Beast In Black
The beast is back!
Interview
BEAST IN BLACK heißt die neue Band des finnischen Musikers Anton Kabanen, der bis 2015 bei BATTLE BEAST E-Gitarre spielte und Songwriter war. Nun hat er mit BEAST IN BLACK eine Heavy-Metal-Band ins Leben gerufen, die ganz seiner musikalischen Vision entspricht. Zeit, sich mit Kabanen ein wenig über das Debütalbum „Berserker“ und die Band zu unterhalten.
Alles rund um BEAST IN BLACK ist voll mit Power und Energie – die Songs, der Albumtitel, das Cover-Artwork usw. Woher nimmst du die Energie?
Aus dem persönlichen Drang, die Dinge auf diese Weise zu tun. Meistens, wenn nicht sogar immer, repräsentiert Kunst die innere Welt ihres Schöpfers. Und ich würde sagen, dass ein gutes Arbeitsverhältnis und Freundschaften innerhalb der Band und auch zu Roman Ismailov, der das Cover-Artwork kreierte, bestehen. Das hat das Endergebnis geprägt.
Kannst du uns bitte etwas über das Line-up der Band und die verschiedenen Karrieren der Musiker erzählen?
Ich habe ein paar von Yannis Vocal-Cover-Versionen auf YouTube gefunden und war sehr beeindruckt. Danach habe ich einige Songs von WARDRUM angehört, bei denen Yannis auch singt. Anschließend kontaktierte ich ihn auf Facebook, wir chatteten und blieben in Kontakt. Das erste Mal haben wir uns 2015 persönlich getroffen und kurz darauf fragte ich ihn, ob er Interesse habe, diesem neuen Projekt beizutreten.
Kasperi kenne ich seit 2010, als seine Band MERGING FLARE und BATTLE BEAST gemeinsam BLAZE BAYLEY auf Tour begleiteten. Es dauerte nicht lange und wir begannen immer mehr uns zu unterhalten und wurden Kumpels. Als es an der Zeit war eine neue Band zu gründen, war er der erste Gitarrist, den ich fragte – und er sagte zu.
Ich lernte Sami kennen als seine alte Band BRYMIR und BATTLE BEAST im selben Proberaum spielten und er half uns auch auf den ersten Touren als Techniker aus. 2015 trafen wir uns an eines Tages, redeten miteinander und danach war er Teil der Band.
Mate und ich tourten zusammen im Jahr 2013 als seine Band WISDOM und BATTLE BEAST für POWERWOLF in Europa die Shows eröffneten. Wir verstanden uns gut und in 2015 suchte er einen neuen Gitarristen für seine Band und ich einen Bassisten. So entschieden wir uns gegenseitig zu helfen. Ich trat seiner Band bei und er meiner.
Gibt es denn irgendwelche Unterschiede zwischen BEAST IN BLACK und deiner vorherigen Band BATTLE BEAST? Siehst du auch Gemeinsamkeiten?
Der größte Unterschied sind die Personen selbst in der Band. Bei BEAST IN BLACK ist die Chemie innerhalb der Band im Vergleich zu meiner Zeit bei BATTLE BEAST anders. In BEAST IN BLACK teilen wir eher die gleichen, generellen Werte im Leben. Das ist wichtig, wenn man als Band viel Zeit miteinander verbringt. Also suche dir deine Truppe gut aus. Andererseits ist die Musik auf dem BEAST IN BLACK-Debüt offensichtlich sehr den ersten drei BATTLE BEAST-Alben ähnlich. Das Songwriting ist das gleiche, aber bei BEAST IN BLACK kommt mir das musikalische Können anders vor – auf eine gute Art und Weise.
Wenn du die Chance hättest in der Zeit zurückreisen zu können, um die Recording-Session eines Albums zu besuchen, welches Album würdest du dir raussuchen?
JUDAS PRIEST – „Painkiller“. Das ist meiner Meinung nach das ultimative Heavy-Metal-Album aller Zeiten. Andererseits würde ich MANOWAR – „Battle Hymns“ sagen, da es auch eines der wichtigsten Alben in der Geschichte des Heavy Metal ist.
Du sagtest, dass du vom japanischen Menga „Berserk“ inspiriert bist. Was fasziniert dich daran? Und hast du eine bestimmte Verbindung mit der japanischen Kultur?
Ein guter Freund von mir stellte es mir 2006 vor und seitdem bin ich total begeistert davon. Es ist diese Möglichkeit, sich in die Themen hineinversetzen zu können und darüber hinaus auch in die Charaktere der Geschichte, was so eine fesselnde Wirkung auf mich hat. Auch die Atmorphäre in „Berserk“ ist meist sehr ernst, düster, anspruchsvoll und voll mit Melancholie, Wehmut und Nostalgie, was in gewisser Weise auch zu meiner Persönlichkeit passt.
Ich liebe Japan und ich weiß, dass Kasperi meine Leidenschaft für Japan teilt. Ich kann nicht wirklich sagen, dass ich viel über die japanische Kultur weiß. Dennoch ist es immer spannend, neues herauszufinden und zu wissen, dass ich in Japan auch Freunde habe.
Wie würdest du BEAST IN BLACK einem neunjährigen Kind beschreiben, das „Berserker“ im Plattenspieler seines Vaters entdeckt hat?
„Weißt du, was Heavy Metal ist? Nein? Dann höre dir das Album an und du wirst es bald wissen!“
Was sind für dich die drei wichtigsten Fähigkeiten, um heutzutage eine Band zu gründen?
- Finde deine Vision und Richtung und folge ihnen. Andernfalls wirst du wie ein Schiff ohne Kapitän sein, das nirgends ankommt. Und suche dir deine Crew sorgsam aus.
- Gibt alles und dein bestes. Also übe, übe und übe, sei unersättlich und produktiv. Lerne auch von den Besten, zu denen du aufschaust.
- Ignoriere die Schwarzmaler. Sicherlich musst du ehrlich zu dir selbst sein und ein gesundes Maß an Selbstkritik haben, aber stell dich auf Menschen ein, die dir sagen wollen, dass du etwas falsch machst, auch wenn du weißt, dass du das richtige tust.
Ihr präsentiert die neuen Songs im Vorprogramm von W.A.S.P. Seid ihr angespannt vor den Shows?
Wie du bestimmt schon mitbekommen hast, wurde die Tour für uns gecancelt nachdem wir vier Shows gespielt haben. Diese waren aber großartig und wir haben es geliebt, für die Leute zu spielen, die uns sehen wollten. Jedenfalls haben wir auch wieder eine neue Europa-Tour am Start!
BEAST IN BLACK besteht aus fünf Männern. Wie organisiert ihr euer Tourleben? Und vermisst du schon den weiblichen Part wie er bei BATTLE BEAST vorhanden war?
Wir planen alles sehr sorgfältig im Voraus und bringen es so zum Funktionieren. Vor einer Tournee organisieren wir Proben in Helsinki. Die Logistik lässt eine Menge Arbeit aufkommen und das Touren ist sehr teuer. Aber eigentlich ist das Touren das einfachste, denn das Planen und Organisieren ist das, was Monate über Monate in Anspruch nimmt. Es ist super mit den Jungs unterwegs zu sein. Ich vermisse nicht wirklich den weiblichen Part, habe aber auch nichts dagegen. Es ist nur anders mit BEAST IN BLACK. Und übrigens sehen wir Männer und Frauen bei den Shows.
Du hast „Bererker“ in deinem eigenen Homestudio produziert. Was war das herausforderndste an der Produktion?
Das Mixing. Nach einer Weile kann das ein sehr frustrierender Prozess werden und du kannst nicht glauben, dass es in ein paar Tagen soweit ist, haha. Aber das größte Problem war, dass ich keine wirkliche Deadline hatte. Ich brauche Deadlines, wenn ich arbeite.
Arbeitest du auch für andere Bands im Sound Quest Studio?
Ich habe ein paar Projekte erledigt, aber bisher keine andere Band. Vielleicht kommt das noch eines Tages. Das könnte Spaß machen und inspirierend sein.
Was wäre dein Traumjob, wenn du kein Musiker wärst?
Ich würde es lieben bei der Entstehung eines Films, eines Cartoons oder Anime involviert zu sein, ganz im alten Stil ohne das CGI-Zeug. Es würde vielleicht zu mir passen, ein Regisseur, Autor oder Schauspieler zu sein. Zuerst müsste ich aber diese Berufe erlernen, heh. Auch würde ich es lieben, zeichnen und malen zu können. Denn es entstehen jeden Tag so viele Bilder in meinem Kopf. Ich wünschte diese auf Papier bringen zu können.
Der Song „Crazy, Mad, Insane“ ist sehr pop-orientiert und lässt an alte Discoparties denken. Was für Musik hörst du neben Metal? Und was ist dein verrücktestes Album im Musikregal?
Ich höre alle Arten von Musik aus den Achtzigern. Synth Pop, Italo Disco, Hard Rock, Pop… alles, was ich gut finde. 90er Eurodance hat auch einige gute Melodien zu bieten. Soundtrack-Musik liegt mir sehr am Herzen. Ich liebe die Werke von Basil Poledouris, James Horner, John Williams, Hans Zimmer, Ennio Morricone… Und ich bin Fan von BLACKMORE´S NIGHT, was wie akustische Musik klingt, obwohl sie auch Rock-Elemente integrieren. Ihr Album „Ghost Of A Rose“ zählt zu meinen Favouriten. Ein großartiges Album vom Anfang bis zum Ende. Aber ich kann nicht wirklich sagen, was mein „verrücktestes“ Album ist. Ich denke, diese traditionelle und instrumentale Koto-Musik aus Japan ist sehr einzigartig und speziell für mich. Sie ist sehr minimalistisch und roh in ihrer Produktion und vielleicht liegt es gerade daran, dass sie diese mystische und melancholische Atmosphäre verbreitet, die mir gefällt.
Ein passender Abschluss für das Interview…und es wird klar, warum „Berserker“ ein so vielfältges Album geworden ist. Mit diesem Debüt im Gepäck werden die kommenden Auftritte bestimmt zu ganz besonderen Shows voller Energie und tonnenweise Schwermetall.
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