Beartooth
Interview mit Sänger Caleb Shomo zu "Disgusting"

Interview

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Touren ist anstrengend. Auch für einen selbsternannten “Workaholic“ wie Caleb Shomo. Der ehemalige ATTACK! ATTACK!-Sänger war zur Zeit des Interviews mit seiner neuen Truppe BEARTOOTH den Sommer durch in den Staaten auf Tour. Aufgrund der Zeitverschiebung war er gerade erst aus dem Bett gestiegen und dementsprechend verschlafen. Trotzdem fand er die Kraft, ein paar Fragen zu ihrem Debüt-Album “Disgusting“ zu beantworten.

Hi Caleb, zuallererst danke, dass du dir die Zeit genommen hast, ein paar Fragen zu beantworten. Wie geht es dir heute und wie läuft die Warped Tour?

Die Warped Tour ist super! Hier ist es 10:30 Uhr am morgen und ich bin gerade erst aufgestanden. Wir hängen viel rum und haben eine Menge Spaß.

 

Du hast BEARTOOTH anfangs als ein Studio-Projekt gestartet. Hattest du jemals vor, aus den Songs ein richtiges Album zu machen und auf Tour zu gehen?


Am Anfang überhaupt nicht. Ich habe das alles nur für mich alleine gemacht. Ich habe nur für mich in meinem Studio in meinem Keller Songs geschrieben. So nebenher während meiner Zeit bei ATTACK! ATTACK!. Dass daraus mehr werden würde, habe ich aber damals nicht gedacht.

 

Du hast alle Songs geschrieben, alle Instrumente eingespielt und, abgesehen vom Mastering, die komplette Produktion übernommen. Was sind die Vorteile einer solchen Arbeitsweise, und wie groß ist die Gefahr, das große Ganze aus den Augen zu verlieren?


Für mich funktioniert es so einfach am besten. Ich kann meiner Kreativität freien lauf lassen, und man hat nicht fünf Leute, fünf Egos, von denen jeder diesen oder jenen Part durchdrücken will. Außerdem kann ich mich so ganz darauf konzentrieren, wie das Album und jeder einzelne Song klingen sollen.

 

Werden sich die anderen Bandmitglieder irgendwann am Songwriting-Prozess beteiligen? Oder wirst du es weiter als ein Ein-Mann-Projekt fortführen?


Ich glaube, ich werde es erstmal dabei belassen. Wie gesagt, so funktioniert es momentan am besten. Ob sich das irgendwann ändern wird, weiß ich nicht. Wir werden sehen.

 

Sind die anderen in der Band cool mit dieser Arbeitsweise?


Ja total. Ich habe ja von Anfang an mit offenen Karten gespielt. Trotzdem ist BEARTOOTH natürlich eine Band. Jeder ist mit dem gleichen Herzblut dabei und hat den gleichen Anteil am Erfolg der Band.

 

Laut Wikipedia hast du ATTACK! ATTACK! wegen einer andauernden Depression verlassen. Hast du sofort nach deinem Ausstieg damit begonnen, Songs für BEARTOOTH zu schreiben und war dieses Album eine kathartische Erfahrung für dich?


Ja absolut! Nur habe ich bereits angefangen, Songs für BEARTOOTH zu schreiben, als ich noch bei ATTACK! ATTACK! war. Zu der Zeit war ich schrecklich depressiv. Und natürlich fließt deine mentale Verfassung in die Songs ein. Es ist aber gleichzeitig auch eine wie du sagst kathartische Erfahrung. Es hilft, wenn ich über die Dinge schreiben kann, die mich bewegen.

 

Das Ende von “Sick And Disgusting“ ist sehr emotional. Ich musste sofort an das erste KORN-Album denken, wenn Jonathan Davis beim letzten Track “Daddy“ anfängt zu weinen. Wie viel Nu-Metal steckt im BEARTOOTH-Sound, und was sind eure sonstigen Einflüsse.


Wir hören alles Mögliche. Während ich “Disgusting“ geschrieben habe, habe ich viel BILLY TALENT gehört. Wir mögen aber auch alten Rockkram wie AC/DC. Und natürlich mögen wir auch Metal, Hardcore und Punk.

 

Du bist vor zwei Jahren bei ATTACK! ATTACK! ausgestiegen, aber trotzdem wird deine alte Band in jedem Review und in jedem Interview thematisiert. Glaubst du, BEARTOOTH hätten die gleiche Aufmerksamkeit bekommen, wenn du nicht in einer bekannten Band gespielt hättest?


Ich habe keine Ahnung. Natürlich hilft es, aber ich hoffe dass die Leute BEARTOOTH als eigenständige Band sehen. Außerdem haben wir auch eine ganz anders zusammengestellte Basis an Fans, die uns mögen. Von daher…

 

Nervt es dich eigentlich nicht, dass BEARTOOTH immer mit deiner Ex-Band verglichen werden?


Ehrlich gesagt schon. Schließlich ist dieses Kapitel vorbei. Ich habe mich seit dem stark verändert. Ich möchte einfach, dass es weitergeht. Die ganze Geschichte ist schon lange vorbei und hatte kein wirklich gutes Ende für mich. Deshalb möchte ich es hinter mir lassen und in die Zukunft blicken.

 

Neben BEARTOOTH hast noch ein weiteres Projekt namens CLASS am Start. Kannst du uns etwas darüber erzählen?


CLASS ist ein Elektro-Projekt. Ich mache elektronische Musik, seitdem ich ein Kind bin. Es ist sozusagen die “fröhliche“ Seite von mir. Aber momentan konzentriere ich mich ganz auf BEARTOOTH. Das hat höchste Priorität. Da bleibt nicht viel Zeit für andere Dinge.

 

Wie immer zum Schluss: Was kommt als nächstes für BEARTOOTH?


Darüber habe ich ehrlich gesagt noch nicht nachgedacht. Wir werden weiter touren, touren, touren. Und dann irgendwann ein neues Album machen.

28.09.2014
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