Accuser
Eine einmalige Sache

Interview

ACCUSER gehören zu den eher ungewöhnlichen Vertretern des deutschen Thrash. Statt teutonischer Massaker, bannen die Siegener lieber technisch versierte und groovelastige Songs auf Tonträger. Die Rechnung geht auch auf der neuen Platte „The Mastery“ auf. Deshalb haben wir uns Frontmann Frank Thoms mal zur Brust genommen.

Moin moin und Glückwunsch zum fünften gelungenen Album in Folge!

Frank: Vielen Dank!

Das neue Album hört auf den Namen „The Mastery“. Wer meistert denn hier was genau?

Frank: „The Mastery“ stellt die Frage auf, können wir Gut und Böse beherrschen und selbst Einfluss auf unsere Handlung nehmen? Sind wir in der Lage eine richtige Entscheidung zu treffen? Und weiter! Wäre die nächste Generation, die von den Vorfahren negativ geprägt ist, in der Lage aus dem Vorgelebten auszubrechen?

Stilistisch unterscheiden sich eure letzten fünf Platten nur recht marginal voneinander. Könnte es bei ACCUSER auch mal etwas größere Experimente geben oder habt ihr einfach euren Stil gefunden?

Frank: Wir haben auf den letzten Alben gewisse Parameter bedient, sind dennoch der Meinung, dass die Scheiben unterschiedlich ausgefallen sind, da jedes Album eine eigene Atmosphäre präsentiert. „The Forlorn Divide“ war wesentlich technischer als „Diabolic„. „Diabolic“ war wiederum soundlich rotziger als „Dependent Domination“ und hatte ausgeprägtere Mittelparts. „The Mastery“ unterscheidet sich wiederum von „The Forlorn Divide“ insofern, als das jeder Song für sich steht, einen starken Refrain besitzt und dennoch alles aus einem Guss besteht. Trotz der Unterschiede hat sich ein typischer Stil entwickelt.

Eure Heimatstadt Siegen ist ja nicht unbedingt für ihre Thrash-Szene bekannt. Dafür gibt es in eurer Nähe mit dem Freak Valley Festival eine Pilgerstätte für Stoner-Rock- und Psychedelic-Fans. Der Rockfreaks-Verein, der dahinter steckt, organisiert auch gelegentlich Konzerte im Siegener Vortex. Habt ihr Kontakt zu dieser Szene oder läuft das ohne Berührungspunkte nebeneinander her?

Frank: Wir kennen uns alle privat und finden das Freak Valley hervorragend, da es ein Festival ist, welches für sich steht. Für uns wäre dort kein Platz, aber so soll es auch sein. Die Veranstaltung sollte auch in Zukunft ihr Gesicht als das wahren, was es ist. Ich selbst bin immer dort, wenn wir nicht gerade mit ACCUSER unterwegs sind. Ein super Ding!

In den letzten Jahren kriegen euch eure Fans vor allem auf Festivals und Wochenendgigs zu sehen. Unter welchen Voraussetzungen würden ACCUSER noch mal eine richtige Tour bestreiten?

Frank: Wenn der Headliner passt und die Bedingungen für uns gut sind, dann würde sicherlich nichts dagegen sprechen. Wir lieben die Festivals, da man dort immer neue Fans erreicht, Kontakte knüpft und sich andere acts anschauen kann.

2014 habt ihr euren Klassiker „Who Dominates Who“ komplett neuaufgenommen. Gibt es in der ACCUSER-Diskographie noch eine Platte, für die eine solche Frischzellenkur vorstellbar wäre oder war das eine einmalige Sache?

Frank: Dies war eine einmalige Sache. Es ging darum dieses Album erneut mit unserem Sound zu präsentieren, da wir in neuer Besetzung live immer wieder auf dieses Material greifen. Als Doppelalbum haben wir die aktuelle und die ursprüngliche Version herausgebracht, um auch die Ex-Mitglieder René Schütz, Eberhard Weyel und Volker Borchert dabei zu haben. Sie verdienen unseren Respekt und größten Dank.

Von 2004 bis 2008 wart ihr als SCARTRIBE aktiv. Ist es vorstellbar, dass ihr dieses Projekt noch einmal aufleben lasst und ist das für alle Zeit Geschichte?

Frank: Scartribe wird wohl für immer Geschichte sein. Es war der Versuch nach einer musikalischen Pause mit neuen Impulsen eine Band zu starten. Mit der Zeit lehnte sich das Songwriting immer wieder an den ACCUSER-Stil an und unterm Strich waren wir auch dann erst mit den Songs zufrieden. Letzt endlich war es für uns ein kleiner Schritt doch einfach wieder unter dem Namen ACCUSER weiter zu machen.

Galerie mit 14 Bildern: Accuser - Ruhrpott Metal Meeting 2022
12.01.2018

"Irgendeiner wartet immer."

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