Airbourne
Zwischen Hangover und Konterbier - Interview mit Ryan O'Keefe
Interview
Sind AIRBOURNE auf dem Boden der Tatsachen gelandet, wie Kollege Klaas bezüglich ihres vierten Albums „Breakin‘ Outta Hell“ mutmaßt – oder machen die vier Australier alles wie immer, nur ein bisschen besser? Egal wie, Drummer und Gründungsmitglied Ryan O’Keefe schert sich nicht allzu sehr um derlei Fragen und macht mit seinen Kumpels einfach das, was er am besten kann – rocken, live, auf der Bühne. Da liegt die Wahrheit. Und im Pub. Aber lest selbst, was uns Ryan O’Keefe am Rande des Summer Breeze zu Protokoll gab.
Ryan, Ihr veröffentlicht jetzt Euer viertes Album „Breakin‘ Outta Hell“. Was hat sich auf dem neuen Album im Vergleich zu „Black Dog Barkin'“ geändert?
Das vierte Album zeigt noch besser unsere Persönlichkeiten und die Erfahrungen, die wir gemacht haben – sei es Saufen, Sex, was auch immer. Es ist ein ehrliches und echtes Album. Das dritte Album war natürlich auch super, gut produziert, mit phantastischen Songs… ein AIRBOURNE-Album ist ein AIRBOURNE-Album, es geht darum, den Hörer gut zu unterhalten. Das ist es, was wir erreichen wollen. Wir wollen das nicht ändern.
Meinst du, dass das neue Album eure Fans überraschen wird?
Ja und nein. Ich denke, dass es unsere Fans auf eine gute Art überraschen wird – nämlich, dass wir uns treu geblieben sind. An diesem Karrierepunkt neigen ja viele Bands zu Änderungen. Aber die Bands, die wir mögen, wie beispielsweise AC/DC und IRON MAIDEN, haben das nicht gemacht. Das ist auch die Stärke von „Breakin‘ Outta Hell“, dass es sehr ähnlich zu unserem erste Album ist. Wir haben uns nicht verändert. Das ist eigentlich die Hauptaussage: Wenn man die Band mit einem funktionierenden Flugzeug vergleichen würde, kommt es ja eher darauf an, es zu verbessern und nicht zu verändern. Aber beim neuen Album gibt es von allem ein bisschen mehr.
Wann passt denn eine Idee zu AIRBOURNE und wann nicht?
Grundsätzlich muss ein Song live funktionieren. Er muss aufregend genug für die Meute sein und darf sie nicht langweilen. In den Anfangstagen hatten wir noch nicht diese Erfahrung und haben viele Songs, die auf unserem Debüt gelandet sind, nochmal neu strukturiert, bis sie passten.
Was hat es mit dem Titel des neuen Albums, „Breakin‘ Outta Hell“, auf sich? Die Forsetzung von „Highway To Hell“, nur eben aus der anderen Richtung?
Haha, vielleicht! „Hell“ ist natürlich nicht wörtlich gemeint; es bezeichnet einen beschissenen Job, eine beschissene Beziehung, welche Scheiße man auch immer gerade durchmacht. „Breakin‘ Outta Hell“ bezeichnet dann halt einfach, ‚komm zu einer AIRBOURNE-Show, mach dir ein Bier auf und lass es dir gut gehen!‘
Schreibt ihr in erster Linie über Dinge, die euch passieren?
Yeah, „When I Drink I Go Crazy“ ist definitiv etwas, mit dem ich mich identifizieren kann. (lacht) Mit „Thin The Blood“ ebenso. Das neue Album repräsentiert sehr viel mehr unsere Persönlichkeiten.
Inwiefern?
Zum Beispiel in „When I Drink I Go Crazy“: Da heißt es in der Strophe „Standing drunk in the middle of the road / directing traffic like a ninja.“ Das hat Joel (O’Keefe, Gitarre & Gesang; Anm. d. Verf.) gemacht. Ich war in einem Pub im zweiten Stock, und irgendwann kam der Barmanager zu mir, zeigte nach unten und fragte mich, ob das mein Bruder sei. Ich meinte ‚ja‘, er stand da wirklich mitten auf der Straße und hat wie ein Ninja mit seinen Armen rumgefuchtelt und den Verkehr geleitet. Am nächsten Tag habe ich ihm das so erzählt, und er hat es als Strophe aufgeschrieben. In unseren Texten findet sich viel von dieser Art Realismus wieder.
In „Thin The Blood“ heißt es in der zweiten Strophe: „Saturday mornin‘ / I feel like shit / hungover and hell / I need to get lit / hair of the dog / sets me right / washes away the sins of last night“ – das beschreibt ein Wochenende mit uns ziemlich gut!
Schreibt Ihr permanent an neuen Songs?
(überlegt) Ja, Joel und ich schreiben eigentlich permanent an Texten und sammeln die Ideen. Wir machen auch ständig Demos von Songideen, die wir haben. Wir suchen das Material zusammen und versuchen für jeden Song den richtigen Vibe zu finden und zu schauen, wovon er handeln sollte. Manchmal passt ein Text, den wir für einen bestimmten Song geschrieben haben, viel besser zu einem anderen Song.
Bei „It’s All For Rock ’n‘ Roll“ stimmte erst der Vibe nicht so ganz, aber dann beschlossen wir, einen Song über Lemmy zu machen. Jetztist es ein Song geworden, der von jeden von Bon Scott über Jimi Hendrix bis hin zu fuckin‘ Elvis sein kann. Es ist zu einer Hommage an alle verstorbenen Rock ’n‘ Roller geworden.
Ihr seid ja ganz offensichtlich von AC/DC beeinflusst worden und dürftet Euch immer noch für sie interessieren. Was hältst Du von AC/DC mit Axl Rose?
Nun, ich habe sie in dieser Konstellation nicht gesehen. Ich habe aber gehört, dass er seine Sache gut macht.
Und die Idee dahinter, dass mit Axl Rose jemand mit AC/DC tourt, der nicht die am nächsten liegende Wahl gewesen ist?
Nun, die Tour heißt ja „Rock Or Bust“, und sie wollten nicht kaputt gehen. Sie haben sich halt überlegt, was ‚rocken‘ könnte. Und das haben sie gemacht.
Danke für das Interview!
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