Schon das Album WASTING THE DAWN deutete an, daß sich The 69 Eyes zu einer der besten Goth Metal Bands dieser Erde wandeln könnten und genau diese Vermutung scheint auch diese Maxi zu bestätigen. Rockig, dreckig und doch immer mit einer wunderschönen, eben gothischen, Atmosphäre arbeitend schaffen es die Jungs wirklich mitreißende Songs zu schreiben, die selbst dem Herrn Ville Vallo grüne Gesichtsfarbe ob des Neides verpassen könnte. „Gothic Girl“ ist dabei scheinbar angelehnt an „Stupid Girl“ von Garbage; was allerdings keineswegs stört. Einzig die Type-O-Black-No.1 Referenz könnte vielleicht ein wenig bitter schmecken, schließlich nutzte Pete Steele diese Thematik schon etwas früher für sich. Sei es drum, die Faszination der gothischen Schönheiten darf ruhig immer wieder besungen werden, besonders wenn man dabei solch schöne ironische Töne anschlägt. Doch auf der Maxi befindet sich mit „Velvet Touch“ ein fast noch stärkerer Track, der nun wirklich beweist, was in der Band steckt. Sollte das komplette, voraussichtlich im Herbst erscheinende Album in dieser Tradition stehen, so dürfte sich die fünf Finnen demnächst im Goth Metal Olymp wiederfinden, das Charisma und die Musik dazu hätten sie. Ville Vallo, beware!
Für mich sind die 69 Eyes die Trittbrettfahrer des Jahres. Vor Wasting the Dawn hatten die schon 3 oder 4 Alben auf dem Markt, die in Deutschland als Importe erhältlich waren. Damals machten sie noch Rock´n´Roll im Stil der Backyard Babies oder Hellacopters. Auf irgendeiner RH-Unerhört CD hatten die auch mal einen Track drauf. Da kamen sie noch voll Hippie-mässig rüber. Doch auf einmal tun die, als wären sie die Goth-Rock Band überhaupt! Ob das was mit dem Erfolg von Him zu tun hat? Na ja, money rulez! Und gute Musik machen sie ja – egal ob Schwanzrock oder Gothic. Den Mädels wirds besimmt gefallen.