Asking Alexandria
Gehen gerne an ihre Grenzen
Interview
ASKING ALEXANDRIA gelten als Wegbereiter des modernen Metalcores. Mit ihrem neuen Album bewegen sich die Briten allerdings erneut ein Stück weiter weg von ihrer musikalischen Heimat. Im Gespräch mit Gitarrist Ben Bruce über das neue Album „Asking Alexandria“ und warum es so klingt, wie es klingt.
Hallo Ben. Vor kurzem warst du das erste Mal in einem Kinofilm zu sehen. Hast du beim Dreh zu „American Satan“ etwas Nützliches für deine Karriere als Musiker gelernt?
Mit Asking Alexandria stehe ich seit 10 Jahren auf der Bühne, ich habe meine Gitarre und ich weiß was zu tun ist. Am ersten Drehtag war ich trotz meiner Bühnenerfahrung extrem nervös. Ich war ja zuvor noch nie Teil eines Films und wollte das natürlich alles richtig machen. Ich würde sagen nach „American Satan“ bin ich ein sehr viel selbstsicherer Performer.
Ok, lass uns über euere neue Self Titled sprechen. Das Album klingt im Vergleich zu eueren vorherigen Releases schon sehr anders. Gab es für den Richtungswechsel einen bestimmten Grund?
Ich denke wir haben unseren Sound eigentlich mit jedem Album ein wenig geändert. Wenn man sich Asking Alexandria Platten anhört dann sieht man immer eine gewisse Steigerung und Veränderung. Wir gehen gerne an unsere Grenzen und testen neue Dinge aus, es macht ja schließlich keinen Sinn ein bereits aufgenommenes Album nur umzuschreiben. Musik ist ja nicht vergänglich. Wenn jemand etwas wie „Stand Up And Scream“ hören möchte dann kann er dieses Album jederzeit hören. Für uns als Musiker geht es darum etwas Neues, nie Dagewesenes zu schreiben.
Auf Dannys Instagram Profil gibt es einen alten Album-Teaser der sich ganz anders anhört als euer neues Album. Sollte das ein Scherz sein oder gab es während des Entstehungsprozesses einen Richtungswechsel?
Nein, das war kein Scherz. Wir haben nur so viel Material aufgenommen und konnten das natürlich nicht alles auf die Platte packen. Der Song hat es nicht aufs Album geschafft.
Also besteht die Möglichkeit das ihr in Zukunft wieder ein „Old-School“ Asking Alexandria Album veröffentlicht?
Wer weiß, wer weiß. Wahrscheinlich aber nicht. Wie schon gesagt, wir entwickeln uns gerne weiter.
Klär mich auf. Was hat es mit dem Hidden Track auf sich?
(Für Interessierte: Youtube oder CD kaufen 😉 )
Das war tatsächlich ein Scherz, das geht ja schon aus den Lyrics hervor. Wir waren im Studio und haben rumgealbert als uns die Idee kam einen Hidden-Track aufs Album zu packen. Das war früher, als es noch kein Streaming gab, noch gang und gäbe und wir wollten das irgendwie zurückbringen.
Wie kam es zu dem Feature mit dem Rapper BingX auf „Empire“?
Als ich den Song geschrieben habe, dachte ich mir es wäre irgendwie cool, wenn man den Song von einem Hip-Hop-Produzenten mixen und produzieren lassen würde. Die Idee haben wir dann weitergesponnen und dachten uns „Hey, warum keinen Rapper featuren?“. Wir sind Fans von ihm und waren glücklich, dass er auf unsere Anfrage zusagte. Ein wirklich sehr talentierter Künstler.
Würdest du euer neues Album noch als Metalcore bezeichnen?
Ich würde es eher als ein Rockalbum mit härteren Elementen bezeichnen, genau wie From Death To Destiny auch. Ich bin kein Fan davon, Musik einen Genre-Stempel aufzudrücken, vor allem in Zeiten in denen Musik sich so rasant entwickelt. Black Sabbath waren mal das wahrscheinlich härteste, dass man sich an Musik reinziehen konnte. Nach heutigem Stand ist das aber eher Popmusik.
Auf Reddit hat jemand zum neuen Album folgendes geschrieben: „Asking Alexandria versuchen sich nun an Radio Rock und kriegen selbst das nicht hin“. Habt ihr einkalkuliert, dass ihr mit dem neuen Album ein paar ältere Fans vor den Kopf stoßen werdet oder wart ihr davon überzeugt das es allen gefallen würde?
Nein, wir kalkulieren gar nichts. Wir sind nur 5 Freunde, die ins Studio gegangen sind und die die Musik gemacht haben auf die sie Bock haben. Wenn man sich erst „From Death to Destiny“ und dann „Asking Alexandria“ anhört, bemerkt man eine sehr natürliche und logische Weiterentwicklung. Das was man als „Radio Rock“ bezeichnen würde, haben wir schon immer mal gemacht. „Someone Somewhere“ auf Reckless and Relentless“ oder „Moving on“ auf „From Death to Destiny“. Wer der Meinung ist, dass wir gerade jetzt auf den Radio-Rock-Zug aufspringen möchten, der hat wahrscheinlich noch kein altes Asking Alexandria Album gehört.
Werdet ihr jemals etwas von euerem Album „The Black“ spielen?
Wir werden definitiv irgendwann Songs von „The Black“ spielen, wir halten das nur derzeit für unpassend. Wir feiern gerade, dass Danny wieder Teil von Asking Alexandria ist und da wäre es irgendwie falsch, Songs von einem Album zu spielen das zu einer Zeit entstanden ist, als wir nicht unbedingt gut aufeinander zu sprechen waren.
Was ist deine Lieblingspizza?
Ich mag Supreme, das ist mit Peperoni und Pilzen.
Angenommen es wäre Sonntag 22:00 Uhr. Du bekommst 10000 Dollar bar auf die Hand. Wenn du es schaffst, alles vor Mitternacht auszugeben, darfst du es behalten. Wenn nicht, musst du alles zurückzahlen. Was tust du?
Schwere Frage. Ich würde wahrscheinlich in den nächsten Kebap-Shop gehen und dem Verkäufer 10000 Dollar für alles was er noch vorrätig hat geben. Das Wechselgeld soll er mir einfach nach 00:00 Uhr zurückgeben.
Letzte Worte an euere Fans in Deutschland?
Danke an alle, die sich das Album gekauft haben. Wir sind im Februar wieder in Deutschland und freuen uns sehr, endlich wieder dort spielen zu dürfen.
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