Art Of Fear - Facing Hell

Review

Obwohl das Cover-Artwork eher so ein paar Assoziationen zum Death Metal weckt, sind ART OF FEAR zum Power Metal zu zählen. Genaugenommen sind sie die einzige österreichische Power Metal-Band, die mir bekannt ist, und das auch nur, weil ich gerade ihre letzte CD in Händen halte.
Bereits seit 1997 sind die vier Ösis im Geschäft und „Facing Hell“ ist fünftes Werk. Was ihren Internet-Auftritt angeht, geben sie sich zeitgemäß. Nein, ich meine nicht die Inhalte. Die sind ebenso biographisch wie anderswo. Ich meine den eu-Domainnamen. Auch das ist der erste, der mir bewusst begegnet.

ART OF FEAR verzichten auf den Einsatz eines Keyboards und auf sehr eingängige Melodiebögen, wie es in der melodischen Abart der Stilrichtung gerne exerziert wird. Ihr Hauptaugenmerk liegt viel mehr auf toughem Rhythmus und intelligentem Riffing.

Die instrumentale Seite ist auch nicht das Problem. Weder an der Gitarre noch im Rhythmusbereich gibt es etwas auszusetzen. Schwachpunkt ist der Gesang. Thomas Cassan versucht zwar seine Stimme variabel einzusetzen, d.h. er wagt sich an unterschiedliche Oktaven von tief-rauh bis ohrschmerzend-hoch; doch es fehlt an Volumen und ganz besonders an Ausdruckskraft. Darüberhinaus wird nicht jeder Ton getroffen.
An Abwechslung fehlt es ebenfalls. Weil sich manches zu ähnlich anhört, kann es schon mal vorkommen, dass man sich plötzlich bei einem anderen Song befindet, als man denkt. Dies zeugt von unausgegorenem Songwriting.

Am Ende fehlt es mir auch, den ein oder anderen Song besonders hervorzuheben. Da ist einfach nichts, was das Zeug zu einem Ohrwurm hat. Ein Album, dass sich durchweg auf einem leicht unterdurchschnittlichen Standard abspielt, kann ich leider nicht empfehlen. Sorry, Leute, aber so wird das nichts.
Nun, da auf der Homepage ein anderer Sänger angegeben ist, hat man ja vielleicht schon den ersten Schritt hin zu vernünftigen Veränderungen getan.