All That Remains
All That Remains

Interview

ALL THAT REMAINS treten mit ihrem mittlerweile vierten Langspieler aus dem Schatten von KILLSWITCH ENGAGE heraus und beschreiten immer mehr eigene Wege. Grund genug um während der laufenden US-Tour Sänger und Kopf der Band Phil LaBonte, ein wenig über das neue Album “Overcome“ auszufragen und zu klären was Justin Timberlake und Michael Jackson damit am Hut haben.

Hi Jungs! Wie gehts? Wie läuft die Tour?

Mir geht es gut, ich bin nicht ganz in Form und erhole mich gerade, aber das ist ok. 🙂

Was hast du auf deinem I-Pod gerade? Nur Metal? Oder findest du keine Zeit auf Tour, um viel Musik zu hören?

Um ehrlich zu sein, habe ich unsere neue Platte häufig gehört. Ich verbringe nicht viel Zeit damit, Musik zu hören. Allerdings mag ich einen Haufen Pop und Hip-Hop. Also wenn ich mir etwas anhöre, dann wohl so etwas.

Ihr seid die meiste Zeit des Jahres auf Tour. Findet ihr da etwas Zeit, um neue Musik zu schreiben? Wie läuft das Songwriting im Allgemeinen?

Es ist schwierig. Oli hat den Großteil der Musik auf “Overcome“ geschrieben. Meistens überlasse ich ihm das. Die Lyrics werden von mir nicht in Angriff genommen, bevor die Musik nicht steht. Ich habe einige Ideen, einzelne Fragmente, die ich aufschreibe, aber nichts fertig Ausgearbeitetes.

Wie hältst du deine Stimme in Form, wenn du jeden Abend singen musst? Ich habe gehört, Tee mit ein wenig Jägermeister soll der Stimme helfen.

Ich wärme mich auf, aber nicht mit Jägi. Haha! Nach der Show versuche ich, so still wie möglich zu sein, weil das Schlimmste, was du deiner Stimme antun kannst, ist rumschreien und brüllen.

Lass uns über das neue Album sprechen. Was verbirgt sich hinter dem Titel?

Nun, bei ”Overcome” geht es darum, jeden Tag aus dem Bett zu steigen und mit den Problemen umzugehen, die jeder jeden Tag zu bewältigen hat.

Eure Musik ist eine Mischung aus harten Parts und vielen melodischen Teilen. Manche haben sogar einen leichten Pop-Anklang. Habt ihr das bewusst eingebaut oder ist das ein natürlicher Prozess beim Songwriting?

Ich würde sagen, es ist ein natürlicher Prozess. Wir lieben alle möglichen Musikstile und wir haben keine Angst davor, uns davon beeinflussen zu lassen. Es ist sogar ein Teil davon geworden, was die Leute von uns erwarten.

Ihr verbindet moderne Elemente mit old schooligen Solos und Leads. Ist das eine Mischung aus der Musik, mit der ihr aufgewachsen seid und dem Zeug, welches ihr heut zu Tage hört?

Ja durchaus. Wir sind alle mit Metal und Hard Rock aufgewachsen. METALLICA, IRON MAIDEN und GUNS’N’ROSES, dann als wir älter wurden, wurde die Musik härter. Death- und Blackmetal und so ein Kram.

Die letzten drei Alben wurden von Adam Dutkiewicz produziert, aber diesmal habt ihr euch dazu entschieden, mit Jason Suecof zu arbeiten. Was war der Grund dafür und seid ihr zufrieden mit dem Ergebnis?

Nun, das Timing hat einfach nicht gepasst. Adam ist ein SEHR beschäftigter Kerl. Wir haben uns für Jason entschieden, weil er ein toller Produzent ist und auch aus unserer Gegend stammt. Er versteht unseren Sound und weiß, wo wir herkommen.

Wie war sein Einfluss auf eure Musik? Ist die Arbeit mit ihm anders?

Die Arbeit mit ihm ist schon anders. Adam ist sehr organisiert und hält sich an Fristen während Jason mehr so der spontane Typ ist und mehr im Moment aufgeht. Zumindest mehr als Adam.

Ihr verbindet wirklich viele verschiedene Metalstile. Wie würdest du eure Musik beschreiben? Fühlst du dich irgendwie mit dem Label Metalcore verbunden, das euch immer aufgedrückt wird?

Ich denke, wir sind einfach eine Metal-Band. Die verschiedenen Stile lassen es irgendwie nicht zu, uns in eine Art von Subgenre einzuordnen. Es gibt gutes Zeug in allen möglichen Sparten. Wir sind zwar eine Metal-Band, aber haben keine Angst davor, poppig zu sein. Jason nutzt jeden Beat, um das zu beeinflussen, was er gerade macht. Als wir am Chorus zu “Two Weeks“ gearbeitet haben, dachten wir an Justin Timberlake oder Michael Jackson. Wir haben auch keine Angst vor Rock’n’Roll Riffs. Wir lassen die Musik einfach aus uns heraus und machen uns keine Gedanken darüber, wo sie herkommt.

Ihr hattet in der Vergangenheit eine Menge Probleme mit dem Line-Up. Haben euch diese ständigen Veränderungen zurückgeworfen oder euren Fortschritt verlangsamt?

Ja, das hat es bei vielen Gelegenheiten. Wir konnten keine Touren fahren, also ist es schon sehr nervig, aber das ist es wert.

“Overcome“ ist das mittlerweile vierte Album eurer Laufbahn. Was hält euch in Bewegung? Was hält euch hungrig?

Live spielen. Ich liebe es, auf der Bühne zu stehen und wenn die Leute mitsingen.

Was würdest du heute tun, wenn du kein Musiker geworden wärst?

Ich würde wahrscheinlich Handys verkaufen.

Ich habe in der Vergangenheit einige Interviews gelesen, in denen du über politische Dinge sprichst. Würdest du ALL THAT REMAINS als politische Band bezeichnen?

Absolut nicht! Wir halten uns aus so etwas heraus! Wir haben zwar alle unsere eigenen Meinungen, aber wir lassen es nicht zu, dass unsere Musik davon beeinflusst wird. Wir wollen nicht veraltet klingen.

Nervt es dich, dass dich die Leute immer noch nach deiner Zeit bei SHADOWS FALL fragen, obwohl es schon so lang her ist?

Nein, SHAD haben ihr eigenes Ding am laufen und wir haben unseres. Wir sind immer noch Freunde. Alles cool.

Ihr seid mit dem Song “Six” von eurem letzten Album bei Guitar Hero 2 vertreten. Ist das eine Ehre für euch oder einfach eine nettes Gimmick?

Ich denke, es ist eine Ehre. Ich liebe Video-Spiele und spiele häufig. Ein Teil von etwas zu sein, was ich liebe, ist toll.

Was habt ihr für Zukunftspläne? Wo siehst du ALL THAT REMAINS in fünf Jahren?

Auf Tour! Das ist wirklich alles, was wir machen. Touren, ein Album schreiben und weiter Touren! Eine schöne Zeit!

Danke, dass du dir ein wenig Zeit genommen hast, ein paar Fragen zu beantworten und alles Gute für die Zukunft!

Ich bedanke mich!!!

16.10.2008
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