro Studios lautete). Es ist ein wirklich cooler Ort, welcher als mittelalterliches Restaurant/Taverne in den 1920er Jahren erbaut wurde. Es ist wie in einer alten Burg dort drinnen. Was kann ich noch darüber erzählen? Als ich mit meinen Aufnahmen fertig war saß ich den ganzen Tag über dort und trank viel Bier. Im Gegensatz zu allen anderen Aufnahmen mit BESTIAL MOCKERY mochte ich es dieses Mal aber wirklich.

Endres: „Gospel Of The Insane“ ist Euer zweites Album für Osmose Productions. Wie kam es damals zu dem Deal?

Warslaughter: Nachdem wir unser zweites Album „Evoke The Desecrator“ aufgenommen hatten, versandten wir das fertige Album an verschiedene Stellen, um die Reaktionen abzuwarten. Osmose antworteten sehr positiv und fragten an, ob wir bei ihnen unterschreiben wollten. Wir nahmen an und kauften uns aus dem alten Vertrag mit Downfall Records raus. Also unterschrieben wir bei Osmose und später an diesem Abend hatten wir einen Auftritt zusammen mit DESTROYER 666, KILL und SUICIDAL WINDS.

Endres: Eure Musik bietet sehr ursprünglichen Black Metal mit vielen Thrash Einflüssen. Hörst Du auch andere Musikstile?

Warslaughter: Natürlich, wir mögen alle Arten von Scheiße, aber das ist unwichtig in diesem Zusammenhang. Auch wenn ich Funk hören würde (was nicht der Fall ist), würde dies keinen Effekt auf die Musik von BESTIAL MOCKERY haben. Wir halten unsere Grenzen rein. Es wird auf keinen Fall vorkommen, dass unsere Musik durch nicht knochenzerschmetternde Einflüsse zerstört wird. Unsere Einflüsse beinhalten strikt Jungfrauenerschlagende Zerstörung.

Endres: Huch, da bleibt einem doch glatt die Spucke weg. Wie kam es dazu, dass Du für das Debütalbum von AXIS POWERS einen Text verfasst hast?

Warslaughter: Ich kann mich jetzt nicht mehr daran erinnern, wie alt der Text zu „Superior Stand“ ist. Ich erinnere mich allerdings noch an meine Gedanken daran, daß der Text besser zu ihnen paßt, da er ihr gewöhnliches Thema, den Krieg, beinhaltet. Das Thema von „Superior Stand“ handelt von der ultimativen Zurschaustellung von Kraft eines heftigen Angriffs offensiver Kriegsführung. Ursprünglich sollte der Song die anfängliche deutsche Offensive in sowjetisches Territorium beschreiben, aber es kann auch jede ähnliche Situation schildern. Auf unserem nächsten Album werden wir vielleicht einen weiteren Text von mir in dieser Richtung verwenden, der Song heißt „Infantry Storm“. Grundsätzlich handelt es sich hierbei auch um offensive Kriegsführung, allerdings aus der Perspektive der Infantrie.

Endres: Wie sieht es denn eigentlich mit der Teilnahme an weiteren Bands/Projekten im Hause von BESTIAL MOCKERY aus?

Warslaughter: Doomanfanger spielt Bass in einer Punk Band namens ILLDAD. Sie sind wirklich großartig. Harte, ins Gesicht tretende Musik. Dann ist noch Ted Bundy seit einiger Zeit Mitglied bei MASTEMA, einer Black Metal Band welche wieder von den Toden auferstanden ist. Es handelt sich hierbei um die Band des Sängers von SOULREAPER, welche allerdings nach dem Demo 1997 oder etwas später auf Eis gelegt wurde. Der Grund hierfür lag wahrscheinlich an seiner Rekrutierung zu SOULREAPER zu deren Anfang. MASTEMA sind nun zurück und haben eine Demo-CD namens „Those Who Walk In Darkness“ veröffentlicht. Testet sie an. Devilpig hat eine Garagen Rock Band namens RAWHIDE. Auch sehr guter Stoff. Es wird wahrscheinlich einige Split EP’s von ihnen mit anderen Bands geben. Daneben ist niemand ernsthaft in andere Bands außerhalb BESTIAL MOCKERY involviert.

Endres: Ich denke nicht nur mir kommt es so vor, als ob in Schweden ca. 10.000 Metal Bands existieren. Wie sieht es diesbezüglich eigentlich in Eurer Heimatstadt Uddevalla aus? Gibt es da viele und interessante Bands, welche Erwähnung finden sollten?

Warslaughter: Ich bin mir nicht sicher, ob es da noch immer so viele Bands gibt, aber ich könnte auch falsch liegen. Uddevalla ist ein richtiger Metal Zufluchtsort. Folgende Bands leben hier: BESTIAL MOCKERY, SUICIDAL WINDS, AXIS POWERS, GRIEF OF EMERALD, MASTEMA, ILL-NATURED, MATRICIDE, DOOMED ETERNAL, HOLOCAUSTIA, CONSPIRACY und wahrscheinlich noch einige Bands welche ich vergessen habe oder einfach nicht kenne. Daneben leben hier noch die Sänger von SOULREAPER und NIFELHEIM. Allerdings lebe ich selbst nicht mehr dort, ich zog vor einiger Zeit nach Göteburg. Für eine kleine Stadt mit gerade mal 40.-50.000 Einwohnern ist das aber ein guter Prozentsatz an Metalheads.

Endres: Kannst Du uns einige Informationen über „Sepulchral Wrath“ geben?

Warslaughter: Yeah, natürlich kann ich. „Sepulchral Wrath“ ist unser viertes Demo. Es wurde zur gleichen Zeit wie die Songs für die BESTIAL MOCKERY/UNHOLY MASSACRE Split LP aufgenommen, allerdings noch nicht veröffentlicht. Es wird über das Label Agonia erscheinen, allerdings hatten sie in letzter Zeit die Hände voll zu tun und konnten es daher noch nicht veröffentlichen. Um zum Demo selbst zu kommen. Der Unterschied zu den anderen Demos liegt darin, daß die meißten Songs langsam oder in mittlerer Geschwindigkeit gespielt wurden, es gibt nur einen einigermaßen schnellen Track. Auf den bisherigen Tapes war es genau umgekehrt. Wir wollten diese Seite von BESTIAL MOCKERY ein wenig weiter erforschen und entschieden, dass ein Demo ein gutes Format hierfür wäre. Es ist auch ein Weg, eine Einheit auf einem kleineren Format zu erschaffen, welche ansonsten lediglich auf einem Album erreicht werden kann. Ich denke, dass die Leute trotzdem nicht von dem Material auf „Sepulchral Wrath“ verwirrt sein werden. Es ist immer noch eine stark nach BESTIAL MOCKERY klingende Veröffentlichung. Wartet ab und seht.

Endres: Wie ist Deine Meinung zu politischen Texten in Metalbands?

Warslaughter: Ich mag das nicht. Politiken sollten im Metal nichts zu suchen haben. Natürlich können manchmal ideologische Themen an Politik angrenzen, aber ich denke man sollte vorsichtig sein und diese Grenze nicht überschreiten. Politik ist etwas, was sich im Laufe der Zeit verändert, und persönlich denke ich das Metal Texte im Allgemeinen und Black Metal Texte im Besonderen über ewige Themen beinhalten sollten. Folglich gehört Politik nicht zum Metal. Zum Beispiel denke ich, dass der lyrische Inhalt eines der Dinge sind, welche CARCASS über NAPALM DEATH an Qualität stehen ließen. Auch wenn dies eine sehr subjektive Meinung ist.

Endres: Was sind Eure nächsten Ziele? Sind einige Konzerte geplant?

Warslaughter: Unsere unmittelbaren Ziele sind die Aufnahmen von sechs Songs für zwei kommende Split EP’s. Wenn nichts Unvorhergesehenes passiert werden wir mit den Aufnahmen morgen beginnen. Die Splits werden mit DESTRUKTOR und KARNARIUM sein. Schaut nach diesen beiden Veröffentlichungen. Was Konzerte anbelangt ist bisher nichts geplant. Wir sind allerdings offen für Angebote, falls jemand daran interessiert ist, etwas mit uns zu organisieren. Interessierte Gruppen bitten wir um Kontaktaufnahme!

Endres: Und nun zur letzten Frage: Was bedeutet Metal für Dich?

Warslaughter: Metal ist mein Leben. Es ist gebunden an die Prinzipien des Black Metals, der Musik des Teufels. Fucking Jeans, Leder und Dunkelheit sind mein Ding. Danke für das Interview! Slay the posers! METAL FUCKING DEATH

27.02.2006

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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