Asgaroth
Interview mit Christopher

Interview

ASGAROTH – für viele ein unbeschriebenes Blatt und für manche eine der besten Black-Metal-Bands, die Spanien zu bieten hat. Nach ihrem Hammeralbum „Red Shift“ im Jahre 2002 wurde es allerdings allmählich still um die Band, umso interessanter wurde es allerdings, als die Informationen zu einem bevorstehenden neuen Album immer detaillierter wurden. Nachdem sich auch bis Ende des letzten Jahres nichts Neues ergeben hatte, mußte ich jetzt einfach mal Bandkopf Christopher anschreiben, um mich – und selbstverständlich Euch, liebe Leser – auf den neuesten Stand der Dinge zu bringen. Und das sieht äußerst vielversprechend aus…

Hallo Christopher! Das letzte Mal, als ich Kontakt zu dir hatte, war bei meiner Bestellung von „Absence Spells Beyond“ – aber das ist Jahre her, und daran wirst du dich bestimmt nicht erinnern, hehe 🙂
Die News-Sektion auf eurer Website gibt nicht grad viel her – und wir brennen vor Neugierde! Also, wie sieht’s momentan mit ASGAROTH aus? Was ist in den vergangenen Jahren wichtiges passiert?

Ja, ich weiß, es ist ein bisschen still um uns geworden. Nach all der Aufregung und den Gigs im Anschluss zur Veröffentlichung von „Red Shift“ haben sich die Wogen etwas geglättet und es ist wieder etwas Ruhe eingekehrt. Als wir bereit waren, an neuem Material zu arbeiten, hat unser Gitarrist Oscar sein eigenes professionelles Aufnahmestudio aufgemacht, wir mussten unseren Proberaum verlassen, unser Drummer hatte einfach keine Zeit mehr und ich bin drei Mal umgezogen. Wir haben die letzten Jahre damit verbracht, an neuen Songs zu arbeiten, einen fähigen Schlagzeuger zu finden und uns in einer geeigneten Umgebung niederzulassen (nicht gerade einfach, und zudem sehr teuer wo wir leben). Die Tatsache, dass sich nur eine Person in der Band um die Kompositionen und die Aufnahmen kümmert, ist weniger einfach als gedacht. Wir haben von unserem neuen Album schon das meiste aufgenommen, und als wir an einigen Schlagzeugpassagen arbeiteten, entschied sich unser damaliger Drummer David Vega zu gehen. Wann immer Oscar eine freie Minute in seinem Studio hat, nehmen wir das Schlagzeug auf, und machen uns dann an den Mix. Nach all dem Schlamassel sind wir aufs Neue bereit, richtig hart zu arbeiten.

Ihr seid jahrelang für viele Metalheads außerhalb von Spanien ein ziemlicher Geheimtip gewesen. 2002 habt ihr euch mit Peaceville zusammengetan, und „Red Shift“ weltweit wiederveröffentlicht. Was hat sich seitdem für euch verändert? Wie liefen die Verkäufe des Albums? Ich bin mir sicher, dass ihr eine Menge neuer Fans für euch gewinnen konntet!

Das Album kam ja zuerst 2002 über Abstract Emotions raus, bevor Peaceville das Zepter übernahmen. Seitdem hat sich vieles für die Band geändert. Das erste wäre, dass wir einige coole Gigs in Europa und den Staaten spielen konnten. Innerhalb der Band hat sich dagegen nicht viel verändert, mal abgesehen von dem Druck vielleicht. Wir hatten andere Leute, die sich um das Organisatorische gekümmert haben, aber die Verkäufe liefen gut. Wir haben nicht erwartet, dass sich das Album besonders gut verkauft, aber deswegen sind wir auch nicht hier. Glücklicherweise konnten wir weltweit einige interessante Kontakte knüpfen, die sich wohl andersweitig nie ergeben hätten. Was sich also im Grunde geändert hat, ist die Möglichkeit, viel mehr Positives aber auch Negatives miteinander zu teilen. Ich war schon immer ein großer Fan von Peaceville Records gewesen, aber hätte mir nie träumen lassen, dass sich die Dinge mal so entwickeln würden. Das ist vielleicht das beste an der ganzen Sache, sowohl musikalisch als auch persönlich.

Das neue Album (zumindest die Arbeiten daran) wurden einige Male angekündigt – wie weit seid ihr damit zur Zeit? Du erwähntest bereits, dass ihr derzeit beim Mix seid, also wird es wohl bald soweit sein, oder nicht?

Ja, wie schon gesagt sind wir grad mit den Drumspuren beschäftigt. Der Grund für die ständigen Verzögerungen ist, dass wir bei Null anfangen mussten, ohne Geld und uns in den engen Terminplan von Oscar’s Studio quetschen müssen. Wir haben mehr Songs aufgenommen, als letztendlich auf dem Album landen werden, was alles viel Zeit in Anspruch genommen hat. Da wir auch keinen Produzenten haben, haben wir alle Entscheidungen allein zu treffen.

Wie wird das neue Werk klingen, in welche Richtung werdet ihr euch musikalisch und lyrisch bewegen? „Red Shift“ war (und ist!) ein absoluter Killer, ebenso wie sein Vorgänger „Trapped in the Depths of Eve…“ – die Erwartungen seitens der Fans liegen also dementsprechend hoch…

Ja, das Album wird eine Art Mixtur der beiden genannten Alben. Wir haben einige der psychedelischen und aggressiven Stimmungen von „Red Shift“ übernommen, sowie die pompösen und exzessiven, epischen Momente von „Trapped…“. Es ist für uns ehrlich gesagt überraschend, dass sich viel mehr Leute für das neue Material interessieren, als wir erwartet haben. Das wichtigste dabei ist, dass alles in relativer Abgeschiedenheit von der Welt entstanden ist, ohne zu wissen, was da draußen vor sich geht. Wir hatten lange Zeit kein Gefühl mehr dafür, ob das Album schlecht oder gut wird. Nach so langer Zeit ist das wohl normal, aber glücklicherweise können wir immer noch guten Gewissens behaupten, dass sich die lange Wartezeit auf alle Fälle auszahlen wird.

Na dann mal Butter bei die Fische, Chris… WANN wird es denn soweit sein, wann entfesseln ASGAROTH ihr neues Album und wie wird es überhaupt heißen? Wird es wieder bei Peaceville erscheinen?

Der Titel ist „Breath Retail“. Wir würden gern bei Peaceville veröffentlichen, aber die Belegschaft ist dort anders, als damals bei „Red Shift“. Ein genaues Datum kann ich dir noch nicht nennen, aber das Album sollte bis Herbst fertig sein.

Mal abgesehen von diesem Vorhaben, wie sieht’s mit euren weiteren Plänen aus? Werden ASGAROTH wieder europäische Bühnen entern?

Wir haben kürzlich einen Gig als Headliner eines lokalen Metal-Festivals gespielt und uns mit dem neuen Material sehr wohl gefühlt. Bevor wir jedoch wieder voll konzentriert die Bühnen betreten können, haben wir noch einige Arbeit vor uns. Wir müssen bald einen neuen Drummer finden, was in unserer Gegend gar nicht so einfach ist. Ich persönlich finde es ziemlich schwer, die Musikermentalität hier zu verstehen. Hoffen wir darauf, dass bald alles wieder zu 101% in Ordnung sein wird.

Eine letzte – persönliche – Frage: Du hast nicht zufällig noch ein Originalexemplar von „Trapped in the Depths of Eve…“ und die Abstract Emotions Version von „Red Shift“ für mich? Ich suche seit Jahren wie ein Blöder danach! 🙂

Sorry, aber die sind echt restlos vergriffen. Wenn Du davon eine finden solltest, wär ich auch sehr daran interessiert!

Ok, das war’s erstmal, danke für deine Antworten! Ich denke, wir sprechen uns bald wieder, wenn das neue Album in Sack und Tüten ist. Alles Gute für dich und die Band, und viel Erfolg! (Denn nix anderes habt ihr verdient!) Irgendwelche letzten Worte an die Leser?

Danke auch an dich, und an all die Leute, mit denen ich in all den Jahren in Kontakt gekommen bin. Neuigkeiten jeglicher Art gibts auf unserer Myspace-Seite (www.myspace.com/asgaroth). Schönen Gruß aus Barcelona!

03.05.2007
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