Agalloch
"Mit dieser Reunion kanalisieren wir nichts anderes als die Vergangenheit."

Interview

Mehr als 20 Jahre nach der Veröffentlichung ihres Klassikers „The Mantle“ bringen AGALLOCH die Deluxe-Edition des Albums in verschiedenen Formaten heraus. Wir schwelgen mit Sänger John Haughm in Erinnerungen an das Jahr 2002, verweilen etwas in der Gegenwart bei der Deluxe-Edition und werfen einen kleinen Blick in die Zukunft.

Seit der Veröffentlichung von „The Mantle“ sind nun mehr als 20 Jahre vergangen. Magst du das Album immer noch und findest du, dass es gut gealtert ist?

JH: Ja, das tue ich. Ich denke, es ist würdevoll gealtert und ist einzigartig geblieben, auch wenn andere Bands in den Jahren seit der Veröffentlichung einen ähnlichen Stil verfolgt haben.

Was denkst du über die Meinung der Fans zu „The Mantle“ heute im Vergleich dazu, wie es bei der Erstveröffentlichung angekommen ist?

JH: Die Kritiken waren sehr gemischt, als es zum ersten Mal veröffentlicht wurde. Natürlich hat es inzwischen den Status eines „Klassikers“ erreicht, aber es hat immer noch seine Kritiker, wie alles andere auch. Die einen sagen, es sei ein Klassiker, die anderen, es sei überbewertet. Als Schöpfer muss ich mich aus der öffentlichen Meinung heraushalten und mich nur darum kümmern, was ich selbst davon halte. Wie dem auch sei, es ist eines meiner persönlichen Lieblingsalben von Agalloch geblieben.

Wenn du einen Song auf dem Album ändern/ersetzen könntest, welcher wäre es und warum?

JH: Gute Frage. Als wir „The Hawthorne Passage“ aufgenommen haben, hatte ich eigentlich Bedenken, weil ich das Gefühl hatte, dass es sich stilistisch zu sehr vom Rest der Songs abhebt. Ich denke, dass das Album insgesamt eine gute Mischung aus Gothic Metal, Black Metal und Neofolk bietet, aber ich wünschte, das Album wäre vielleicht 15 Minuten kürzer. Ich habe das Gefühl, dass es vielleicht etwas zu lang ist, aber wie gesagt, ich beurteile meine eigene Musik immer schärfer, als es Fans tun würden.

Was sind deine schönsten Erinnerungen an das Schreiben und Aufnehmen des Albums?

JH: Es gab einen freien Geist der Kreativität, der durch das Studio pulsierte und ich erinnere mich, wie erfrischend es war, unser zweites Album aufzunehmen. Ich fühlte mich erfahrener als zuvor und wir nahmen das Ganze ernster. Zu dieser Zeit entdeckte ich auch SANDs „The Dynamic Curve“, und Don und ich fuhren jeden Morgen ins Studio, während wir diese CD hörten, und ich glaube, das hat die Aufnahmen ein wenig mitgeprägt.

Was war dir bei der Arbeit an der Deluxe-Edition wichtig? Wie sollte sie aussehen und sich anfühlen?

JH: Für die LP wollte ich diese ultrasilbrige und kalte Ausstrahlung der Original-CD haben, aber in einer Deluxe-Verpackung. Für das Buch wollte ich die Zeit nachempfinden, in der das Album gemacht, veröffentlicht und promotet wurde. Es ist wichtig, einen Blick hinter die Kulissen des Albums zu werfen und ein Stück unseres Lebens während dieser Ära der Band zu zeigen. Das tue ich mit allen Büchern, und mit jeder Album-Ära werden die Bücher immer ausführlicher und sind voller Erinnerungen. Wir waren mehr auf Tour und hatten mehr Fotos, als die Band sich weiterentwickelte, also wird es mit jedem Buch mehr und mehr entfalten. Ich bin sehr zufrieden mit der Qualität und der Liebe zum Detail, die Eisenwald in diese Veröffentlichungen gesteckt hat. Wenn ich dem Label ein Design vorlege, musste ich mir nie Sorgen machen, dass etwas schief gehen könnte oder dass meine Entwürfe zu teuer für ihr Druckbudget sind. Ich glaube, es ist das einzige Label, das ein solches Maß an Großzügigkeit und kreativer Freiheit bietet, und das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Welche der (Farb-) Editionen der Deluxe-Edition von „The Mantle“ ist dein persönlicher Favorit?

JH: Hmmm… ich glaube, mein Favorit ist die klare Version mit schwarzem Rauch, aber ich mag auch das Indie-exklusive Rot sehr. Ich bin nicht jemand, der Farbvarianten sammelt, aber es ist cool zu sehen, wie verschiedenfarbiges Vinyl zu einer von mir entworfenen Verpackung passt (oder auch nicht).

Galerie mit 16 Bildern: Agalloch - Ragnarök 2012

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Quelle: John Haughm
22.07.2024

"Es ist gut, aber es gefällt mir nicht." - Johann Wolfgang von Goethe

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