Arsis
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Interview

Schon länger als Geheimtipp gehandelt haben ARSIS nun auch die Aufmerksamkeit von Nuclear Blast auf sich gezogen. "We Are The Nightmare" stellt das Labeldebüt der Band dar und ist ein wahrlich beeindruckendes Werk geworden. Sänger und Gitarrist James Melonie erzählt von einem wahrgewordenen Traum und warum ARSIS nicht ganz sicher kein Durchschnitt sind.

ArsisAls erstes danke ich Dir für das Interview und ich denke, dass ihr echt stolz auf euer neues Album sein könnt.

Wir sind für jeder Art und all den Support dankbar, danke Dir für das Interview.

Euer neues Album erscheint bei Nuclear Blast Records, ihr habt also eins der größten Metal-Label hinter euch. Die Vorteile sind offensichtlich aber was bedeutet es für euch persönlich ein Deal mit so einem großem Label zu haben?

Für mich persönlich wurde mit dieser Unterzeichnung ein Traum wahr. Nuclear Blast, mehr als irgendein anderes Label, war die Firma, mit der wir zusammen arbeiten wollten. Der Bandkatalog ist so beeindruckend, einfach ein Teil davon zu sein, ist all die Mühen wert.

In Anbetracht dessen, dass ihr seit 2004 jedes Jahr was Neues herausgebracht habt, scheint es als ob ihr Workaholics seid. Außerdem ist es immer hochqualitatives Material. Habt ihr so viel Zeit zum komponieren oder wie funktioniert das?

Ich würde sagen, dass ich gar keine Zeit mehr zum schreiben finde, da unser Tourplan ziemlich genau diese Tage fordert. Ich schätze der Grund, warum wir jedes Jahr seit 2004 was veröffentlichen konnten ist, dass ARSIS mein Job ist und ich bin gern beschäftigt. Wenn wir nicht auf Tour sind, mache ich die Vorbereitungen, dass die nächste Tour rundläuft, beantworte Interviews und schreibe Musik.

Die neue Scheibe ist wieder recht modern, aber interessant ist, dass ihr nicht den gewöhnlichen Weg eingeschlagen habt. Viele Bands lassen nach, entweder klingen sie nach Metalcore oder wie eine IN FLAMES / AT THE GATES-Kopie. Ihr spielt auf einem technisch sehr hohen Niveau. Trotzdem denke ich, dass eure melodischen Stücke das jüngere Publikum fangen werden. Glaubt ihr, dass dies evtl. ein Weg sei, sie dazu zu bewegen, mehr technisch anspruchsvolle Musik zu hören?

Ich bin viel zu stolz auf mich selbst und meine Musik, als dass ich ARSIS ein typisches Album produzieren lassen würde. Ich denke jeder Künstler sollte etwas aus den Einflüssen beziehen und versuchen der Welt „seine eigene Aufschrift“ zu geben. Ich fühle, dass sogar unsere technischen Songs „Hooks“ haben, die Leute an die Scheibe heranführen; alle haben Parts, welche man mitschreien/singen kann. Manche Lieder brauchen vielleicht ein paar Durchläufe um sie zu verstehen aber die Hooks sind da! Ich hoffe, dass die melodischen Songs die Durschnittshörer begeistern, während die mehr Technischen zum Nachdenken anregen.

Irgendwie höre ich ein paar Einflüsse skandinavischer Bands, speziell an den melodischen Stellen. Ich halte das nicht für problematisch aber es interessiert mich schon einerseits, ob es euch wichtig ist, dass eure Hörer wissen, wo eure Ideen herstammen?

Viele der melodischen Ideen auf dem Album kommen wahrscheinlich durch unsere Liebe zum 80er Metal. Bands wie MERCYFUL FATE, KING DIAMOND, LEATHERWOLF, WASP, BANSHEE und DOKKEN haben uns alle beeinflusst und den ARSIS-Sound auf die eine oder andere Weise. Zusätzlich auch mehr klassische Metaleinflüsse, die wir öfter hören, wie DISSECTION und CARCASS.

Trotz der Einflüsse habt ihr eine recht eigene Mischung kreiert. Wie würdest Du eure Musik jemandem beschreiben, der ARSIS noch nicht kennengelernt hat?

Technischer, melodischer Death-Metal mit einem direkten Einfluss des 80er-Jahre-Metal.

In einem älteren Interview hab ich gelesen, dass ihr eher selbstkritisch seid. Sicher eine gute und wichtige Eigenschaft. Aber im Blick auf „We are the Nightmare“, was glaubt ihr, hättet ihr besser machen können und was ist euch am besten geglückt auf dem Album?

Ich bin echt glücklich mit diesem Album. Das erste Mal in der Geschichte von Arsis haben wir ein Album gemacht, über das ich mich freue.

Ich hab von ein paar Problemen auf eurer letzten Tour gelesen. Magst Du unseren Lesern und mir erzählen was passiert war? In den Interviews schienst Du immer so glücklich, wenn es um das Touren ging.

Also, wir mussten die EXODUS-Tour ein paar Tage früher beenden, um uns ein paar persönlichen Problemen daheim zu widmen. Ein paar Wochen später, nachdem wir wieder unterwegs waren, mit SKELETONWITCH, überschlug sich unser Wohnwagen auf irgendwelchem Glatteis. Keiner von uns wurde bei dem Unfall verletzt aber es endete mit ein paar Tausend Dollar Schaden für die Band.

Bis jetzt habt ihr euch noch nicht nach Europa verschlagen lassen. Liegt das an zu wenigen Gig-Angeboten? In meinen Augen sollte es mit Nuclear Blast, mit den Fäden in der Hand, ja keine große Sache sein, in Europa zu spielen.

In der Vergangenheit hatten wir Angebote nach Europa zu gehen aber es war nie so richtig in unserer Gunst. Nun nach den Aufnahmen und bereit für die Veröffentlichung, gibt es Pläne für uns, es im nächsten Herbst nach Europa zu schaffen. Ich hoffe, ich sehe euch bald.

Heutzutage ist das Internet wichtiger als je zuvor im Musikbusiness. Was ist eure Meinung zu Portalen wie MySpace oder was denkt ihr über die unzähligen Metalforen und Online-Magazinen im Netz?

Ich denke das Internet tut Bands viele gute Sachen, es erlaubt Bands sich selbst zu promoten – auf einem einfachen Weg. Das Internet war eine Hilfe, die ARSIS für Werbung nutzte. Selbst in den ersten Tagen der Band waren wir sehr aktiv auf Seiten wie mp3.com. Jetzt können Bands sich selbst verkaufen und touren ohne ein Label oder eine Scheibe.

Und könnt ihr den Zoff um Musikdownloads verstehen? Oder sind dort auch gute Aspekte bei solchen Download- oder Tauschbörsen?

Ich hab gemischte Gefühle, was das Downloaden von Musik betrifft. Einerseits, wenn Bands ihre Musik zum Download anbieten, erreichen sie mehr Menschen, als sie es mit konventionellem Plattenhandel würden. Die andere Seite der Medaille ist, das illegale Downloads direkt auf den Verkauf von Platten wirken. Das schädigt der Band auf verschiedene Weise. Nicht nur das Geld, dass den Künstlern in der Tasche fehlt, es kann ebenso auf die Möglichkeiten Einfluss haben, auf eine bessere/größere Tour zu gehen. Verkaufszahlen spielen insofern eine Rolle, für welche Touren Bands gebookt werden und wie viel sie für die Tour bekommen. Wenn sie wenige Scheiben verkaufen, sind sie vielleicht nicht in der Lage, auf der Tour voranzukommen.

Gibt es Bands, mit denen ihr näher im Kontakt steht? Und die nächste Frage die mir da aufkommt: Wie würde die Tour Deiner Träume aussehen? Mit welchen Bands würdest Du gern auf Tour gehen?

Wir haben gute Freunde in vielen Bands, aber ich würde sagen, die nächsten sind THE FACELESS, THROUGH THE EYES OF THE DEAD, DAATH, BATTLEMASTER und INFERI. Meine Traumtour bestünde aus IRON MAIDEN, THE CURE, MERCYFUL FATE und ARSIS.

Zu guter Letzt die Standardfrage zu den nächsten Plänen von ARSIS? Können wir 2009 eine neue Scheibe erwarten?

Ich würde kein neues Album erwarten, aber die Antwort kann sich ändern.

20.04.2008

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