Arven
Interview mit Carina Hanselmann zum neuen Album "Black Is The Colour"

Interview

Arven

Der Einstieg auf Position 65 in den Media-Control-Charts zeigt, dass ARVEN mit ihrem Album „Black Is The Colour“ alles richtig gemacht haben. Wir konnten Sängerin Carina Hanselmann für ein Interview gewinnen, welches nicht nur über „Black Is The Colour“ aufschlussreiche Informationen enthält.

Carina, euer neues Album wurde auf den Namen „Black Is The Colour“ getauft. Wie kam es zu gerade diesem Titel?

Wir haben uns bewusst für einem „düsteren Titel“ entschlossen, weil sich unsere Musik insgesamt gewandelt hat. Aber tatsächlich war die Entdeckung dieses Titels eher unerwartet: Während wir an unseren Bonustracks werkelten kam uns die Idee, diesen Titel zu wählen. Der Titel unseres Covers für den Bonustrack heißt nämlich genauso.

Sehr auffallend auf „Black Is The Colour“ sind die Arrangements und die wirklich wunderschönen sanften Passagen. Nummern wie „Fireside Stories“ oder „My Darkest Dream“ zeigen die Facetten von ARVEN sehr deutlich. Wer zeigt sich bei euch denn verantwortlich für die Songs oder sind diese stets eine Zusammenarbeit von euch allen?

Meist schreibt Anastasia die Songs, oft in Kooperation von Benjamin Reiter. Im jetzigen Album haben Elena und Ines auch jeweils ein Lied geschrieben. Die grobe Basis des Songs steht also meist schon, bevor wir uns in unserem Proberaum daran setzen und ihn einüben. Allerdings fällt uns oftmals während der Probe noch ein, wie man den Song weiter verbessern könnte. So werden Teile weggelassen oder neue Teile bzw. Melodien hinzugefügt. Und so ist der fertige Song als Endprodukt meist eine Mischung von uns allen.

Mit Sascha Paeth, der euer Albem gemastered habt, konntet ihr auf einen alten Hasen im Musikbusiness zurückgreifen. Wie seid ihr an ihn geraten?

Das ist über Ines passiert, sie hat ihn persönlich während ihres Gitarrenstudiums in Stuttgart kennengelernt, aber ich weiß nicht genau wie das passiert ist, da musst du Ines fragen. Eines Tages kam dann Ines zu uns und sagte: „Leute, der Sascha hätte Lust euer Album zu mastern.“ Und da sagten wir nicht nein.

Auch dieses Mal habt ihr eure klassische Linie verfolgt und echt klasse umgesetzt. Die Piano- und Streichpassagen sind einfach nur toll. Ich glaube, einige von euch haben auch eine klassische Musikausbildung, oder? Ines z.B. zeigt auf eurem Youtube-Kanal ja ganz deutlich, welches Talent in ihr steckt.

Vielen Dank für die Blumen (lacht). Ja, ziemlich viele von uns haben eine klassische Musikausbildung: Elena hat sowohl in Russland als auch in Deutschland Klavier studiert, Ines hat Gitarre auf Master studiert und ist gerade dabei, ihre Gitarrenkenntnisse in Los Angeles weiter zu verfeinern. Und ich hatte jahrelang klassischen Gesangsunterricht bei diversen Opernsängerinnen in Hochschulen und Konservatorien.

Wenn man an eine Band denkt, die größtenteils aus Frauen besteht, dann kommt einem unweigerlich eine eher sanfte Musik in den Sinn. Ihr habt zwar auch fette Gitarrenriffs, allerdings ist der Gesamtkontext schon eher gediegen. Wollt ihr dieses Klischee bedienen oder ist das einfach die Art von Musik, die ihr spielen wollt?

Wir haben kein Klischee im Kopf, das wir bedienen wollen. Wir machen einfach das, was uns Spaß macht und gefällt. Und wenn das das Klischee bedienen sollte, so wäre uns das ziemlich egal. (lacht)

Ich denke, dass es in der Metalszene als fast reine Frauenband nicht immer leicht ist. Welche Erfahrungen habt ihr in dieser Hinsicht machen können?

Ja, das ist ein ewiges Thema. Man hört von einigen Leuten nach dem Gig dann schon mal Äußerungen wie „einer Mädelsband hätte ich ja sowas gar nicht zugetraut“. Ich finde es eigentlich schade, dass das immer noch so thematisiert werden muss. Das zeigt mir, dass Frauen im Metal einfach noch nicht zahlreich genug vertreten sind.

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Ihr geht ja offenkundig mit eurer Bandkonstellation an den Start. Die Cover eurer Alben zeigen jeweils die Bandmitglieder. Ist das evtl. auch eine zusätzliche Art, eure Musik an den Mann zu bringen? Immerhin seid ihr (Mädels) alle recht nett anzusehen.

Dankeschön. (lacht) Eigentlich haben wir da gar nicht so besonders darüber nachgedacht, muss ich gestehen (grinst). Eine Marketingstrategie verbirgt sich dahinter jedenfalls nicht.

Euer aktueller Videoclip zu „Believe“, der schon einige Male bei Youtube geklickt worden ist, war eine sehr gute Sache, um noch mehr Leute zu erreichen.

Ja, das dachten wir auch. Wir hatten schon vor einiger Zeit im Kopf einen Videoclip zu machen, doch waren wir uns nicht immer so ganz einig darüber, welcher Song des neuen Albums es werden sollte. Der Videodreh hat Spaß gemacht und wir denken bereits über ein zweites Video nach. Wir freuen uns sehr, dass so viele Leute das Video gesehen haben!

Ich finde deine Aussage in einem Interview zum Album „Music Of Light“ bei uns klasse, bei der du sagtest, dass es dir egal ist, ob ihr jetzt Gothic, Power oder Symphonic Metal macht bzw. in diese Schublade gesteckt werdet. Wie siehst du das heute?

Ich bin immer noch recht locker, was die Einteilung in diverse musikalische Sparten angeht. Mir ist es beim Hören neuer Musik egal, welcher Stilrichtung sie angehört, wichtig ist, dass sie mich berührt und sie mir gefällt. Ich könnte uns ad hoc auch nicht in ein spezifisches Genre einkategorisieren. Ich finde es gut. Das zeigt, dass diese Musik etwas anderes ist, innovativ und abwechslungsreich.

Ein paar Gigs oder eure Tour würden euch sicherlich den Leuten noch näher bringen. Habt ihr schon konkrete Pläne? Mit FAUN hattet ihr ja letztens schon mal wieder einen Gig.

Wir denken über eine Tour nach und sind bereits am Planen. Nächstes Jahr werden wir, wie es aussieht, öfter mit VAN CANTO unterwegs sein, worauf wir schon sehr gespannt sind. Der Gig mit FAUN war ebenfalls eine sehr schöne Sache, wir haben viele neue Fans gewinnen können und es war ein toller Abend.

Euch gehören die letzten Worte, ich bedanke mich jedenfalls für das Interview und würde mich sehr freuen, euch demnächst mal auf der Bühne zu sehen.

Alles klar, dann komm mal vorbei. Die Gigdaten findest du auf unserer Homepage. Einen großen Dank möchte ich hier gerne unseren treuen Fans aussprechen: Danke für eure Unterstützung! Für alle die uns noch nicht kennen: Schaut mal im Internet oder bei einem Gig vorbei, wir würden uns freuen. Stay tuned!

01.10.2013

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