Wer zuviel Geld hat und nicht weiß, was er zum Einschlafen hören soll, der sollte jetzt aufpassen: wundervoll langweilige Keyboardteppiche, die dezent als „Medieval Black Ambient“ angepriesen werden, bietet uns ELFFOR aus Spanien mit der remasterten Wiederveröffentlichung des bereits 2002 erschienenen „Son Of The Shades“. Schon seit 1995 treibt das Ein-Mann-Projekt um Ëol (auch aktiv bei SUFFERING DOWN und NUMEN) sein Unwesen. Und da der Gute nur dezent ins Mikro röcheln, teilweise sich auch klar gebärden und die Tasten bedienen kann, hat er sich noch NUMEN-Gitarrist Jabo ins Boot geholt. Da es normalerweise Ein-Mann-Projekte eh sehr schwer bei mir haben, das neue Layout auch nicht gerade einladend aussieht, aber die Plakette des „Medieval Black Ambient“ werbestrategisch doch gut eingesetzt wurde, bin ich noch relativ objektiv an „Son Of The Shades“ rangegangen.
Doch, was soll ich sagen? Es wird schnell klar, dass ich mich da verkalkuliert habe. Der Inhalt in Kurzform: matschige Produktion; überlange Songs, die aus ein- und denselben Melodien bestehen; ganz dezentes, noch nicht mal sauber eingespieltes, Gitarrengezeter; minimaler Einsatz des Drumcomputers und ab und an die heisere Stimme Ëols, der sich die spartanischen „Kriegshymnen“ nur so von der Lunge krächzt. In Kombination mit versuchten epischen Harmonien, garniert an mittelalterlichem Kitsch und Heroenpathos, haben es ELFFOR doch tatsächlich geschafft satte 60 Minuten Platz auf dem Silberling einzunehmen. Auf die absolut ausgelutschten Titel wie „Infernal Woods“, „Hidden In The Nebular Landscapes“, „The Nocturnal Moon“ oder „Endless Dark Flames“ und das zigtausend Mal bereits besser gesehene Layout will ich mal garnicht eingehen. Von dem besagten Black Metal-Einfluss fehlt jede Spur und auch das sonst interessante Dark Ambient-Genre wird von ELFFOR zumindest plakativ gnadenlos ausgenutzt. Ganz klarer Einfluss auf die Arbeit von Ëol hatten wohl SUMMONING, doch braucht man ein zweites SUMMONING-Projekt, wenn das Original viel besser ist? Die Antwort dürfte klar auf der Hand liegen. Denn wer die Klasse, Ästhetik und Spannung des österreichischen Duos erwartet, ist bei ELFFOR völlig fehl am Platz.
Wieso wird überhaupt eine Platte über Northern Silence Productions wiederveröffentlicht, die erst vor sechs Jahren herausgekommen ist? Die Beilage brüstet sich damit, dass alle 500 Kopien der vier Alben innerhalb kürzester Zeit an den Mann gebracht wurden. Wie ELFFOR das geschafft haben, bleibt mir ein Rätsel. Und als ob „Son Of The Shades“ nicht schon genug wäre, gab es bereits 2007 schon die Re-Issue des Debüts „Into The Dark Forest“ von 1998. Die Unermüdlichen und Unverbesserlichen unter euch können bis 2009 noch die weiteren Werke „From The Throne Of Hate“ und „Unblessed Woods“ erwarten. An mir wird das auf jeden Fall vorbeigehen…
Es ist eine Frechheit,sich ohne Musikverständnis so an Eöl auszulassen.
Das Album ist eine geniale Scheibe,eingängie Hymnen und epischer Gesang.
Und nur,weil jemand keine Ahnung von Ambient hat,braucht er nicht so ablästern,und soll mal anfangen selber ein Projekt auf die Beine zu stellen.
Der Typ über mir ist ein total verständisloser …..,und das Album einfach ein Meisterwerk.
Ein Meisterwerk des Epic Ambient Black Metal. Toppen in den meisten Songs sogar die göttlichen Summoning.
Lasst euch nicht abschrecken Leute – reinhören und selbst ein Bild machen!
Der Autor dieses Reviews hat in manchen Sachen etwas übertrieben, gar keine Frage. Dennoch muss ich ihm in einigen Punkten durchaus zustimmen. Das wären z.B die nie endenden Keyboard-Themen, welche ab einem bestimmten Punkt einfach nur noch langweilig sind (und vllt. sogar etwas nerven) und der relativ schwachbrüstige Gesang, der auch nich so wirlich überzeugt. Auch schafft es Eöl auch nich so eine gewisse Spannung in die Musik einzubauen. Parallelen zu SUMMONING sind an einigen Stellen erkennbar, ein Vergleich kommt für mich jedoch nich in Frage, schon gar nich die Tatsache das ELFFOR bessere Lieder schreiben.