A Million Miles
Interview mit Sängerin Mona

Interview

A Million Miles

Die fünf Hamburger von A MILLION MILES überraschten vor kurzem mit ihrem äußerst abwechslungsreichen Debüt „What´s Left Behind“, auf dem sie mit einem ganz eigenen Mix aus Modern Metal, Thrash und Heavy punkteten. Für einen Erstling wirkt die Scheibe außergewöhnlich professionell, und vor allem die Perfomance von Fronterin Mona überzeugt auf ganzer Linie. Nun stand sie uns Rede und Antwort zu dem Album und der aktuellen Entwicklung.

Hi Mona! Wie geht es dir und wo bist du gerade?

Hi Fabi, mir geht’s hervorragend, danke dir! Ich bin soeben erst von unserer deutschlandweiten Album Release Tour zurückgekehrt und derzeit wieder in Hamburg, der Heimat von A MILLION MILES.

Ihr habt soeben euer Debütalbum „What´s Left Behind“ veröffentlicht. Wie waren die Resonanzen so weit? Und bist du im Nachhinein zufrieden mit dem Werk?

Wir sind absolut zufrieden mit unserem Erstlingswerk, ich denke auch, dass „What’s Left Behind“ unser Schaffen der letzten Jahre als intensiv tourende Underground Band sehr gut wiedergibt, dennoch sind wir total überwältigt von den bislang so positiven Resonanzen zu unserem Debüt. Klar hofft man, dass das eigene Album, in das man so viel Schweiß, Arbeit und Herz hineingesteckt hat, auch den Leuten da draußen gut gefällt, umso mehr freuen wir uns natürlich nun, dass unsere erste Platte scheinbar ganz gut ankommt. Nach einer für uns bisher langen und manchmal sehr steinigen Reise als Band bedeutet uns dieser Support extrem viel.

Ihr lasst einen ganzen Haufen Einflüsse durchschimmern, spontan fallen mir da zum Beispiel PANTERA oder MACHINE HEAD ein. Wer gehört denn zu euren musikalischen Vorbildern? Und wer ist für das Songwriting zuständig?

Na, wenn du als Profi das so sagst, ehrt es uns natürlich sehr, wobei wir uns nie anmaßen würden, uns auf eine Stufe mit den von dir genannten Größen zu stellen. PANTERA zählt da sicherlich zu einem sehr wichtigen und großen Einfluss, besonders für mich persönlich, da PANTERA, DOWN und Phil Anselmo mich bis heute am stärksten inspirieren und PANTERA für mich eine der absolut besten und wichtigsten Bands ist. Zu unseren größten Einflüssen zählen auch Oldschool Heavy Metal, von Klassikern wie METALLICA oder IRON MAIDEN, über Stoner, Sludge und Hardrock bis hin zu modernen Metal Bands wie IN FLAMES, MASTODON und vielen anderen.

In der Tat spielen bei uns sehr viele verschiedene Einflüsse mit, das macht es dementsprechend auch schwer uns in eine bestimmte Schublade stecken zu können. Für uns war es immer wichtig, dass wir unsere Musik nicht nach Grenzen oder musikalischen Regeln schreiben, nur damit wir am Ende in dieses oder jenes Genre passen. Das ist uns im Songwriting so ziemlich egal. Wir arbeiten relativ unterschiedlich, mal entstehen unsere Songs in trinkfreudiger Jamsession, mal kommt unser Gitarrist Willo mit Ideen in den Proberaum, an denen wir dann gemeinsam werkeln, feilen und jeder seinen musikalischen Input einbringt. Alle Album-Songs auf „What’s Left Behind“ spielen wir seit vielen Jahren live auf Tour, dementsprechend konnten sie schon vor der Album-Produktion jahrelang auf der Bühne in sich reifen.

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Wo habt ihr das Album produziert? Für ein Debüt einer jungen Formation ist der Sound ja sehr druckvoll und satt geworden.

Wir hatten das große Glück, mit Eike Freese von DARK AGE in den Hammer Studios in Hamburg (GAMMA RAY, CALLEJON, DARK AGE) aufnehmen zu dürfen, für uns war die Produktion mit Eike eine absolut wichtige und sehr inspirierende Zeit. Da wir als reine Live Band das Studio betraten, mussten wir uns hier erstmal völlig neu entdecken und eben anders als im Live Moment arbeiten. Eike, begnadeter Musiker bei Dark Age und Produzent vieler großartiger Bands und Alben, hat uns da von Anfang an verstanden, uns nicht versucht zu verdrehen und unseren Groove und eigenen Sound, wie wir finden, perfekt und sehr druckvoll auf Band eingefangen, von daher sind wir absolut froh und sehr stolz, dass wir unser Debüt mit Eike aufnehmen duften.

Jetzt bist du ja ganz alleine mit vier Männern in einer Band. Wie kam diese Konstellation zustande? Und wie stehst du zum Begriff „Female Fronted Metal“?

Ich habe schon vor A MILLION MILES in anderen Metal und Stoner Bands am Mikro gestanden, dementsprechend war es für mich nicht neu, plötzlich mit vier Männern im Proberaum und auf der Bühne zu stehen. Zumal ich vorher nie mit Frauen Musik gemacht habe, geschweige denn von sogenannten Female Fronted Bands musikalisch beeinflusst wurde. Den Begriff Female Fronted Metal kann ich zwar verstehen und gut mit umgehen, da Menschen ganz gern mal kategorisieren, allerdings find ich es persönlich eher belanglos und unnötig, jegliche Gender- Unterschiede in der Musik zu machen. Wir wurden zum Beispiel des Öfteren zu reinen Female-Fronted-Konzerten eingeladen. Bin ich kein sonderlicher Fan von, um ehrlich zu sein, da ich denke, dass man hier kein Extra-Event für braucht oder es besonders hervorheben muss, nur weil da nun eine Frau am Mikro steht. Heutzutage und im Jahr 2013 sollte es meiner Meinung nach eher irrelevant sein und es sollten keine Unterschiede gemacht werden, da es mittlerweile genügend Frauen im Metal gibt, die sprichwörtlich genauso Eier haben wie viele andere Männer auch. Hauptsache doch, es rockt und fühlt und hört sich gut an, egal ob Mann oder Frau.

Aber sehr passend dazu und wie ich in die Band kam, nachdem meine Jungs ziemlich lange nach einem Sänger gesucht haben, bin ich 2008 über einen Anzeige auf die Band aufmerksam geworden, die mich musikalisch sofort ansprach. Und in der Tat, bei meinem ersten Anruf damals bei unserem Basser Finbar stieß ich erst mal auf Granit, da die Band nicht an einer SängerIN interessiert war. Konnte ich verstehen, war dennoch hartnäckig genug, und als wir uns dann doch das erste Mal zum Jammen trafen, war alles klar. Menschlich sowie musikalisch.

Ihr seit in diesem Moment auf Tour mit THE VERY END. Ist das eure erste größere Tour? Und wie wichtig sind euch die Live-Auftritte?

Wir sind seit Bandgründung in 2008 bereits sehr intensiv quer durch ganz Europa & UK getourt, mit einer der Gründe, warum wir so viel Zeit verstreichen lassen mussten, bis wir nun unser erstes Album rausgebracht haben. Die Bühne war schon immer unser wahres Zuhause, der Ort, an dem wir uns eben am wohlsten fühlen, und für uns werden unsere Live-Konzerte immer an erster und wichtigster Stelle stehen. Passend zur Albumveröffentlichung waren wir wie gesagt gerade erst gemeinsam mit THE VERY END in ganz Deutschland unterwegs, eine absolut coole Tour und sehr schöne Zeit. Da wir bislang aber fast mehr im Ausland und eher vereinzelt in Deutschland gespielt haben, war die Tour mit THE VERY END ein sehr schöner Einstieg, auch endlich mal mehr in den eigenen Gefilden zu rocken, da wir uns derzeit auch sehr gern auf viel mehr Live-Shows in Deutschland konzentrieren möchten. Da sind wir aber auf jeden Fall offen für jede Reise, denn jede einzelne Show, egal wo, wann und vor wie viel Publikum, bedeutet uns extrem viel und wir sind dankbar über jeden einzelnen Live Moment, den wir auf der Bühne erleben dürfen.

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Ihr habt ja auch schon einige größere Acts supported. Gibt es irgendeine Band, mit der es etwas Besonderses war, die Bühne zu teilen? Oder habt ihr vielleicht noch eine Truppe auf dem Wunschzettel?

Oh, da gibt’s mit Sicherheit einige! (lacht) Mein persönlicher Traum wäre da zum Beispiel eine Band wie DOWN, aber es gibt definitiv jede Menge sehr großartige Bands, mit denen wir super gern mal eine Bühne teilen wollen würden. Aber wir freuen uns und sind sehr dankbar, schon mit so vielen coolen Bands zusammen gespielt zu haben, seien es all die geilen Bands die, wie wir, völlig aus dem Underground vernetzt stammen, mit denen wir schon quer in ganz Europa & UK gespielt haben, oder Bands wie BIOHAZARD, MUSTASCH oder GODSIZED, das waren für uns in unserer noch so jungen Musiklaufbahn natürlich sehr schöne Highlights und Momente. Besonders mit GODSIZED aus UK, mit denen wir bereits zwei Touren gefahren sind, hat sich darüber hinaus eine sehr dicke Freundschaft entwickelt und wir stehen bis heute sehr eng in Kontakt mit den Jungs. Habt Ihr von Metal.de schon das neue Album gehört oder die Band live erlebt? Kann ich nur wärmstens empfehlen!

Die Aufnahmen und das ausgiebige Touren erfordern ja eine Menge Zeit. Seit ihr hauptberuflich Musiker, oder verfolgen du und deine Kollegen noch „normale“ Berufe?

Ich persönlich bin neben A MILLION MILES selbstständig und führe eine eigene kleine Musik PR Agentur, in der ich als Promoterin diverse coole Metal und Rock Bands betreue, ich habe mich vor ein paar Jahren also ausschließlich in die Musik gestürzt. Der Rest unserer Truppe ist in ganz „normalen“ Berufen unterwegs. Allerdings haben wir das Glück, dass wir es bislang immer sehr gut hinbekommen haben, alles miteinander zu vereinen, was sicherlich auch viel mit sehr netten Arbeitgebern zu tun hat, aber wir schwimmen da alle auf einem gemeinsamen Level und tun alles, bestmögliche um Arbeit, Leben und Musik unter einen Hut zu bekommen. Uns bedeutet diese Band einfach zu viel, um sich davon abbringen zu lassen, viel live zu spielen. Wir haben bislang glücklicherweise immer einen guten Weg gefunden, und bringen da alle an einem Strang ziehend sehr viel starken Willen, Zeit, harte Arbeit und Herzblut mit, um unseren musikalischen Weg gehen zu können.

Was habt ihr für die Zukunft geplant? Touren? Festivals?

Seit Freitag, 5.April, ist unser Debüt-Album „What’s Left Behind“ draußen, und nun heißt es für uns endlich wieder möglichst viele, viele Live- Shows zu spielen! Wir arbeiten derzeit intensiv an diversen Live-Plänen, hoffen natürlich auch auf einigen coolen Festivals im Sommer vertreten sein zu dürfen und sind momentan dabei, unseren Konzertkalender für 2013 mit möglichst vielen tollen Shows zu füllen. Auf unser nächstes Album werden ihr zwar definitiv nicht ganz so lang warten müssen wie auf unser aktuelles Debüt, aber im Vordergrund steht für uns nun erst mal, möglichst viel live zu spielen und so oft wie möglich unterwegs sein zu können.

Wir hoffen auf jeden Fall noch eine Menge von euch zu hören in nächster Zeit und wünschen euch auf eurem Weg alles Gute! Danke für das Interview, die letzten Worte gehören dir!


Vielen Dank, Fabi, für dieses tolle Gespräch und danke, dass wir uns euren Lesern hier etwas näher vorstellen durften! Wer Lust auf mehr bekommen hat, wir freuen uns jederzeit über euren Besuch auf unseren Seiten, checkt unser neues Album „What’s Left Behind“ aus und schaut auf jeden Fall bei unseren kommenden Live-Shows rein, wir freuen uns über euren Rock Support!

 

Teaserfoto und Foto 1 by Andreas Torneberg

Foto 2 by Sven Ceder/Lux Eterna

Quelle: Mona Miluski
22.04.2013

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