Aeon Of Decay
Aeon Of Decay

Interview

Aeon Of Decay

Die junge Würzburger Melodic-Death-/Thrash-Metal-Band AEON OF DECAY veröffentlichte im Herbst 2008 mit „In The Apathetic Eyes Of Life“ ihre mittlerweile dritte Demo in nur knapp vier Jahren Bandbestehen, die amtlich Arsch zu treten weiß. Hier ein Gespräch mit den sympathischen Jungs.

Aeon Of Decay

Hallo Jungs!
Bevor ich eure EP auf dem Schreibtisch hatte, hatte ich noch nie von euch gehört. Ich denke, es wird da vielen Lesern ähnlich gehen – deshalb wäre es nett, wenn ihr euch einmal ausführlich vorstellen würdet.

Wir sind vier Jungs aus Würzburg, die 2005 eine Band gegründet haben. Ralle und Lukas spielen Gitarre, Kai singt und spielt Bass und Jakob spielt Drums. Unser Durchschnittsalter liegt bei 19 Jahren.

Ihr habt ja im Herbst 2008 eure dritte EP „In The Apathetic Eyes Of Life“ veröffentlicht. Erzählt doch mal, wie ihr die Aufnahmen und den Songwriting-Prozess erlebt habt!

Der Songwriting-Prozess fand meistens außerhalb der Bandproben statt. Meistens kommt jemand aus der Band mit einem fertigen Song, an dem dann im Proberaum noch ein paar kleinere Veränderungen vorgenommen werden. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass diese Methode bei uns am besten funktioniert. Für die Aufnahmen haben wir uns lange Zeit gelassen, was aber auch nötig war, um diesmal alles so sauber wie möglich hinzubekommen.

Aufgenommen habt ihr die EP in den Ebonize Studios – wie kam es dazu?

Genauer gesagt haben wir die EP in Ralles Keller aufgenommen. 🙂 Die Aufnahmen wurden dann noch von Andreas Hoffmann, der die Ebonize Studios betreibt, gemixt und gemastert. Er hat uns allerdings vorher Tipps gegeben, wie ein den Umständen entsprechend guter Sound entsteht und uns sein Gesangsmikro geliehen. Die Zusammenarbeit kam durch die Ratschläge anderer lokaler Bands zustande und weil man sich in Würzburgs Metalszene zwangsläufig immer wieder über den Weg läuft. 😉

Ihr habt euch ja 2005 gegründet und seitdem mit „In The Apathetic Eyes Of Life“ schon die dritte Demo veröffentlicht. Wie kommt es, dass ihr in einem Zeitraum, in dem andere Bands eine Platte aufnehmen, gleich drei schreibt?

Na ja, das geht ganz einfach, indem man immer wieder die selben Songs aufnimmt. 🙂 Nee, im Ernst: Wir haben drei alte Songs nochmal eingespielt, weil die Qualität auf den vorherigen CDs eher bescheiden war und wir der Meinung waren, dass es sich lohnt, die Songs nochmal in besserer Qualität aufzunehmen.

Ihr spielt in meinen Ohren einen ziemlich vielschichtigen Stilmix – ich habe da Oldschool Thrash Metal, Melodic Death Metal sowie auch moderne Subgenres wie Metalcore oder Neo-Thrash rausgehört. Aber erzählt doch mal, wie ihr euch einem außenstehenden beschreiben würdet!

Einfach als Metalband, die sich von jeglichem Schubladendenken verabschiedet hat und versucht, dementsprechend ihre Ideen und eigenen Geschmäcker umzusetzen.

Was sind denn musikalisch so eure Vorlieben? Ich würde mal tippen, dass ihr recht viele verschiedene Bands bevorzugt … ?

Ja, das stimmt. Wir wollen uns da auch gar nicht auf das Metalgenre beschränken, sondern hören alles, was uns gefällt, egal welche musikalische Richtung.

In eurem Informationsblatt heißt es, dass ihr lyrisch versucht, „sowohl persönliche Lebenseinstellungen als auch gesellschaftliche Missstände aufzuarbeiten“. Was heißt das konkret?

Allgemein gesagt, versuchen wir in den Texten eigene Erfahrungen, Gefühle und Einstellungen, die sowohl gesellschaftlich als auch persönlich begründet sind, wiederzugeben. Konkret lässt sich das wohl am besten an zwei Beispielen erklären. So setzt sich der Titeltrack der CD mit der Einstellung auseinander, dass man jeden Augenblick seines Lebens auskosten und nicht durch das Anhäufen von Vermögen verschwenden sollte. Verpackt ist dies in eine Geschichte, die von einem Mann erzählt, der genau diesen Fehler begangen hat und nun auf dem Sterbebett liegend versucht, seinen Sohn vor der Verschwendung seines Lebens zu bewahren. Der Track “Mourning Hate” dagegen beschäftigt sich wiederum damit, wie es in unserer Gesellschaft so weit kommen konnte, dass junge Eltern ihre Kinder in dunklen Räumen einsperren und verhungern lassen oder dass Kinderschänder lediglich zwei Jahre Gefängnis für ihre abartigen Verbrechen bekommen.

Ein anderes Thema: Ihr habt ja schon mit einigen größeren Namen zusammengespielt, so zum Beispiel ONSLAUGHT, WAR FROM A HARLOTS MOUTH, FALL OF SERENITY oder HEAVEN SHALL BURN. Wie kam es dazu? Und wie habt ihr die Gigs empfunden?

Wir kannten den Veranstalter, der diese großen Konzerte organisiert hat, und der lud uns dann ein, da mitzuspielen, jedoch endete das Ganze wohl in einer finanziellen Katastrophe aufgrund von völliger Planlosigkeit seitens des Veranstalters. So war auf den Konzerten nie besonders viel los, und als kleine Vorband geht man da sowieso meistens etwas unter. Trotzdem war es eine Erfahrung wert und hat uns einen ganz guten Einblick in das harte Musikgeschäft gegeben. 🙂

Was war denn eurer Meinung nach euer bester Supportgig?

Eindeutig das „Brudl Moldroom Massacre“ im Proberaum von FUCK YOUR SHADOW FROM BEHIND, einer befreundeten Band. Da ging es einfach tierisch ab und die After Show Party war gut.

Ich kann mir vorstellen, dass eure Musik live noch ein Stückchen besser funktioniert, als auf Platte. Wie seht ihr euch? Eher als Live-Band oder seid ihr mehr eine Band, die für das Studio gemacht ist?

Wir haben viele Ideen, die Live ein bisschen schwer umzusetzen sind. So gibt es Songs, die auf der Bühne mehr Spaß machen und Songs, die beim Einspielen besser funktionieren. Grundsätzlich macht Livespielen aber schon noch ein bisschen mehr Spaß.

Was ist denn in Zukunft so an Konzerten geplant? Wo wird man euch demnächst live on stage sehen können?

Wir haben uns für die kommende Saison bei ein paar Festivals beworben und hoffen, dass in der Richtung was klappt. Ansonsten einfach auf unsere Myspace-Seite gucken, da stehen immer sämtliche Konzerte.

Danke für das Interview! The famous last words are yours!

3er BMWs und Bier!

02.02.2009

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