At Vance
At Vance
Interview
Das AT VANCE-Album nummero acht, „Ride The Sky“, steht nun in den Plattenläden bereit. Wir befragten aus diesem Anlass Bandgründer und –kopf Olaf Lenk zum neuen Werk, zu den Sängerwechseln, seiner Intension mit diesem Projekt und auch ein bisschen über seine private Rückenstärkung
Hallo Olaf, danke, dass du dir Zeit für unsere Fragen nimmst. Seit einigen Tagen ist das neue Album „Ride The Sky“ raus. Wie sehen bislang die Reaktionen aus Presse und Publikum aus?
Ich glaube, ich habe die Erwartungen an das Album größtenteils erfüllt – den AT VANCE-Sound Konsequent weitergeführt, ohne den Fan mit unötigen Eskapaden zu verwirren.
Es ist kein Geheimnis, dass AT VANCE großteils dein Projekt ist. Nun ist „Ride The Sky schon das achte AT VANCE-Album. Hast du nicht manchmal Panik, dass dir die Ideen ausgehen?
Kreativität ist meiner Meinung nach eine Gabe, die man hat oder auch nicht. Man sollte nur sich selbst so weit verstehen, dass man sich nicht verheizt. So’n Burnout hat ich auch mal. Ist echt Kacke.
Früher warst du mal eine Zeit lang für alle Instrumente verantwortlich und nur live gab es ein komplettes Line-Up. Ist das heute noch immer so?
Ja. Es ist aber heutzutage einfach ein zeitliches Problem. Man trifft sich halt nicht jedes Wochenende im Proberaum und bastelt an neuen Songs. Das läuft heute alles übers Netz. Hat seine Vor- und Nachteile. Hauptsache die Leute können den Kram dann live cool performen.
Kannst du kurz auf die Texte von „Ride The Sky“ eingehen. Haben sie möglicherweise eine konzeptionelle Grundlage?
Ne, das ist bunt gemischt. Das ist mal episch, kitschig, kritisch und romantisch. Eigentlich geht’s um alles mögliche, was mir und Rick durch den Kopf geht.
Mir fiel der neoklassische Track „Vivaldi – Summer 2nd Set“ auf. Ist er eine Art Fortsetzung des Songs vom Debut-Album?
Oh toll, du kennst es! Ja genau. Ein paar Leute haben immer wieder danach gefragt, also habe ich mir gedacht: „You name & you’ll get it“.
„Ride The Sky“ ist musikalisch ziemlich abwechslungsreich. Von typischen Power-Metal-Krachern, über eher getragene Stampfer, leicht old-schoolige Anleihen bis hin zur obligatorischen Ballade ist alles vertreten. Bevorzugst du selbst viel Abwechslung oder möchtest du das Album für die Fans recht vielseitig gestalten? Und welches ist dein persönlicher Song-Favorit des Albums?
Also, mein Favorit des Albums ist der Titeltrack. Meiner Meinung nach klasse Riff, coole Hookline, straight, up-Tempo & cooles Solo. Trotzdem sollten einfach verschiedene Genres auf einem Album vertreten sein, sonst wird’s ja langweilig. Ich versuche mit dem Thema Power Metal so abwechslungsreich wie möglich umzugehen.
Was ist deine Inspiration, sowohl musikalisch wie auch lyrisch?
Musikalisch gibt’s da verschiedene Punkte für mich. Das kann zunächst ein Gitarrenriff sein, wie auch coole Chords oder aber auch der Groove. Alles das kann für mich der Driver für einen neuen Song sein. Die Tatsache, dass ich verschiedene Instrumente spiele, macht das Songwriting immer wieder spannend für mich.
Das Artwork von „Ride The Sky“ erinnert mich in der Gestaltung so ein wenig an das neue Cover des AXXIS-Werks „Utopia“. Ist da möglicherweise derselbe Grafiker tätig?
Das weiß ich gar nicht so genau. Kann aber durchaus sein.
Ich muss nochmal kurz in alten Zeiten kramen. Viele fanden Oliver Hartmann, der ja zusammen mit dir die Band gegründet hat, den perfekten AT VANCE-Sänger. Wieso ging damals die Zusammenarbeit in die Brüche?
Das ist aus meiner Sicht ein recht trauriges Kapitel. Ich möchte da eigentlich nicht so gerne drüber sprechen. Es tut immer weh, einen Freund zu verlieren.
Auch die Zusammenarbeit mit Mats Leven dauerte nur zwei Alben lang an. Seit 2007 steht nun Rick Altzi hinter dem Mikro. Wie harmoniert er deiner Meinung nach mit dem bandeigenen Sound, bzw. inwieweit profitiert der Sound von seinem Organ. Ist er der Sänger, mit dem nun wieder eine längere Zusammenarbeit möglich ist?
Bei Mats war von vornherein klar, dass er nur eine temporäre Lösung war. Die Musik von AT VANCE war nicht sein Ding. Das ist schon okay. Bei Rick ist das ganz anders, und er ist auch der Grund, warum ich das Ganze weitermache. Er geht mit seinem Talent sehr bescheiden um, und es macht Spaß, mit ihm zu arbeiten. Wir können klasse an den Texten rumwurschteln und ziehen beide am selben Strang. Auch privat haben wir viel Spaß zusammen, und das ist mir sehr wichtig.
Wie viel deiner Zeit nimmt die Band AT VANCE ein? Bleibt genug Zeit für Privatleben und Familie? Und gehst du vielleicht neben der Musik noch einer weiteren Tätigkeit nach?
Klar, die Musik nimmt viel Nachtarbeit bei mir in Anspruch, und jedes album ist immer wieder ein Kraftakt. Ohne meine Frau und die Kinder würde das gar nicht funktionieren. Sie halten mir bei Vielem den Rücken frei. Außer der Musik bleibt da nur noch Zeit für die Family und vielleicht mein Boot.
Mit welcher Musik – die eigene mal ausgenommen – lässt sich Olaf Lenk gerne berieseln?
Es macht mir viel Spaß, jede Art von Song / Musik in einfachster Form auf einer billigen Gitarre am Lagerfeuer zu performen. So ganz nach dem Motto „back to basics“. Konservenmusik nervt mich.
Wenn du nun auf alle acht AT-VANCE-Alben zurückblickst, welches würdest du als den Höhepunkt des Schaffens bezeichnen?
Diese Frage stellen mir viele Leute, aber ganz ehrlich: Keine Ahnung! Ich reiß mir für jedes Album den Arsch auf. Anders geht’s auch gar nicht. Das wäre auch den Fans gegenüber nicht fair. Wenn ich keinen Bock hätte, würde ich es auch nicht machen.
Wie sieht es denn in nächster Zeit mit Live-Aktivitäten aus? Wo kann man AT VANCE in unseren Breiten auf der Bühne sehen?
Wir hatten gerade wieder eine Anfrage aus Mexiko, aber es hat leider nicht geklappt. Das ist sehr schade für die Fans dort, aber leider nicht zu ändern. Wir versuchen aber trotzdem alles mögliche, eine rentable Tour auf die Beine zu stellen.
Und zuguterletzt noch die Frage: wie kamt ihr damals eigentlich auf den Bandnamen AT VANCE? Steckt da eine Bedeutung dahinter?
Das kam aus einer Mischung zwischen „Advantage“ und „Advance“ heraus. Zum einen zum Thema Vorschusskohle, und zum zweiten zum Thema des „Spielenkönnes“ als Vorteil ! Eigentlich ganz einfach , oder ?
Ähm…ja…okay. Die letzten Worte an unsere Leser gehören dir…
Vielen Dank für den ganzen Support all die Jahre über, und ich hoffe, dass wir uns möglichst bald live wieder sehen. Und pleeeeaaase: don’t download the album ! BUY IT !!!