Behemoth
Behemoth
Interview
Mit "The Apostasy" legen BEHEMOTH dieser Tage ein sehr intensives Feuerwerk an unglaublich guten, mächtigen Hymnen vor. Grund genug, bei der Ausnahmeband anzuklopfen. Wieder einmal zeigte sich Nergal während des Gesprächs als sehr freundlicher, mitteilsamer Zeitgenosse, welcher so einiges zu berichten hatte.
Hi Markus! Mir geht es prima, danke! Nein, also heute hatte ich bisher nur ein Interview, dafür aber gestern 15! Das war dann aber auch genug!
Ich darf dich gleich mal zu eurem neuen Album „The Apostasy“ beglückwünschen, das Teil ist ja mal absolut Killer! Erneut konntet ihr euch in weiterentwickeln, das Album sprüht ja geradezu vor coolen, technischen Parts, obwohl die Musik andererseits sehr catchy, eingängig, episch und intensiv ist!
Du hast Recht, das hast du sehr schön umschrieben! Die Platte ist sehr brutal, sehr ambitioniert, technisch, aber nicht zu technisch. „The Apostasy“ ist jedenfalls keinerlei Ausverkauf, wir haben erneut unser Bestes gegeben und ich denke, wir haben eine verdammt gute CD abgeliefert! Wir sind eine sehr ehrgeizige Band, wir haben zwar viele Einflüsse und holen uns viele Inspirationen, welche wir in die Musik einfließen lassen, aber gleichzeitig wollen wir die Alben so halten, dass wir die Songs dann auch Live richtig umsetzen können. Es macht für uns keinen Sinn, Sachen im Studio einzuspielen, welche wir bei einem Auftritt nicht richtig darbieten können. Und gerade darum geht es eben doch auch bei BEHEMOTH, die Musik vor deinen Augen zu zelebrieren!
Wie würdest du denn eure eigene Entwicklung von „Demigod“ zu „The Apostasy“ beschreiben?
Oh, das ist eine gute Frage. Wir sind eine etablierte Band, wir haben vielleicht unsere Fähigkeiten noch etwas perfektioniert, „The Apostasy“ ist meiner Meinung nach einfach besser. Ich würde allerdings nicht behaupten, dass wir uns selbst so sehr verbessert haben. Ich denke eher, dass wir unser hohes, spielerisches Level bereits vor langer Zeit erreicht haben, und zwar damals mit dem „Zos Kia Cultus“ Album, welches 2003 erschien. Und von dieser Platte ging es dann eben weiter mit „Demigod“ zu „The Apostasy“.
Der Punkt ist einfach, sich auf das jeweilige Album bzw. dessen Aufnahmen voll zu konzentrieren und die eigenen Fähigkeiten voll auszureizen. Das Problem ist doch einfach, wenn man mal eine qualitativ hohe Stufe erreicht hat, kann man das eigentlich kaum noch irgendwie überbieten. Ich meine, nimm doch einfach mal irgendeine große Top-Band, bspw. SLAYER, die werden ja auch nicht von Jahr zu Jahr besser! Sie nehmen eben auch jedes Mal verschiedene Einflüsse in ihre Arbeit mit auf, richten mal den Fokus hierauf, mal dorthin, um ihre Alben abwechslungsreich, untereinander verschieden und interessant zu halten. Ich liebe „God Hates Us All“, aber die neue Platte „Christ Illusion“ ist weder besser noch schlechter, sondern einfach verschieden. Und das ist genau das Gleiche, was auch BEHEMOTH seit einigen Jahren machen.
Natürlich gibt es da draußen viele Bands, welche ihre eigenen Alben, ihre eigenen Songs immer und immer wieder kopieren. Das ist und war niemals unser Weg! Wir haben immer verschiedene, andersartige Ideen, neue Riffs, neue Arrangements usw. und was eben jetzt bei „The Apostasy“ hinzugekommen ist sind die ganzen organischen Elemente wie ein echter Chor, echte Blasinstrumente und eben die ganzen prachtvollen Gäste, welche sich die Klinke in die Hand gaben.
Ich denke, wir haben einfach ein sehr vollkommenes Album erschaffen! „The Apostasy“ ist vielfältiger, aber ich würde nicht behaupten, dass es so viel besser ist als „Demigod“, da ich „Demigod“ wirklich liebe! Aber ich liebe auch die neue Platte! Zusammengefasst würde ich sagen, dass „The Apostasy“ erwachsener klingt.
Ich habe gelesen, dass ihr für dieses Album 3 Monate im Proberaum verbracht habt, und zwar 4 bis 6 Stunden täglich. Das ist natürlich verdammt viel Zeit! Arbeitest du eigentlich noch oder kannst du schon von der Musik leben?
Ich hatte in meinem ganzen Leben noch nie einen regulären Job! Meine „Arbeit“ ist BEHEMOTH, wobei es weniger ein Job ist, sondern eben mein Leben und darüber bin ich sehr glücklich. Der Fakt, dass es da draußen Leute gibt, die unsere Musik hören wollen, sich für uns interessieren, unsere CDs kaufen und auf unsere Konzerte gehen, das ist einfach so groß, so unglaublich großartig! Dafür bin ich sehr dankbar und wir geben auch wirklich unser Bestes.
Ich finde, das hört man auch, sowohl auf den Alben als auch bei den Auftritten. BEHEMOTH spielen schon verdammt tight!
Ja, wir versuchen immer, so tight wie möglich zu spielen, das ist uns sehr wichtig! Allerdings muß ich dazu anmerken, dass die Wahrnehmung der Leute sich von unserer grundlegend unterscheidet. Wir spielten letzte Nacht eine große Show zusammen mit SLAYER hier in Polen, es waren 5.000 Fans anwesend. Ich hatte den Eindruck, dass wir etwas holprig waren, der Sound war etwas matschig, es hat nicht alles richtig gepasst, allgemein nicht gerade unser bester Tag. Hehe, und nach dem Auftritt kamen zig Leute auf uns zu „Wau, ihr seit so verdammt tight!“. Ich weiß nicht, ich habe mich natürlich für die Komplimente bedankt, auch wenn ich manches ein wenig anders sehe und beurteile. Aber natürlich, wir versuchen immer, unser Bestes zu geben, so tight wie irgendwie möglich zu spielen und Ärsche zu treten!
Wie lange habt ihr eigentlich für die Aufnahmen im Studio verbracht?
Zu lange! Wenn du mich fragst, hat dieses Album verdammt viel Zeit benötigt! Wir verbrachten 3 Monate im Studio mit den Aufnahmen, und dann dauerte es noch ca. 1 Monat, bis der Mix und das Mastering zu unserer Zufriedenheit vollendet waren. Das ist schon sehr viel Zeit. Aber schau mal, die typische Death-Metal-Band benötigt für eine Platte nur wenige Wochen, aber wenn man sich verbessern will, wenn du wirkliche Qualität abliefern möchtest, kannst du das nicht innerhalb von 2 Wochen fertig stellen! Wenn du ein großer Projekt im Kopf hast, und nichts anderes ist „The Apostasy“, so etwas kann ich nicht in 2 Wochen verwirklichen, dafür bin ich zu sehr Perfektionist. Wir nahmen uns einfach die Zeit, die wir benötigten.
Dass du ein Perfektionist bist, ist mir nicht erst seit unserem letzten Gespräch klar. Aber wann kam dann eigentlich der Punkt im Studio, an welchem du festgestellt hast, dass du vollkommen zufrieden bist?
Oh, also ich bin ehrlich gesagt niemals voll zufrieden! Deshalb werde ich auch in zwei Jahren mit dem nächsten Album kommen, hahaha! So sieht es nun mal aus, es ist für mich verdammt schwierig, mit einer Platte zufrieden zu sein. Ich meine, damals als ich noch ein Jugendlicher war, freute ich mich über jedes Demo, das ich aufnehmen konnte und war vollkommen glücklich mit dem, was ich hatte. Dann kamen immer mehr Gedanken in Richtung „wir müssen tighter werden“ oder „der Sound muß druckvoller werden“ usw., die Ziele haben sich immer weiter nach oben verschoben und es wurde ab einem bestimmten Level einfach immer schwerer sich zu steigern. Die Studioarbeit wurde immer härter. Aber so sollte es meiner Meinung nach auch sein, so funktioniert das bei uns!
In euren Videos zu den Aufnahmen zum neuen Album habt ihr euren Schlagzeuger Inferno sehr gelobt. Ich kann mich dem Lob nur anschließen, er lieferte auf „The Apostasy“ einen wirklich beeindruckenden Job ab! Positiv finde ich auch, dass der Schlagzeugsound nun viel organischer klingt als noch auf „Demigod“!
Ja das stimmt! Inferno ist einer der besten Schlagzeuger überhaupt! Wir haben jetzt auch in unser Live-Set ein Schlagzeugsolo integriert, und die Leute lieben es einfach. Er ist großartig, legte einen unglaublichen Job für das Album hin. Gerade in der Zeit vor den Aufnahmen hat er seine Technik erheblich verbessert. Und ja, ich stimme dir zu, der Schlagzeugsound war bei uns noch nie so gut wie jetzt!
Dich selbst sieht man auch mit deinem Gitarrenlehrer!
Ja, gerade was die akustischen Sachen anbelangt, wollte ich mich verbessern. Ich denke, man sollte immer an sich selbst und seinem Spiel arbeiten, um weiterzukommen. Dasselbe gilt übrigens auch für den Gesang, ich habe nochmals einige Gesangsstunden genommen, um meine Fähigkeiten zu verbessern. Der Gesangslehrer brachte mir jedoch nicht bei, mächtiger zu growlen, sondern wie man seine Stimme effektiv nutzt.
In dem Stück „Inner Sanctum“ sind ja die Gäste Warrel Dane von NEVERMORE und Leszek Mozdzer, ein berühmter polnischer Jazz Pianist, zu hören. Wie kamst du auf die Idee und wie kam der Kontakt mit den beiden zustande?
„Inner Sanctum“ war eines der eher experimentellen Stücke, und ich dachte über den Gesang nach. Ich kam zu der Überzeugung, dass mein übliches Growling die Atmosphäre des Songs zerstört hätte. Daher kam die Idee, einen speziellen Gast für den Gesang einzuladen, welcher sich fern vom Üblichen bewegt.
Nun, ich bin eben ein großer Fan von NEVERMORE und traf Warrel vor zwei Jahren. Dabei stellte sich heraus, dass er ein Fan von BEHEMOTH ist, er hielt sogar „Demigod“ für eine der besten Platten des damals vergangenen Jahres. Da lag die Idee nahe, diesen unglaublichen Typ bei „Inner Sanctum“ singen zu lassen. Ich meine, Warrel kann wirklich alles, vom Death Metal Growling bis zu hohem Gesang, die ganze Palette! Seine Stimme kann sehr dramatisch klingen, er ist einfach perfekt! Er fühlte sich geschmeichelt, als wir ihn fragten. Und für uns ist es ebenso eine Ehre, solch einen tollen Künstler auf dem neuen Album zu haben!
Das gleiche gilt für Leszek Mozdzer, welcher ebenfalls ein großartiger Künstler ist! Er hört keinen Metal, überhaupt hat er mit dieser Art von Musik überhaupt nichts zu tun. Er ist Jazz Pianist und teilte sich mit uns das Studio, er arbeitete in der Nacht, wir am Tag (müsste das nicht umgekehrt sein? Anmerk. d. Red.). Ich fragte ihn einfach, ob er daran interessiert wäre, etwas beizusteuern, und er war gleich Feuer und Flamme!
Viele haben uns mittlerweile gesagt, dass sie „Inner Sanctum“ für einen der Höhepunkte auf „The Apostasy“ halten, und dem kann ich mich nur anschließen! Ich denke, mit diesem Stück ist uns wirklich etwas Besonderes gelungen. Wirklich einer meiner Lieblingssongs, ich bekomme jedes Mal Gänsehaut, wenn ich ihn anhöre!
Gerade mit diesem organischen Piano, den großartigen akustischen Gitarrenparts, den Blasinstrumenten bei „Arcana Heritace“ und dem echten Chor in Verbindung mit den typischen Trademarks von BEHEMOTH habt ihr sehr eindrucksvolle und einzigartige Musik erschaffen. Ich glaube, es wird sehr schwer werden, diese Platte zu toppen!
Oh, hahaha, laß uns einfach abwarten und dann schauen, ok? Wir wachsen, wir erlernen neue Dinge, aber es geht auch nicht immer darum, ein Album zu übertrumpfen, sondern etwas Neues, Unterschiedliches, Interessantes, Attraktives zu erschaffen. Und darum, immer noch enthusiastisch über die Musik zu sein, welche man spielt. Es wird also definitiv von uns keine Wiederholung von „The Apostasy“ oder sonst was geben! Wir benutzen lediglich verschiedene Zutaten und Werkzeuge, um ein unterschiedliches Album zu kreieren.
Wie kamst du auf die Idee, echte orchestrale Parts einzufügen?
Wir fanden die Sachen auf „Demigod“, „Zos Kia Cultus“ und „Thelema.6“ etwas zu steril, dass sie zu sehr nach Synthesizern klingen. Dieses Mal wollte ich deshalb echte Musiker für diese ganzen Dinge, damit alles natürlicher, organischer klingt. Alle Chöre und alle Blasinstrumente auf dem Album sind echt und von Musikern aus Fleisch und Blut eingespielt worden.
Sprechen wir doch mal über den Albumtitel „The Apostasy“, was kannst du uns über diesen Titel erzählen?
Es geht darum, die Religionen und ihren Glauben zurückzuweisen! Man könnte es aber auch in einem politischen Kontext sehen. Im Grunde genommen ist es ein Statement mit einem sehr rebellischen Hintergrund. BEHEMOTH wurden ja mit so einer Attitüde eigentlich immer assoziiert. Wir waren ja nie eine dieser absolut politisch korrekten Bands! Ich fand also, dass „The Apostasy“ nicht nur wundervoll und episch klingt, sondern auch die Bedeutung dahinter als sehr passend zu unserer Band, zu unserem Leben! Ja, das trifft es einfach perfekt!
Da gab es auch einen Artikel über junge Polen, welche zunehmend ihren katholischen Glauben, ihre Wurzeln zur Religion, nicht nur verlieren, sondern alles was damit zu tun hat auch vehement ablehnen. „The Apostasy“ ist gegen jegliche Art von Autorität!
Dann gibt es da noch den deutschen Songtitel „Kriegsphilosophie“. Warum hast du dich für einen deutschen Titel entschieden und was kannst du uns zu dessen Inhalten berichten?
Der Titel sagt ja eigentlich alles, es ist die Philosophie des Krieges! Ich kam auf diesen Titel, da er auf nahezu jedes ambitionierte, hart arbeitende Individuum passt. Das Leben ist gleichbedeutend mit Krieg und Kampf! Jeden Tag sind Schlachten zu schlagen! In dem Stück geht es darum, wie wir „spielen“, um den Krieg zu gewinnen. Im Leben geht es nun mal drum, sich zu wehren, es ist alles nicht so einfach, kein einfacher Prozess. Du musst jeden Tag hart kämpfen.
„Kriegsphilosophie“ hat also einen starken, äußerst wichtigen Bezug zu unserem Leben, und gleichzeitig klingt der Titel einfach unglaublich stark, viel stärker und mächtiger als auf Englisch! Ich mag die deutsche Sprache sehr gerne. Außerdem gefallen mir RAMMSTEIN und LAIBACH. Es klingt wirklich mächtig.
Und um was geht es in „Christgrinding Avenue“?
Dieser Text beinhaltet unsere Reise nach Jerusalem. Wir haben uns alle möglichen Dinge angesehen, und „Christgrinding Avenue“ beinhaltet meine Gedanken über die Kreuzigung von Jesus Christus! Aber ich werde dir nicht mehr darüber erzählen. Ich bitte jeden Hörer, sich selbst mit den Texten zu beschäftigen und sich selbst darüber Gedanken zu machen. Dieser Text ist sehr krank und verrückt, haha!
Was kannst du uns über das tolle Coverartwork berichten?
Das Cover zeigt die hinduistische Götting Kali, sie ist die Göttin des Todes und der Zerstörung. Ich auf diese Idee in Nepal, als ich den Kali-Tempel besichtigte. Aber warte erstmal ab, bis du das ganze Booklet in den Händen hälst! Da haben wir noch so einige Dinge verbraten, hahaha!
Hehe, na gut! Was war dein persönliches Ziel mit „The Apostasy“ und konntest du es erreichen?
Die Ziele sind immer die gleichen, ich will mich immer verbessern und selbst übertreffen. Immer das nächste Level erreichen. Es geht darum zu versuchen, die ultimative Befriedigung durch die eigene Musik zu erreichen, was für mich natürlich sehr schwer ist. Die eigenen Schwächen zu bezwingen und neue Kräfte aufbauen!
Wie ist deine Meinung zu Friedrich Nietzsche und seinen Arbeiten?
Oh, also Nietzsche gab mir einige Grundlagen für mein persönliches Leben und meine eigene Philosophie! Ich erinnere mich, wie ich durch seine Arbeiten als Teenager sehr beeinflusst wurde. Ich weiß noch, wie ich damals „Der Antichrist“ las, und das passte wirklich zu meinem Leben, zu mir selbst! Damit fing eigentlich auch für mich alles an. Und wer sich mit unseren Alben auseinandersetzt, kann einiges von Nietzsche darin entdecken. Er hat definitiv eine solide Basis in meinem Leben erschaffen.
Wie wichtig sind für dich die visuellen Effekte von BEHEMOTH und in diesem Kontext Sachen wie Corpsepaint und die Demigod-Maske?
Diese Dinge sind sehr wichtig für mich, wir benutzen sie auch nach wie vor, nicht so wie einige andere Bands, welche sich davon komplett verabschiedet haben! Es gibt leider auch Leute, welche meinen, wir hätten früher Black Metal gespielt und wären nun eine reine Death-Metal-Band, womit ich überhaupt nicht konform gehen kann! Sie sollten damit wirklich aufhören. Dann sehen sie uns Live, und wir sehen brutal aus, wie die Hölle! Diese Leute sind dann verwirrt „Ihr benutzt Corpsepaint und spielt Death Metal?“. Meine Antwort hierauf: „Fuck you! Wir sind BEHEMOTH und tun, was wir tun wollen und was wir fühlen, was richtig für uns ist!“.
Wir drücken uns eben so aus, dahinter steckt ein bestimmtes Konzept, ein böses Image. Genau das sind wir, und genau so ist unsere Musik! Und genau das ist doch der Punkt: BEHEMOTH sind eine der wenigen, konzeptionellen Bands. Schau dir das Cover an, das Booklet, die Texte, die Videos, unsere Live-Auftritte und das in Verbindung mit der Musik, das hat alles miteinander zu tun, es ist alles kombiniert, und genau diese Kombination macht eben BEHEMOTH aus. Es ist eben nicht so, dass wir Live in einfachen Jeans auf die Bühne kommen und unsere Köpfe im Takt kreisen lassen. Das wäre doch nur langweilig und gleichförmig, ich würde es hassen! Ich denke, wir haben den Leuten viel mehr zu bieten.
Da kann ich dir nur zustimmen. Eine BEHEMOTH-Show ist schon etwas nicht alltägliches, und die Verbindung aus der kraftvollen Musik und dem ganzen Auftreten hat schon etwas sehr mächtiges!
Wir sind intensive Menschen, und genauso ist auch unsere Musik. Es liegt einfach in uns selbst, in unserer Natur.
Wie empfandest du den Auftritt auf dem Hellraiser Open Air?
Oh, das war verdammt cool! Es zog Regen auf, ja ein regelrechter Sturm, aber den Leuten war das egal! Das hat mich schon etwas gewundert. Wir waren recht spät dran, irgendwas nach Mitternacht, es regnete, aber die Fans standen da, die Fäuste waren in der Luft, die Leute waren bereit für Chaos, und wir gaben es ihnen! Ich hätte nicht glücklicher sein können, ich dachte nur „Fuck!“. Es war ein wirklich toller Auftritt!
Wie bereits erwähnt bist du gerne auf Reisen wie bspw. nach Israel oder Nepal. Was ist für dich das besonders reizvolle daran und welchen Einfluss hat dies auf dein Leben?
Ja das stimmt, ich reise sehr gerne, wenn ich Zeit habe. Ich schaue mir da immer so einiges an. Man erlebt viele verschiedene Kulturen, Menschen und Lebensstile. Ich bin fasziniert von den Menschen und deren Leben. In dieser Hinsicht ist allerdings Europa nicht mehr so interessant, da sich viele Länder mittlerweile schon sehr ähneln. Dafür gibt es aber in Asien oder Mittelamerika noch Pures und Neues zu entdecken! Ich versuche auch, mich fern vom Tourismus zu halten, da, wo man Land und Kultur noch richtig erleben kann. Das dient natürlich auch als Inspiration für die Musik.
BEHEMOTH ist ja quasi dein Baby. Welche Rolle würdest du sagen, spielt die Band in deinem Leben?
Die Band ist einfach alles für mich! Manche Leute denken, dass ich alles, was mit BEHEMOTH zu tun hat, zu ernst nehme. Aber andererseits denke ich mir, wenn ich es nicht so ernst nehmen würde, nicht soviel Zeit, Arbeit und Energie reinstecken würde, dann gäbe es jetzt vielleicht genau dieses Interview nicht, oder BEHEMOTH hätten bei weitem nicht den heutigen Status. Diese Band ist meine Leidenschaft, mein Leben, und ich liebe es. Deshalb gebe ich mich auch nie mit dem Erreichten richtig zufrieden, es muß immer weitergehen. Ich gebe wirklich alles, denn BEHEMOTH bedeutet mir so unglaublich viel!
Wie geht es denn in nächster Zeit weiter mit BEHEMOTH?
Hart arbeiten, hart arbeiten und hart arbeiten! Hahaha! Wir spielen auf vielen Festivals, ich denke wir spielen dann insgesamt ca. 200 Bands. Und ich möchte erreichen, dass es da draußen nicht einen einzigen Metalhead mehr gibt, welcher „The Apostasy“ nicht wenigstens einmal gehört hat!
Vielen Dank für das Interview! Die letzten Worte gehören dir!
Ich danke dir für das Interview, ich habe es sehr genossen! Wir hoffen, dass wir in Deutschland touren können, haltet nach den Tourdaten Ausschau, wir haben auch noch einige spezielle Dinge für diese Tour geplant! Ich hoffe, euch gefällt „The Apostasy“ und dass wir uns auf der Tour sehen werden!