Allvaters Zorn
Allvaters Zorn
Interview
Nach einigen Jahren Demo-Existenz haben ALLVATERS ZORN uns jüngst endlich mit ihrem Debüt "Geburt" beehrt. Kein alltägliches Werk, das vielleicht noch ein wenig unausgereift, aber doch ein starker Wegweiser ist. Auf alle Fälle Grund genug, Ansgar ein paar Fragen zu stellen. Dieser antwortete zusammen mit seinem einzigen Mitstreiter Tao, aber lest selbst:
„Geburt“ war eure erste Veröffentlichung voller Länge, daher kommt gleich am Anfang die fast unvermeidliche Frage nach der bisherigen Geschichte dieses Projekts.
Ansgar: Ich habe ALLVATERS ZORN ungefähr Mitte der Neunziger gestartet, parallel zum Ableben meines damaligen Solo-Projektes AUTUMNAL WHISPER, mit dem ich in den Jahren zuvor ca. zehn Demos eingespielt hatte. ALLVATERS ZORN stellt für mich ideologisch ganz klar den Nachfolger dazu dar, denn beiden Projekten liegt bzw. lag eine tiefe Naturspiritualität zugrunde. AUTUMNAL WHISPER war extrem unkonventionelle Musik, die ich bis auf einige Ausnahmen der Öffentlichkeit nicht vorstellte. ALLVATERS ZORN war dann der Startschuß zu etwas Entschlossenerem und außerdem eine klare Hommage an meine damals enorm ausgeprägte Hingabe an das Phänomen Black Metal, welche heutzutage z.B. nicht mehr präsent ist, aber noch rudimentär in ALLVATERS ZORN überlebt hat.
Von da bis zur aktuellen ersten CD an habe ich unter teils tatkräftiger Unterstützung von z.B. GRABNEBELFÜRSTENs Hochfinsterwürden und einem damals guten Bekannten namens Leichenfraß einige Songs komponiert und eingespielt. Das erste Tape „Von der jüngsten Schlacht“ enthielt drei Stücke und wurde von mir alleine zusammengebastelt. Der Nachfolger „Erbe verpflichtet“ war in sich schon deutlich ambitionierter, so dass ich freiwillig die Gitarrenarbeit Hochfinsterwürden überließ. Danach wiederum entwickelte ich in unregelmäßigen Abständen den einen oder anderen Song, bis ich das Stück „Abschied“ schrieb und dieses, angereichert noch durch ein paar wirklich sehr gute Gitarrenfragmente aus der Feder von Leichenfraß wieder ein ungemeines Feuer für ALLVATERS ZORN in mir entfachte. Dieses Stück musste unbedingt auf ein richtiges Demo gepackt werden, das ich dann zudem noch mit ein paar weiteren Aufnahmen rausbrachte. Es erschien damals über einen neu gegründeten Underground-Vertrieb namens m.u.d. Damals begann ich einen schwerwiegenden Fehler, da ich Micha von m.u.d. freie Hand in punkto Lay-Out ließ. So kam es, dass dort irgendwelche Odin- und Raben-Beweihräucherungen abgedruckt waren, so dass ALLVATERS ZORN spätestens dort wie heutzutage enorm angesagter Pagan-Metal-Kitsch erscheinen musste. Gut, ich war es selber schuld und m.u.d. hat eigentlich eine sehr gute Arbeit geleistet. Dann kam, aufgrund des engen Kontaktes zwischen GRABNEBELFÜRSTEN und dem großartigen Underground Labels Ketzer Records ein Angebot für eine Neuauflage des „Erbe verpflichtet“-Demos, welches ich dankbar annahm und welches echt geil ausfiel. Wenig später konsultierte mich Wulfgar von Wolfsgrimm Records, der mir ein ähnliches Angebot machte wie Ketzer zuvor mit „Erbe verpflichtet“. Ich reicherte „Abschied“ um drei weitere Lieder an und veröffentlichte es via Wolfsgrimm unter dem Titel „Der Wanderer“. Das Resultat war erneut höchst zufriedenstellend. Anschließend, genervt von der steten Instabilität in Sachen Line-Up rekrutierte ich mit Tao frisches Blut für ALLVATERS ZORN. Das Resultat unserer bisherigen Zusammenarbeit liegt dieser Tage in Form des „Geburt“-Albums vor.
Glückwunsch zum Debüt, die Kritiken sind ja insgesamt recht positiv ausgefallen, es wurde allerdings häufig der Klang, vor allem des Schlagzeugs, kritisiert. Seid ihr selbst zufrieden mit eurem Album?
Ansgar: Wir sind auf jeden Fall zufrieden und denken, dass die bisherigen Kritiken zurecht so gut ausfielen. Ebenso gerecht ist auch die Kritik am Schlagzeugklang, welche wir uns natürlich zu Herzen nehmen und mit der zweiten CD verstummen lassen wollen. Im Grunde genommen sind die Reviews fantastisch. Rein inhaltlich kamen wir sehr, sehr gut weg, was uns in punkto Bandkonzept, Songwriting und Textarbeit klar bestätigt. Der echt nicht optimale Klang des Schlagzeugs hat uns verdientermaßen „Punkte gekostet“, da das Hörvergnügen dadurch natürlich nicht optimal sein kann. Aber für ein Debüt ist „Geburt“ auf jeden Fall ein sehr starkes Album. Aus unseren Fehlern werden wir lernen und es beim nächsten Mal noch besser machen.
Tao: Ich denke schon hier und da darüber nach, wie die Platte mit ausbalanciertem Sound klingen würde. Das ist verlockend, da ja jeder von uns viele Bands schätzt, die regelmäßig mit glasklaren Produktionen aufwarten können. Man ist ein hohes Niveau gewöhnt, und in diesem Kontext steht ein unausgereifter Klang sicher manchem im Wege. Ich bin auch nicht mit jeder Passage zufrieden. Insgesamt gefällt mir die Platte aber so gut, dass mir das kein Kopfzerbrechen bereitet. Dass wir jetzt viel besser wissen, worauf wir achten müssen, ist sehr motivierend.
Du bist ja auch unter einem anderen Pseudonym bei den GRABNEBELFÜRSTEN tätig. Nun kann man die GRABNEBELFÜRSTEN und ALLVATERS ZORN in manchen Punkten musikalisch sicher vergleichen. Wie und wo ziehst du selbst die Trennlinie?
Ansgar: Ich sehe zum Glück eine recht eindeutige Trennlinie zwischen beiden Bands. Erstens ist ALLVATERS ZORN ein Projekt, wo Tao, der nicht bei GRABNEBELFÜRSTEN aktiv ist, eine ebenbürtige Position zu mir einnimmt und so zwangsläufig ALLVATERS ZORN weg von GRABNEBELFÜRSTEN rückt. Dann spiele ich bei ALLVATERS ZORN auch noch Schlagzeug mit einem komplett anderen Stil als Marschhausen bei GRABNEBELFÜRSTEN und zuletzt sind sowohl Tao als auch ich absolute Befürworter von mächtigem Synthesizerbombast, solange dieser Klasse besitzt, was ich bei ALLVATERS ZORN auch erfüllt sehe. Bei GRABNEBELFÜRSTEN ist im Laufe der Zeit alles immer mehr auf Bühnen-Tauglichkeit hingearbeitet worden, so daß wir als Band ohne Live-Keyboarder die Synthies auch nur sporadisch einsetzen.
Textlich sehe ich auch einen Graben, der sich zwischen beiden Bands auftut. ALLVATERS ZORN hat relativ zugängliche und stark bildhafte Texte, GRABNEBELFÜRSTEN arbeitet verschlüsselter, vieldeutiger. ALLVATERS ZORN steht für eine grundsätzliche Bejahung des Lebens, während GRABNEBELFÜRSTEN den Sinn eines solchen eher hinterfragt. Hinterfragt, nicht verneint, wohlgemerkt.
Tao: Die musikalische Vergleichbarkeit zwischen ALLVATERS ZORN und GRABNEBELFÜRSTEN ist sicher durch die gemeinsamen Wurzeln im Black Metal gegeben. Diese Wurzeln teilen wir aber auch mit anderen Bands. Ich könnte mir gut vorstellen, dass wir die symphonischen Elemente weiter forcieren und noch mehr auf Ambiente- und Psychedelic-Passagen setzen, die in die Stücke eingewoben sind. Damit wäre die Trennlinie endgültig eindeutig gezogen.
Bei Lost Souls Graveyard wird „Geburt“ mit „Hypnotising Ambient Black Metal“ beworben, woraus man schließen könnte, dass ihr euch in der Tradition des Black Metal seht. Mir ist aufgefallen, dass die Ambient- und Akustikpassagen stimmig und gewichtig in die restliche Musik integriert sind und nicht nur als das übliche „Quotengeklimper“ fungieren. Seid ihr die Musik als Gesamtkonstrukt angegangen oder eher als „Black Metal mit genrefremden Versatzstücken“?
Ansgar: Als Labelbetreiber habe ich genau das gemacht, was ich bei Musik, vor allem der eigenen, ablehne. Ich habe eine weitere Schublade für ALLVATERS ZORN geöffnet um es öffentlichkeitswirksam zu kategorisieren. Zwar habe ich mir relativ viele Gedanken um diese stilistische Beschreibung gemacht, finde auch, dass sie einiges aussagt, aber wir werden uns daran nicht festklammern. Tao und ich verbinden beide mit dem Begriff „Black Metal“ ein paar wenige Alben oder vielmehr Künstler, die wir wirklich schätzen. Mit dem, was gemeinhin als Black-Metal-Lifestyle bezeichnet wird, hatten wir noch nie viel zu tun und haben es von Tag zu Tag weniger. Wichtig ist, dass ALLVATERS ZORN nicht wie andere Bands klingt, aber das ist nicht der Grund warum wir beispielsweise ungewöhnliche Ambientpassagen in die Songs integrieren. Es ist ein ganz natürlicher Prozeß, es ist in uns verankert uns von tausenden langweiligen und austauschbaren Klon-Bands zu distanzieren.
Tao: Ich gebe zu, dass ich ein großer Freund von Genrekategorisierungen bin. Jede Band schafft eine bestenfalls einzigartige Mischung verschiedener Versatzstücke. Die Art ihrer Kombination zu verstehen hilft mir sehr, die Musik zu verinnerlichen. Musik ist immer ein Querschnitt aus Gefühl und Konstruktion. Die reine Idee ist der Rohstoff, die gute Verarbeitung ist der logische Folgeschritt, so wie bei Filmen und Literatur auch. Ob es nun ‚Black Metal mit Versatzstücken’ oder ‚Gesamtkonstrukt’ heisst, ist nicht wichtig. Ich denke eher, dass beide Varianten im Rohstoff der Idee koexistieren.
Auf „Geburt“, aber auch in manchen Texten der GRABNEBELFÜRSTEN, für die du ja ebenfalls verantwortlich bist, ist häufig eine gewisse Naturmystik auszumachen, ein Hang zu Bildern aus Natur und Umgebung. Stehen diese nur für sich oder verdeutlichen sie größere Zusammenhänge?
Ansgar: Bei GRABNEBELFÜRSTEN ist wie gesagt vieles in sich verschachtelt, da vor allem auch frühere FÜRSTEN-Texte ungemein offen geschrieben waren, sodass diese Verschlüsselung eine Art Selbstschutz darstellte. Die Naturmystik in ALLVATERS ZORN ist eigentlich authentischer oder puristischer, da bei GRABNEBELFÜRSTEN Naturkulissen oftmals eben nur Kulissen sind, vor denen das lyrische Ich seinen Gedankenstrip vollführt. ALLVATERS ZORN arbeitet mit Natursymbolik in einem eindeutigen Sinn, da wir diese Band thematisch dem Synonym ALLVATER widmen, einem Namen für ein Irgendetwas, dass die Schöpfung von einem Punkt an installiert hat – es ist z.B. der christliche Gott, nur dass wir diesen aus dem Kontext organisierter Religionen befreien mussten, um uns selbst nicht in den Dogmatismus dieser Religion einbinden zu lassen. ALLVATERS ZORN ist ein musikalischer Tribut an das universell gültige, stets ungemein faszinierende, mystische und Rätsel aufgebende Werk der Schöpfung.
Tao: Naturmetaphern oder -Bilder verdeutlichen nicht nur größere Zusammenhänge, sie SIND größere Zusammenhänge. Oder besser: Das sprachliche Äquivalent dazu, ganz gleich, ob auf etwas hingewiesen soll, oder nicht. Viele Weltanschauungen kranken heute an einem Mangel an Bewußtsein für Zusammenhänge. Ein wankendes Ökosystem auf der einen Seite unserer Weltkugel kann auf die Systeme der anderen Seite schwerwiegende Auswirkungen haben. Natur ist keine Postkarte zum Anfassen, sondern eine Größe und Kontinuität, die uns einschließt, auch wenn wir es oft nicht realisieren. Die Verwendung von Naturmetaphern befriedigt daher gleichermaßen einen ästhetischen Wunsch, als auch das Bewusstsein dafür, dass man bei differenzierter Betrachtung viele Dinge im großen Kontext sehen muss. Die Menschheit scheint ja ein großes Talent zu haben, diese Idee interreligiös zu etablieren – nur verläuft sie sich leider immer in Undifferenziertheiten. Der Allvater, das Tao oder auch schlicht Gott sind Begriffe, deren Komplexität dann doch wieder reduziert werden. Das wollen und werden wir stets vermeiden.
Im Tenor finden sich auf dem Album viele lebensfrohe, teilweise soziale Aussagen, so erhält z.B. der Wanderer und gescheiterte Einsiedler (der vom Motiv her an Nietzsches Menschen, der sich selbst überwindet, erinnnert) aus „Der Monolith“ am Schluss des Lieds den Rat, in die Gesellschaft zurückzukehren und die Fehler seines Menschseins akzeptieren zu lernen. Auch wird im Titelstück das Neugeborene auf seine Umwelt, mit der es eben umgehen muss, hingewiesen. Solch ein, ich möchte sagen, Gesellschaftsoptimismus findet sich in Black-Metal-verwandter Musik sehr selten. Wie steht ihr zu den üblichen ideellen Themen, also Isolation, Misanthropie und dergleichen Dinge mehr, beziehungsweise sie für Musik zu verwenden?
Tao: Misanthropie ist ein Extrem und Extreme sind kontraproduktiv. Ich empfinde Abscheu gegenüber vielen Dingen, die ich täglich persönlich oder medial mitbekomme. Aber ich verdamme nicht kollektiv die Menschheit dafür, sondern suche nach Möglichkeiten, die Dinge zu verstehen, und mit ihnen klarzukommen, so gut es eben geht. Ich bin Realist und denke, dass man sich mit Allmachtsphantasien, wie es sie im Black Metal zuhauf gibt, nicht über die Frustration hinweghelfen kann. Wer ein Leben in unserer hedonistischen Gesellschaft lebt, muss lernen, nicht nur ins Gericht mit seiner Umwelt zu gehen, sondern auch, wie er seinen Platz darin findet – und wie er eigene Anfälligkeiten und Schwächen integrieren kann, anstatt sie zu verdrängen. Der Monolith beschreibt dieses Allmachtsphantasma, und weist darauf hin, dass derart monolithische Ideologien nicht langfristig hilfreich sind. Menschen sind ambivalente Geschöpfe und wer glaubt, sich über all den Konsum- und Medientrott gänzlich erheben zu können, der hat nicht realisiert, dass das geliebte BURZUM-Merchandise auch von dieser Maschinerie hergestellt und über Wert an den treuen Fan verkauft wird. Und natürlich, dass es mit den gleichen Mechanismen beworben wird, wie sämtliche Popkultur. Es wird lediglich ein anderes Vokabular verwendet.
In allen drei Liedern auf „Geburt“ findet sich das Motiv des Fortschreitens, seien es nun Kreis-, Bewegungs- oder Lernprozesse; nur das letzte, rein instrumentale Stück ist „Heimathafen“ betitelt. Hat sich das einfach so ergeben oder war dieses Konzept von vorneherein angedacht?
Ansgar: Ein wirkliches Konzept sehe ich auf „Geburt“ eigentlich nicht, obwohl das Album sicherlich von einem roten Faden durchzogen wird. „Der Sturm“ zu Beginn schildert den Prozeß eines Individuums, das lernt, sich aufgrund eines erlittenen Schicksalsschlages nicht selbst zugrunde zu richten, nur weil es selbst in der Stunde des Aufbegehrens von Mutter Natur instinktiv das eigene Leben durch Flucht schützte und dabei geliebte Mitmenschen ihrem ohnehin unausweichlichen Todesurteil überließ. Diese erfühlte Schuld wird in einer schmerzhaften, dennoch notwendigen Einsicht abgestreift um das innere Überleben bewerkstelligen zu können und nicht an den im Innern verankerten Bildern sterbender Menschen zugrunde zu gehen. Ich glaube übrigens fest an den „Wahrheitsgehalt“ dieses Textes, obwohl er nur eine Vermutung ist.
Tao: Das Motiv des Fortschreitens ist, im Gegensatz zum gesellschaftlichen Pessimismus, Ausdruck eines großen Optimismus, was die Entfaltungsmöglichkeiten des Lebens angeht. Menschen schreiten fort, ob kollektiv im Sinne wissenschaftlicher Fortschritte, oder persönlich im Sinne von Lernerfolgen. Aus unserer Ambivalenz ergibt sich eine Dynamik, die wir nutzen sollten. Gleichbedeutend mit der Naturbildlichkeit ist dies, die Idee der Vorwärtsbewegung im Kontrast zur Stasis, der zweite wichtige Baustein hinter der Idee von ALLVATERS ZORN.
In einigen Punkten erinnert die Scheibe stark an Programmmusik und die Sinfonische Dichtung der Romantik, z.B. in „Der Sturm“. Dort wird bei der Zeile „Mit jedem Schritt verliere ich an Kraft“ das Tempo bedeutsam gedrosselt, auch die Stimme krächzt nur mehr erschöpft; und es gibt noch mehr solcher Beispiele. Betrachtet ihr eure Musik als vertonte Lyrik?
Ansgar: Das ist ein schönes Kompliment, aber diesem liegt keine Absicht unsererseits zugrunde. Erst kam die Musik, dann die Texte. Wobei natürlich klar ist, dass wir eine Homogenialität von Klang und Wort stets anstreben werden.
Tao: Die Musik ist sicher die Vertonung einer lyrischen Idee, allerdings ohne die herkömmliche Reihenfolge. Die lyrischen Ideen tragen wir mit uns herum, ohne von ihnen zu wissen. Sie sind das Resultat unserer Erlebnisse und Interessen. Die Atmosphäre der fertigen Musik legt aus den Ideen ein lyrisches Konzept frei. Dass die Musik vorher steht, ist garnicht entscheidend. Musik und Text finden sich, auch wenn der Text erst zum Schluss ausformuliert wird.
Nun genug der inhaltlichen Fragen.
„Geburt“ ist ja, wie auch das Debüt von DAS KAMMERSPIEL, einem Ambient-Soloprojekt deinerseits, über Lost Souls Graveyard, das ebenfalls von dir betrieben wird, veröffentlicht worden. Stehen da bereits weitere Veröffentlichungen an? Ich denke da beispielsweise an die GRABNEBELFÜRSTEN, die sich ja längst von Black Attakk getrennt haben.
Ansgar: GRABNEBELFÜRSTEN wird über Lost Souls Graveyard erscheinen, klarer Fall. Nächstes Jahr kommt nach einer, für GRABNEBELFÜRSTEN-Verhältnisse wahnsinnig langen Zeitspanne mit „Pro-Depressiva“ endlich das vierte FÜRSTEN-Album. Ich bin mir absolut sicher, dass es im Untergrund auf eine gewisse Zustimmung und Anerkennung stoßen wird, was für ein kleines und am Anfang der Entwicklung stehendes Kleinstlabel wie Lost Souls Graveyard enorm wichtig ist. GRABNEBELFÜRSTEN ist ja schon ein halbwegs etablierter Name. Im Vorfeld, sprich dieses Jahr kommt aber auch noch die LP-Version des GEIST-Albums „Patina“ sowie das Debüt von MARE TRANQUILLITATIS, in das ich sehr große Hoffnungen setze. Weniger aus kommerzieller Hinsicht, da deren Musik wahrlich nicht mal einfach so konsumierbar ist, sondern weil ich den Stil von MARE TRANQUILLITATIS einfach völlig einzigartig und innovativ finde.
Werden die Demos, die ihr vor eurem Debüt bereits veröffentlicht hattet, die mittlerweile aber nur noch schwer bis gar nicht erhältlich sind, eines Tages neu veröffentlicht? Diese sind ja, den Kritiken nach zu urteilen, auch nicht schlecht angekommen.
Ansgar: Es gab eine CD-R-Version des kompletten Demo-Materials von ALLVATERS ZORN, welches mit „Der Wanderer“ betitelt vor einiger Zeit über das Underground Label Wolfsgrimm Records veröffentlicht wurde. Über eine geringe Neuauflage dieser Zusammenstellung via Lost Souls Graveyard denke ich nach. Möglicherweise 2008.
Ebenfalls unvermeidlich – welch Ringkomposition!: Die letzten Worte. Irgendetwas Geistreiches, das momentan gesagt werden sollte?
Ansgar: Freut mich wirklich, dass Du Dich so mit ALLVATERS ZORN auseinandergesetzt hast. Ich würde gerne noch auf den Video-Clip des Titelstückes „Geburt“ hinweisen. Diesen findet Ihr unter http://www.youtube.com/watch?v=fu3mncKFN6c. Des weiteren bedanken wir uns für das Lob, dass uns von verschiedener Seite für „Geburt“ ereilt hat und auch für die kritischen Anmerkungen dazu. Den Schlagzeugsound für den ALLVATERS-ZORN-Nachfolger haben wir schon deutlich verbessert. Wer Fragen zu irgendetwas hat, soll uns einfach via buried@lost-souls-graveyard.de kontaktieren. Musik muß bluten!
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