Armored Saint
Wir machen alle die gleichen Dinge durch wie alle anderen!

Interview

Pünktlich zu ihrem 40. Jubiläum veröffentlichen ARMORED SAINT ein neues Album namens „Punching The Sky“, das wieder einmal hervorragend geschmackvollen amerikanischen Metal enthält. Wir sprachen darüber im Interview mit Bassist Joey Vera.

Cover Artwork von ARMORED SAINT - "Punching The Sky"

Cover Artwork von ARMORED SAINT – „Punching The Sky“

In diesem Jahr können ARMORED SAINT ihr 40. Jubiläum feiern! Was für eine lange Zeit! Wie fühlst du dich, schon so lange in der Musikszene zu sein und eine Band zu haben, die den Heavy Metal beeinflusst hat?

Ehrlich gesagt fühlt es sich ziemlich erstaunlich an, dass wir immer noch hier sind und Musik machen, die unsere Fans immer wieder hören wollen.

Ihr habt ein neues Album namens „Punching The Sky“ herausgebracht. Gibt es bei diesem Titel eine Art lyrisches Konzept, das sich durch die Titel des Albums zieht? Was ist die Botschaft des Albumtitels? Es ist eine interessante Zeit, ein neues Album sowohl in Bezug auf den Musikmarkt als auch in Bezug auf das lyrische Thema zu veröffentlichen. Welche Aussage wolltet ihr mit „Punching The Sky“ machen?

Es gibt kein Konzept und wir haben nicht mit der Absicht geschrieben, das Thema mit dem zu verbinden, was wir jetzt im Augenblick sehen. Die Aufnahmen wurden im Oktober 2019 fertiggestellt. Wir konnten damals noch nicht die Auswirkungen kommen sehen, welche die Welt jetzt durchmacht. Es gibt einige Verweise auf das, was wir als soziale Themen betrachten, aber sie sind unter dem Gesichtspunkt geschrieben, bevor Covid kam. Es ist einfach so, dass viele der Themen, über die wir geschrieben haben, nach Februar 2020 wirklich etwas Stärkeres bedeuteten.

Wann begann das Songwriting für dieses Album? Waren alle am Songwriting-Prozess beteiligt und wie wurden die Songs geschrieben, wie haben sie sich im Laufe der Zeit entwickelt und verändert? Hattet ihr ein Ziel oder einen Plan für die neuen Songs?

Wir hatten ungefähr im Dezember 2017 angefangen, Song zu schreiben, aber wir hatten erst im Februar 2018 richtig Fahrt aufgenommen. John (Bush, Sänger, Anmerk. d. Verf.) und ich haben den größten Teil des Albums geschrieben. Es begann damit, dass ich eine aufwändige Demo aufnahm, die wie eine fertige und produzierte Platte klang. Dann schickte ich es an John und er schrieb Texte und Melodien, dann kamen wir zusammen und gestalteten das Lied. Unser einziger wirklicher Plan war es, einige großartige Songs zu schreiben.

„Punching The Sky“ ist euer achtes Album. Wird es mit der Zeit einfacher, neue Songs zu schreiben? Hat das Ganze immer noch die gleiche Magie wie in den frühen Tagen? Oder ist diese Magie nur eine romantische Verklärung?

Ich bin mir nicht sicher, ob es einfacher wird. Ich finde es eine Herausforderung, großartige Songs zu schreiben, daher nehme ich den Prozess nicht für selbstverständlich. Ich werde immer noch sehr aufgeregt, wenn ich in einen Groove gerate. Der gesamte Prozess ist für mich wie ein großartiges Experiment und ich bin sehr gespannt, wozu wir in der Lage sind. Das ist eines der Dinge, die mich motivieren. Es ist jetzt viel interessanter für mich Song zu schreiben als damals, als ich jünger war. Ich fühle mich jetzt als viel besserer Songwriter als damals.

Wie beurteilst du das neue Album im Vergleich zu euren vorherigen Platten, wo siehst du die Unterschiede? Wie siehst du die musikalische Entwicklung von ARMORED SAINT in den letzten Jahren?

Es ist schwer, sie alle fair zu beurteilen. Es gibt zu viele Faktoren, die in jedem ihrer Prozesse eine Rolle spielen. Insgesamt sehe ich „Symbol Of Salvation“ als Wendepunkt für uns. Zu diesem Zeitpunkt haben wir begonnen, uns von der Masse abzuheben. Und seit „La Raza“ (2010) haben wir diese Evolutionserfahrung erweitert.

Du hattest kommentiert, dass die Band „in einem wirklich guten Zustand ist und jetzt viel Freiheit erfährt“. Hattest du das bei „Win Hands Down“ von 2015 nicht gespürt oder hat es dieses Album damals gebraucht, um diesen Punkt zu erreichen?

Nein, ich habe es beim Schreiben von „La Raza“ im Jahr 2009 zum ersten Mal vollständig erkannt. Diese Freiheit wurde zu diesem Zeitpunkt zum ersten Mal angenommen. Wohlgemerkt, dies ist eine persönliche Freiheit, keine Freiheit, die uns von irgendwo anders gegeben wurde. Unser Label erleichtert natürlich diese Freiheit, und in gewissem Maße auch unsere Fans. Aber es lag an uns, es anzunehmen.

Ihr hattet einige Gäste auf „Punching The Sky“. Wer waren sie und was waren ihre Beiträge zum Album?

Patrick D’Arcy spielte irischen Dudelsack für das Intro zu „Standing On The Shoulders Of Giants“. Ich gab ihm ein Stück, das ich geschrieben hatte, aber ich bat ihn, darüber zu spielen, es länger zu machen, und er machte einen großartigen Job. Dizzy Reed von GUNS N‘ ROSES spielte Keyboards auf „Lone Wolf“ und „Fly In The Ointment“. Unser Gitarrist Jeff Duncan spielt mit Dizzy in Dizzys Nebenprojekt HOOKERS AND BLOW. Als Dizzy hörte, dass wir im Studio waren, sagte er zu Jeff: „Du musst mich auf der neuen Saint-Platte spielen lassen!“ Und er kam runter und spielte großartig. Und unser Freund John Ayala aus unseren Kindheitstagen hat einen Sohn, der in seiner Highschool-Blaskapelle Schlagzeug spielt. Deshalb haben wir ihn gebeten, mit Gonzo (Sandoval, Schlagzeuger, Anmerk. d. Verf.) für das Intro zu „Do Wrong To None“ zu spielen. Er hat es großartig für seine allererste Aufnahme gemacht!

Was kannst du uns über die Aufnahmen erzählen?

Wir hatten im Dezember 2019 mit Toningenieur Josh Newall das Schlagzeug aufgenommen. Er hatte auch „Win Hands Down“ mit uns aufgenommen. Dann haben wir mit Bill Metoyer Gitarren aufgenommen, der auch „Win Hands Down“ mit uns aufgenommen hatte. Dann habe ich Jay Ruston engagiert, um die Platte zu mischen. Und ja, Jay hatte „Win Hands Down“ gemischt. Du siehst hier einen Trend? Ich wollte mit demselben Team arbeiten, mit dem wir „Win Hands Down“ gemacht hatten. Ich mag und respektiere all diese Leute und wir haben eine großartige Beziehung. Ich wollte in den selben Umfeld sein und „Punching The Sky“ machen.

ARMORED SAINT sind eine Band, die sich nicht an den ständig wiederholenden Zyklus eines Albums und einer anschließenden Tour hält. Wie hat dir das als Musiker und Songwriter und auch als Person geholfen?

Zum größten Teil nimmt es den Druck, ein Teil dieser großen Maschinerie sein zu müssen. Dies ist eines der Dinge, die das Arbeiten angenehmer gemacht haben. Es steht weniger auf dem Spiel, weniger Stress. Diese Freiheit ist das, was damit einhergeht.

Die Coronakrise hat ihren Schatten über uns alle geworfen. Wie ist die aktuelle Situation für dich und ARMORED SAINT, wie ist die Situation in deiner Region? Was glaubst du, wie diese Pandemie unser Leben, die Musikszene und die Gesellschaft verändern wird?

Wir machen alle die gleichen Dinge durch wie alle anderen. Zum Glück war bisher keiner von uns oder unseren Familienmitgliedern direkt betroffen. Wir halben Glück. Ich weiß wirklich nicht, wie sich dies auf unsere Branche auswirken wird. Ich fürchte, wir werden diese Antwort einige Jahre lang nicht wirklich kennen.

Was habt ihr für die nächste Zukunft geplant?

Wir planen, das Album weiter zu promoten, Videos und vielleicht mehr Live-Stream-Events zu spielen. Wir können nicht herumsitzen und nichts tun!

Vielen Dank für das Interview! Die letzten Worte gehören dir!

Danke an unsere Fans! Wir haben einige der treuesten und rücksichtsvollsten Fans. Sie haben uns durch dick und dünn unterstützt und wir können ihnen nicht genug danken! Dankeschön!

Galerie mit 22 Bildern: Armored Saint - Headbangers Open Air 2024
27.10.2020

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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