Angelus Apatrida
"Es ist eine Craft-Beer-Brauerei, die sich auf Thrash-Metal-Bands spezialisiert hat."
Interview
ANGELUS APATRIDA sind auch nun seit über 20 Jahren im Geschäft. Und klingen mit ihrem neuen, selbstbetiteltem Album angepisst wie schon lange nicht mehr. Warum Fronter Guillermo es mag Stellung zu beziehen, seine Band aber trotzdem nicht direkt als politisch ansieht, das Stolpern über das eigene Thrash-Metal-Bier und vieles mehr gibt es im (sehr ausführlichen) Interview, viel Spaß!
metal.de: ¡Hola! Guillermo! Euer neues, selbstbetiteltes Album kommt in ein paar Tagen heraus. Es hört sich finde ich ein wenig angepisster als sonst an, hat aber auch wahnsinnig viel Groove. In einer vorausgegangenen Pressemitteilung habe ich gelesen, dass ihr für dieses Album die Instrumente runtergstimmt habt und den Videokommentaren für eure Single „Bleed The Crown“ nach zu urteilen, war ich nicht der einzige, der an PANTERA’s “Fucking Hostile” gedacht hat. Wie würdest du das neueste Album beschreiben?
Guillermo: Ja, wir haben nur einen Halbschritt runtergestimmt, also ist es nicht viel, aber das Endresultat klingt, finde ich, schon fetter. Meine Vocals sind auch ein wenig aggressiver. Das mit dem Runterstimmen war eigentlich Zufall. Anfang des Jahres hatten wir wegen Corona viel freie Zeit und haben ein paar Songs neu eingespielt und ich habe einfach rumprobiert und es klang heruntergestimmt deutlich voller und fetter im Sound. Also hab ich Davy (David Alvarez, zweiter Gitarrist – Anm. d. Redaktion) angerufen und gefragt, ob wir das nicht übernehmen wollen fürs Album. Er zeigte sich beeindruckt und so hat sich das ergeben.
Was die Vergleiche zu PANTERA angeht, danke! PANTERA ist definitiv eine unserer Lieblingsbands und war ein großer Einfluss. Ich denke, es ist natürlich, dass gewisse Sachen sich ähnlich anhören, denn am Ende des Tages ist es einfach aggressive, schwere Musik. Wenn man sich das Riff genauer anschaut, merkt man, das es nicht eins zu eins dasselbe und auch der Vibe anders ist. Aber es ist dieselbe Akkordprogression und so lässt sich das nicht ganz vermeiden. Und ja, ich würde auch sagen, dass wir dieses mal definitiv noch angepisster sind.
Metal.de: Ihr habt das neue Album nach euch selber benannt. Normalerweise machen Bands das bei Debütalben oder wenn sie nach einer Ruhepause wieder zurück kommen. Ihr habt euer siebtes Album allerdings so betitelt, seid aber auch schon seit über 20 Jahren im Geschäft. Trotzdem gab es kein Jubiläum oder so zu feiern, warum also nun ausgerechnet dieses Album selbstbetitelt?
Guillermo: Es fühlte sich einfach wie der richtige Moment an, es hat keinen tiefergehenden Grund. Der Titel war das letzte, auf das wir uns geeinigt haben. Alles war aufgenommen, die Tracknamen standen. Als wir uns mit dem Coverartwork von Gyula Havancsák beschäftigten, fiel uns auf, dass wir noch gar keinen Namen hatten. Und wir dachten, warum nicht nach uns selbst benennen? Wie du schon richtig sagtest, Bands machen das meistens am Hochpunkt ihrer Karriere, entweder als Einstieg oder Comeback. Und ich denke, das Album ist unser bisher bestes, ein neuer, frischer Start.
Wir haben das bislang aggressivste, tiefste Album in unserer Karriere aufgenommen. Wir wissen auch, dass unser Bandname nicht einfach zu behalten und zu betonen ist, also können Interessierte uns dann besser identifizieren (lacht). Ich glaube, es war ein Interview mit Mille Petrozza in einer spanischen Metalpostille, wo er uns empfahl, aber er hat uns einfach komplett falsch ausgesprochen und das macht es natürlich schwerer uns zu finden (lacht). Deshalb wollten wir den Namen auch prominent mit drauf haben, sodass man ihn lesen und behalten kann. Das war uns wichtig.
Metal.de: Wie betont man den Namen denn? Angelus – A- Pa-Trida?
Guillermo: Ja, das hat sich super angehört! Aber letztendlich ist es egal, denn entgegen landläufiger Meinung ist der Name nicht spanisch, nicht latein, nicht italienisch, es ist ein wirrer Mix, also kann man ihn eigentlich betonten wie man will (lacht). Amerikaner werden es anders betonen als wir Spanier und so weiter. Ich glaube das problematischste ist Apatrida. Selbst für Spanier.
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Stile | Groove Metal, Old School Thrash Metal, Thrash Metal |
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