Avatarium
Interview mit Leif Edling zum Debütalbum

Interview

Avatarium

Leif Edling hat den Doom Metal im Blut. Neben seiner Stammformation CANDLEMASS hat er immer wieder andere Projekte und Bands am Laufen. Sein jüngstes Kind lautet auf den Namen AVATARIUM und hat soeben sein erstes Album veröffentlicht, welches eine tolle Mischung aus Doom Metal und klassischem Rock beinhaltet. Was dahintersteckt, klärten wir mit dem umtriebigen Mann.

Wann und wie kam es zu der Idee, AVATARIUM zu gründen?

Ich schrieb vor einem Jahr einige Songs und hatte keine Ahnung, was ich mit ihnen anstellen sollte. Anschließend rief ich Marcus (Jindell, EVERGREY, Anmerk. d. Verf.) an, welcher ein Studio in meiner Nähe hat und den ich schon länger kenne, und wir setzten uns zusammen, um die Stücke als Demo aufzunehmen. Es hat sich dann so gut angehört, dass wir beschlossen, eine Band zu gründen. 

Wie seid ihr alle zusammengekommen?

Jennie-Ann Smith war die Freundin von Marcus, wir haben es einfach mit ihr probiert und es hat sich fantastisch angehört! Carl (Westholm, JUPITER SOCIETY, KRUX, Anmerk. d. Verf.) war die naheliegendste Wahl für das Keyboard, und auch Lars Sköld (TIAMAT) wurde ziemlich schnell aufgenommen. Wir kennen ihn auch schon seit längerer Zeit, wir sind also alles gute Freunde innerhalb dieser Band!

Ich hatte vorher noch nie etwas von Jennie-Ann Smith gehört. Wie kamt ihr auf sie?

Sie war zur damaligen Zeit die Freundin von Marcus, und wir versuchten es einfach mit ihr, als wir keinen männlichen Sänger kurzfristig finden konnten. Sie kam ins Studio und haute uns mit ihrer Stimme um. Jennie und Marcus sind inzwischen miteinander verheiratet, wodurch die Band mittlerweile noch enger miteinander verwachsen ist.

Wer hat denn die Songs geschrieben? In welchem Zeitraum entstanden diese?

Ich habe alle Songs geschrieben. Drei Song entstanden im letzten Jahr vor Weihnachten, der Rest im Frühling. Ich habe insgesamt 9 Monate gebraucht, alle Stücke für das Album zu schreiben, und ich bin sehr zufrieden mit dem Resultat!

Die Songs sind eine Mischung aus dem Doom Metal, welchen man von dir kennt, als auch klassischem Hard Rock. Nun ist ja gerade dieser sogenannte Retro-Rock ziemlich im Trend. Hatte dich das in irgendeiner Form beeinflusst?

Es ist normal, dass man von anderer Musik beeinflusst wird, allerdings habe ich andere Einflüsse. Ich höre mir diese Bands nicht wirklich an und finde auch nicht, dass wir wie sie klingen.

Was kannst du uns über die Aufnahmen erzählen?

Wir sind sehr froh darüber, dass wir die Aufnahmen auf althergebrachte Art gemacht haben. In einem richtigen Studio und einem angemessenen Mix. Ich mag es nicht, Alben Zuhause im Homerecording aufzunehmen. Ich bevorzuge richtig fette Studio-Mikrofone und ein gutes Mischpult um alles zu mixen. Deshalb klingt das Album so gut!

Sind AVATARIUM für dich eher ein Projekt, also fokusiert lediglich auf das Aufnehmen von Alben, oder eine Band, welche auch probt und auf Tour geht, Festivals spielt?

AVATARIUM sind definitiv eine Band. Wir planen im Augenblick einige Shows, und können es kaum erwarten, Konzerte zu spielen! Diese Songs sind dafür prädestiniert, Live gespielt zu werden!

Worüber handeln die Texte? Gibt es ein lyrisches Konzept?

Nein, es gibt kein überspannendes Konzept. Es sind einfach sieben ziemlich unterschiedliche Songs auf dem Album mit sieben unterschiedlichen lyrischen Inhalten. Ich habe mit “Tales Of Creation” 1989 aufgehört, an Konzeptalben zu arbeiten.

Das Artwork stammt von Erik Rovamperä. In welcher Verbindung steht das Cover zu den Texten? Hattest du vorher Erik etwas gegeben, an dem er arbeiten kann, oder hatte er völlige Freiheit?

Ich schickte ihm fünf Demosongs und erzählte ihm, dass AVATARIUM ein Platz ist, um Halbgötter zu huldigen. Dann kam er mit dem Cover, und es passt wirklich zur Musik und Atmosphäre von AVATARIUM. 

Wie sind denn die bisherigen Reaktionen auf das Album?

Absolut fantastisch! Die Resonanz war sehr beeindruckend und viele Leute scheinen das Album zu lieben!

Es ist bekannt, dass du ein großer BLACK SABBATH Fan bist. Wie gefällt dir ihr neues Album „13“? Und was hältst du von der Reunion ohne Bill Ward?

Nun, es ist eine große Schande, dass die Reunion ohne Bill Ward ist. Aber auf der anderen Seite, wenn Ozzy sagt, dass Bill Ward nicht in der Verfassung war, um das Schlagzeug zu spielen, haben sie den richtigen Schritt getan, Bill zu ersetzen. Es ist traurig aber war wahrscheinlich notwendig.

Ich denke, das Album ist wirklich in Ordnung, aber nicht wirklich nahe an dem, was sie in den Siebzigern gemacht haben. Es klingt sehr amerikanisch, und die Stimme von Ozzy ist sehr präsent im Mix, und ich vermisse Tony Iommi etwas auf dieser Aufnahme. Man kann deutlich hören, dass sie Ozzy in den Vordergrund stellen wollten, als den “Star” der Band. Ich könnte noch weiter über dieses Album sprechen, höre jetzt aber an dieser Stelle auf und gebe dicke 3 von 5 möglichen Punkten.

Wie ist eigentlich die derzeitige Situation bei CANDLEMASS? Es gibt da ja einige Gerüchte. Liegen CANDLEMASS derzeit auf Eis?

Warum sagen die Leute sowas? Lesen sie keine Magazine mehr oder geht keiner mehr auf Festivals? Wir haben viele Konzerte in diesem Jahr gespielt, genauso wie große Festivals wie das Wacken, Bang Your Head, Metal Days und Sweden Rock. Wir waren auf diesen Festivals auch im Billing immer recht weit oben, beim Sweden Rock und Metal Days waren wir die Headliner. CANDLEMASS liegen nicht auf Eis, wir werden eine Tour in Australien spielen, vielleicht auch eine Tour durch Südamerika, und für die Festivals im nächsten Sommer laufen gerade die Verhandlungen. Im Dezember wird es auch eine große Feier zu “Ancient Dreams” geben.   

Das freut mich zu hören! Und was habt ihr als nächstes mit AVATARIUM geplant?

Auftritte, Auftritte, Auftritte, Auftritte und Auftritte 🙂

04.11.2013

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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