Architects & Every Time I Die
Said But True: On Tour!
Interview
Neuer Monat, neue Runde „Said But True“! Nachdem zuletzt Liam Cormier von den CANCER BATS über Wechselsocken auf Tour philosophierte und Devin „Hevy Devy“ Townsend uns erklärte, was in seinem Oberstübchen so vor sich geht, nehmen diesmal Sam Carter (ARCHITECTS) und Jordan Buckley (EVERY TIME I DIE) in der Plauderecke Platz. Erwischt haben wir die beiden Ende Februar in Leipzig, nachdem die Deutschlandtour zuvor bereits über Frankfurt hinweggerollt war.
Thema dieser Ausgabe ist – dem Anlass entsprechend – das „Leben auf Tour“. Aus Komfortgründen baten die beiden Musiker ihren Gesprächspartner dann auch gleich im Nightliner zum Plausch. Lest in der Folge, was Bands in Toronto beachten sollten, welche Platten der jeweils anderen Band die beiden Herren vergöttern und welche fundamentalen Dinge für eine gute Show wichtig sind.
Ihr seid derzeit auf Frühjahrstour durch Europa – wie läuft’s?
Sam: Nur ein Wort: Fantastisch.
Jordan: Yeah, es läuft großartig! Ich liebe diese Tour!
Wann genau macht eine Tour denn den größten Spaß? Zu Beginn, nach der Hälfte oder kurz vor Schluss?
Sam: Wir befinden uns jetzt ziemlich genau in der Mitte der Tour. Zu dieser Phase fühlt es sich eigentlich immer sehr gut an. Die erste Show ist immer ein bisschen „rusty“, aber Mitte einer Tour hast du deinen Groove gefunden.
Jordan: Stimmt, die erste Show ist immer schwierig und gegen Ende einer Tour sendet dir dein Körper allmählich Signale, dass er keine Lust mehr hat. Insofern macht es zur Halbzeit besonders Spaß. Du bist noch nicht krank, veträgst dich noch mit den anderen Bands und alles ist gut, haha.
Ihr spielt jeden Abend mehr oder weniger dasselbe Set. Wie schwierig ist es, die Spannung hochzuhalten? Manche Leute sehen euch vielleicht das erste Mal, ihr habt die Songs aber schon 20 Tage hintereinander gespielt?
Sam: Wir lieben es, auf der Bühne zu stehen. Wir lieben Musik. Deswegen sind wir hier. Und eine Tour ist definitiv nicht so eintönig, wie es Außenstehende vielleicht denken. Denn jede Show ist natürlich anders, weil das Publikum ein anderes ist, weil der Sound anders ist, weil die Location eine andere ist. Klar, vieles hängt natürlich vom Publikum und der Stimmung ab. Aber auch wenn die Leute etwas reservierter sind, musst du alles geben und dein Set durchziehen.
Jordan: Tatsächlich ist das ein sehr interessanter Punkt, den du da ansprichst. Manche Leute im Publikum haben dich vielleicht jahrelang nicht live gesehen und brennen auf diesen Moment, in dem du auf die Bühne gehst. Oder sie sind zum überhaupt ersten Mal bei einer deiner Shows. Und ich finde, das sollte ein wesentlicher Fokus für dich als Band sein. Zumal die Leute bares Geld dafür gezahlt haben, dich live zu sehen. Ob du dabei eine Stunde hast oder eine halbe Stunde oder 20 Minuten, ist völlig egal. Wenn du nicht 100 Prozent gibst, betrügst du die Leute. Es klingt cheesy, aber es ist einfach der Grund, weswegen wir hier sind. Diese 30 oder 35 Minuten, die wir heute haben.
Heute gibt es mit COUNTERPARTS, BLESSTHEFALL, EVERY TIME I DIE und ARCHITECTS ein recht intensives Package auf die Ohren. Habt ihr bei solchen Konstellationen manchmal Angst, dass die Leute nach zwei, drei Stunden nicht mehr aufnahmefähig sind, weil es einfach zu anstrengend wird?
Sam: Auf den ersten Blick mag das ein Problem sein. Allerdings finde ich schon, dass jede Band auf dieser Tour ihren eigenen Sound hat. COUNTERPARTS gehen eher in die melodische Hardcore-Richtung, BLESSTHEFALL sind sicherlich die eingängigste Band auf der Tour und EVERY TIME I DIE sind einfach verdammt heavy.
Jordan: Ich denke auch, dass es ein ausgewogenes Package ist. Zumal ja nicht jede Band eine Stunde spielt. I denke, das Verhältnis passt.
Sowohl ARCHITECTS als auch EVERY TIME I DIE haben im vergangenen Jahr neue Alben veröffentlicht, beide Bands stehen bei Epitaph unter Vertrag. War das der Grund, dass diese Tour in dieser Form zustande kam?
Jordan: Wir waren mit ARCHITECTS zuletzt vor sechs Jahren auf Tour, und es war großartig. Folglich haben wir immer wieder nach Möglichkeiten gesucht, das Ganze zu wiederholen. Und nun hat es endlich geklappt. Klar, wenn beide Bands etwa zeitgleich Alben veröffentlichen, dann ergibt es natürlich Sinn, gemeinsam etwas zu starten. Also sind wir Ende vergangenen Jahres in den USA auf Tour gegangen – und nun sind wir hier!
Im Zuge dieser Tour habt ihr bereits in Italien, den Niederlanden, der Tschechischen Republik und Deutschland gespielt. Inwiefern habt Ihr Unterschiede ausmachen können, was die Mentalität des Publikums und die Shows angeht?
Sam: Prag war großartig. Das war eine Show, die mir wirklich in Erinnerung bleiben wird, weil unglaublich viele Leute da waren und so ziemlich jeder ausgerastet ist. Aber auch generell finde ich, dass die Leute überall bislang sehr dankbar und begeisterungsfähig waren. Und selbst, wenn nicht der gesamte Saal aus dem Häuschen ist, habe ich stets das Gefühl, dass die Leute uns ihre volle Aufmerksamkeit schenken. Eigentlich haben wir auf dieser Tour immer vor einer Halle voll mit headbangenden Menschen gespielt. Und das ist einfach großartig.
Jordan: Amsterdam war auch großartig. Ich erinnere mich noch, als wir vor vielen Jahren dort das erste Mal gespielt haben. Damals bestätigten sich die Klischees, das ganze Publikum wirkt ein wenig träge und, naja, ziemlich stoned, haha. Dieses Mal war völlig anders, die Leute hatten unglaublich viel Energie und sind nach allen Regeln der Kunst ausgerastet. Das war Wahnsinn, das hat mich echt umgehauen.
In welchen Ländern verkauft Ihr denn das meiste Merch auf Tour?
Sam: Das hängt natürlich auch davon ab wie bekannt du in dem jeweiligen Land bist. In London verkaufen wir tatsächlich immer Unmengen Merch. Aber ehrlich gesagt habe ich darauf noch nie wirklich geachtet.
Jordan: Wenn du als Band in deiner Heimatstadt spielst, läuft es erfahrungsgemäß immer gut. Und in Kanada, haha.
Sam: Stimmt, in Kanada, haha.
Jordan: Es ist schwierig, als Band überhaupt nach Kanada reinzukommen. Und die Leute, die in Kanada zu den Shows gehen, sind wahrscheinlich einfach nur glücklich, dass es die Band zu ihnen geschafft hat, dass sie einfach alles kaufen, was du hinhängst.
Sam: Als wir das erste Mal in den USA auf Tour waren, spielten wir auch eine Show in Kanada. Und an diesem einen Tag in Toronto verkauften wir mehr Merch als in den folgenden sechs Wochen zusammen. Ohne Scheiß. Das war absolut verrückt.
Jordan: Wenn du in Toronto spielst und du hast nicht genug Merch dabei, weißt du, dass du deinen Manager feuern solltest, haha.
Sam, wenn du als Fronter zehn, 20 Shows am Stück spielst, ist das eine enorme Belastung für deine Stimme. Wie hältst du dich im laufe einer Tour in Form?
Sam: Tatsächlich gibt es da nicht Besonderes. Ich achte stets darauf, mich ausgiebig aufzuwärmen, um dann auf der Bühne das liefern zu können, was ich will. Natürlich musst du ein wenig aufpassen, wenn du Tag für Tag eine Stunde in irgendwelchen Clubs herumbrüllst, haha. Du kannst dann natürlich nicht jede Nacht bis zum Umfallen feiern, das ist klar.
Was war das Letzte, das während einer Show zu Bruch gegangen ist?
Jordan: Oh Mann, da sind wir die Spezialisten, haha. Besonders problematisch ist das, wenn wir außerhalb der USA auf Tour gehen, weil wir uns dann immer Equipment leihen müssen. Wir waren vor Kurzem in Australien auf Tour. Es war die erste Show und am Schlagzeug unseres Drummers sind ständig irgendwelche Teile locker geworden oder ganz abgefallen. Es ist für einen Musiker immer wieder schwer, wenn er das erste Mal mit unbekanntem Equipment spielen muss. Man kann dann nur hoffen, dass die Leute so ausrasten, dass sie es gar nicht mitbekommen. Ein anderes Mal hat in Australien ein Stagediver meinen kompletten Gitarrenstack umgeworfen, das Ding ist in sich zusammengefallen, hat noch einen weiteren Amp mitgerissen – wie ein Haufen verdammter Dominosteine, haha. Wir versuchten, irgendwie den Song zu Ende zu spielen und mussten anschließend eine längere Pause einlegen, um den ganzen Mist wieder aufzubauen. Aber gut, so etwas passiert, das lässt sich nicht vermeiden. Bei den ARCHITECTS passiert allerdings nie irgendwelcher Scheiß. Die Jungs sind einfach zu gut, haha.
Sam: Haha, ach, hör auf, du Schleimer! Wir haben auch hin und wieder Probleme mit unseren Samples. Allerdings ist das nur Hintergrund-Zeug ohne Gitarren oder Vocals, wir sind davon nicht abhängig. Wenn die Samples abkacken, spielen wir den Song einfach ohne zu Ende, kein Problem. Wenn wir das nicht könnten, wäre es allerdings auch ziemlich peinlich, haha.
Wie viele Stunden Schlaf bekommt man im Durchschnitt auf Tour?
Jordan: Ich kann im Nightliner irgendwie nicht gut schlafen.
Sam: Geht mir genauso. Es ist merkwürdig. Manchmal habe ich wirklich einen erholsamen Schlaf. Aber in der Regel passiert irgendetwas, irgendein Typ ist immer munter, während du schlafen willst. Oder die Jungs wollen schlafen und du willst noch ein paar Drinks vernichten. Manchmal rufen auch Familie oder Freunde an. Irgendetwas ist immer. Für die Jungs von EVERY TIME I DIE ist das natürlich aufgrund der Zeitverschiebung ein wesentlicher Faktor. Du fragst dich dann, ob du mit deinen Kindern sprechen willst oder lieber ins Bett gehst. Und natürlich sprichst du mit deinen Kindern. Es ist nicht einfach.
Jordan: Ich schaffe es nie, acht Stunden am Stück zu schlafen, wenn ich in Europa unterwegs bin. Ich habe mir irgendwie einen merkwürdigen Vier-Stunden-Rhythmus angeeignet. Ich schlafe beispielsweise von zwei bis sechs, bin dann ein paar Stunden wach und lege mich um zehn wieder hin, um gegen 14 Uhr wieder wach zu sein. Das ist echt bescheuert.
Sam: Wenn du in anderen Ländern unterwegs bist, werden kleine Nickerchen zum wesentlichen Bestandteil des Alltags. Irgendjemand schläft immer. Wenn du nachts keine richtige Erholung bekommst, musst du sie dir eben über den Tag verteilt holen.
Wie viele Klamotten habt ihr dabei und wie oft wascht ihr eure Shirts auf Tour?
Sam: Bislang habe ich nichts gewaschen. Ich habe allerdings dieses Mal weniger Zeug eingepackt. Mal schauen, wie lange mein Vorrat reicht, haha. Normalerweise sind immer noch ein paar frische Shirts übrig, wenn ich von einer Tour nach Hause komme.
Jordan: Ich werde es niemals lernen. Ich packe immer viel zu viele Klamotten ein, haha. Ich glaube, ich habe mein Shirt in den vergangenen zwei Wochen dreimal gewechselt. Allerdings habe ich 30 Stück mitgebracht. Irgendwann werde ich eine einmonatige Tour mit zwei Shirts absolvieren. Einfach, um zu beweisen, dass es möglich ist, haha.
Ihr seid nun schon eine Weile im Geschäft. War es vor zehn, 15 Jahren anders, auf Tour zu gehen? Was hat sich im Laufe der Zeit diesbezüglich verändert?
Sam: Ich glaube, was das Touren angeht, verändert sich nicht viel. Heute absolvieren Bands immer noch Touren mit dem Van. Das haben wir in den ersten acht Jahren auch so gemacht. Du hast deinen Scheiß zusammengepackt und bist einfach überall hin mit dem Van gefahren. Was sich verändert, ist, wo du als jeweilige Band in dem Moment stehst. Wir hätten damals nicht für möglich gehalten, dass wir mal mit dem Nightliner durch Europa fahren.
Jordan: Die naheliegende Antwort ist: „Ja, natürlich, alles ist anders geworden.“ Aber wenn du darüber nachdenkst, erkennst du, dass sich kaum etwas verändert. Ich glaube, wir haben vor zehn Jahren hier in Leipzig gespielt. Damals war ausverkauft, heute ist ausverkauft. Damals habe ich vor der Show am Laptop gesessen, heute werde ich vor der Show am Laptop sitzen. Es ist einfach derselbe Scheiß, haha.
Jordan, hast du alle ARCHITECTS-Alben im Schrank stehen? Sam, besitzt du alle Platten von EVERY TIME I DIE?
Jordan: Natürlich besitze ich alle Platten der Jungs.
Sam: Jepp. Habe alle in meiner Sammlung.
Welche Scheibe ist Euer Favorit?
Jordan: Ich liebe ihre aktuelle Platte „Lost Forever // Lost Together“. Tatsächlich kam die Scheibe raus, als wir noch mitten im Songwriting für unsere aktuelle Platte waren. Ich habe sie dann gehört und fand sie so überragend, dass ich richtig verzweifelt wurde. Wie konnte ich ernsthaft ins Studio gehen und eine gute Platte aufnehmen? Es schien mir nicht möglich. Diese Platte war einfach so überragend, dass sich unsere Songs für mich wie der letzte Scheiß anfühlten.
Sam: Haha, du spinnst doch!
Jordan: Ohne Scheiß, es ist die Wahrheit. Es hat mich wirklich betroffen gemacht.
Sam: Oh Mann. Dabei sind wir riesige Fans von EVERY TIME I DIE, schon immer. „Ex Lives“ ist großartig. Und auch ihre aktuelle Platte ist einfach der Wahnsinn. Sie haben mit Kurt Ballou aufgenommen. Und ich wollte schon immer eine ETID-Platte mit diesem großen, doomigen Ballou-Sound hören. Die Scheibe bietet dir als Fan alles, was du hören willst.
An welche seltsamen Begegnungen mit Fans erinnert Ihr euch?
Sam: Ich habe letztens von einem weiblichen Fan einen Tampon bekommen. Sie gab uns nach der Show einen Umschlag mit Bildern, die sie gezeichnet hatte. Das ist natürlich toll. Aber sie hatte auch einen Tampon und etwas Kleingeld in den Umschlag gelegt. Ich hoffe einfach mal, dass das nicht ihre Absicht war, haha.
Jordan: Die (ARCHITECTS) kriegen immer die Chicks, wir kriegen die Dudes, haha. Es gibt in Italien einen Typen, den wir dort Jahr für Jahr bei unseren Shows treffen. Er bringt uns ständig irgendwelche merkwürdigen Geschenke mit, die keinen Sinn ergeben. Zum Beispiel Postkarten von Orten, an denen er seinen Urlaub verbracht hat. Oder tonnenweise Fotos. Er scheint manchmal in den Copyshop zu fahren, um dort Hunderte Fotos auszudrucken. Fotos von einem Konzert der FOO FIGHTERS vor zehn Jahren, oder so. Keine Ahnung. Er hat uns auch schon irgendwelche Masken mitgebracht. Oder einen Backstage-Pass zu einer SOUNDGARDEN-Show aus dem Jahr 2011. Echt ein schräger Typ, haha.
Welche Rituale pflegt Ihr vor der Show?
Sam: In der Regel nehmen wir ein paar Drinks zusammen, meistens Rotwein.
Jordan: Ich habe immer genug damit zu tun, in mein Bühnenoutfit zu kommen, haha. Die zweite Show dieser Tour habe ich beispielsweise in Socken gespielt, weil ich noch in der Dusche stand. Ich habe dann unser Intro aus der Halle gehört und bin Hals über Kopf zur Bühne gerannt – ohne Schuhe, haha.
Sam: Wir sind nicht so touchy. Vielleicht nach ein paar Bierchen. Aber dieses intensive Umarmen und Herzen vor der Show machen wir normalerweise nicht. Obwohl wir richtig gute Freunde sind. Aber wir fassen uns nicht so gern an, haha.
Nun eine Frage für Gear-Nerds. Wie viele Gitarren habt Ihr auf dieser Tour dabei und wie oft wechselt Ihr die Saiten?
Jordan: Ich habe zwei, Andrew hat zwei und Steve hat zwei. Also sechs.
Sam: Ich glaube, die Jungs haben je drei Gitarren dabei. Wenn du die Bässe mitzählst, müssten es neun sein. Oder acht. Verdammt, keine Ahnung, haha! Was das Wechseln der Saiten angeht, haben wir keinen Techniker, die Boys machen das selbst. Ich meine, alle zwei, drei Tage.
Jordan: Manchmal spiele ich zwei Shows mit denselben Saiten, oft aber wechsele ich sie täglich.
Sam: Es fließt eine Menge Schweiß auf dieser Tour, weswegen die Saiten schnell, nun ja, Dreck ansetzen, haha.
Jordan: Wir haben zwar einen Gitarren-Techniker, der ist aber irgendwie mehr damit beschäftigt, uns unseren Scheiß hinterherzuräumen, haha. Wenn wir von der Bühne gehen, brauchen wir meist ein paar Minuten, um uns zu erholen. In dieser Situation muss irgendjemand unseren Krempel zusammenpacken. Also haben wir diesen Kerl. Hin und wieder wechselt er auch mal die Saiten auf unseren Gitarren, oft machen wir das aber selbst.
Ihr habt es bereits angesprochen – auf Tour müsst Ihr euch Tag für Tag auf eine neue Location und einen neuen Sound einstellen. Und zweifelsfrei gibt es auf jeder Tour auch einen Club, in dem der Sound, gelinde gesagt, bescheiden ist. Kann das eine Show schon im Vorfeld ruinieren?
Sam: Nein, das würde ich nicht sagen. Wenn du eine Weile als Band unterwegs bist, lernst du, dich auf alles einzustellen. Auch auf einen grottigen Sound. In der Regel findet man immer irgendeine Lösung, man schiebt einen Monitor in eine andere Ecke oder dreht die Amps etwas lauter. Am Ende stehen wir auf der Bühne und spielen unsere Songs. Das ist unser Job. Den Rest können wir nur bedingt beeinflussen. Um den Sound vor der Bühne muss sich der Mischer kümmern.
Jordan: Es gibt Dinge, die außerhalb deiner Kontrolle liegen. Ich meine, ich spiele Gitarre. Wenn ich auf die Bühne gehe, meine Songs ordentlich spiele und den Leuten die Energie gebe, die ich dabei fühle, dann habe ich meinen Job erledigt. Was den Rest angeht, kannst du nur hoffen, dass der Soundmann, die Crew und der Veranstalter auch ihren Job machen. Natürlich ist es ärgerlich, wenn die eine Saite reißt oder irgendetwas anderes schiefläuft. Aber manchmal kannst du es einfach nicht ändern. So what. Es ist nur verdammt ärgerlich für die Leute, die Geld bezahlt haben, um eine coole Show zu sehen.
Welche sind die coolsten Venues, in denen Ihr bislang gespielt habt?
Sam: Das Batschkapp in Frankfurt ist einge großartige Location. Ich freue mich auch sehr auf das Roundhouse in London. Ich war dort so oft im Publikum, habe aber noch nie da gespielt. Das wird phänomenal. Ach ja, der C-Club in Berlin, wo wir morgen spielen, ist auch verdammt cool.
Jordan: Da ist ein Club in Belgien, aber ich habe den Namen vergessen. Die Venue ist der Wahnsinn. Sie hat rote Wände und vier Ebenen, von denen dir die Leute zusehen können. Das ist abgefahren. Oh Mann, ich habe echt den Namen vergessen…verdammt! Egal, am Ende ist die Venue zweitrangig, alles steht und fällt mit dem Publikum.