So beständig FIREWIND hochklassige Alben abliefern, so unbeständig waren bisher ihre Line-ups. Nun soll aber alles anders werden und mit dem aktuellen Album „The Premonition“ schaffte man es endlich auch einmal, zwei aufeinanderfolgende Scheiben mit ein- und derselben Besetzung einzuspielen. Zudem hat Bandleader und -gründer Gus G. unlängst einige „Altlasten“ über Bord geworfen, die Konzentration gilt nunmehr FIREWIND und das macht sich auch auf „The Premonition“ bezahlt.
Trotz ihrer Veröffentlichungs- und Tourfreudigkeit haben es FIREWIND hierzulande noch nicht ganz zum großen Durchbruch geschafft, ob sich das mit dem neuen Werk ändert, wird die Zukunft zeigen. Auf jeden Fall ist „The Premonition“ einmal mehr ein Feuerwerk an Power, spielerischer Virtuosität (für die in erster Linie natürlich Flitzefinger Gus G. sorgt) und nicht zuletzt ihren hymnenartigen Refrains, die es locker mit den Schlachtgesängen von NOCTURNAL RITES aufnehmen können. Und auch ihr Faible für klassischen Hard Rock dürfen FIREWIND weiter als Markenzeichen mit sich tragen, am besten kommt dies beim mittlerweile fünften Album der Griechen beim einfach nur genialen „Circle Of Life“ mit seinem dezenten SCORPIONS-Touch rüber. Alleine das catchy Powerriff dieses Songs ist schon geil, aber der alles wegfegende Chorus ist schon den Kauf des Albums wert. Würde ich fast mal als besten Song bezeichnen, was sich aber als schwierig erweist, da FIREWIND nur klasse Stoff zu bieten haben. Wer eher auf die härtere bzw. schnellere Seite von FIREWIND steht, wird mit dem Double-Bass-Hammer „Into The Fire“ und dem grandiosen Kopfschüttler „Remembered“ belohnt, Freunde der rockigeren Klänge dürfen sich neben besagtem „Circle Of Life“ vor allem auf die Gute-Laune-Hymne „Head Up High“ freuen und Balladensüchtige kriegen mit „My Loneliness“ (eher eine Powerballade, also kein Schmalzalarm) ihr Fett ab. Ach ja, dann wäre da noch die Coverversion von „Maniac“, diesem sicherlich allen bekannten Popsong aus dem „Flashdance“-Soundtrack, aus dem FIREWIND einen flotten Power-Metal-Song gemacht haben. Ich steh nicht wirklich drauf, stören tut das ganze aber auch nicht.
Nörgler werden mangelnde Weiterentwicklung beklagen, aber genau das macht FIREWIND so sehr mit NOCTURNAL RITES vergleichbar: Zwar haben die Schweden den etwas besseren Sänger, während FIREWIND interessantere Songs schreiben, doch im Endeffekt eint beide, dass sie beständig großartige Qualität abliefern, Hymnen schreiben, für die sie jede Power/Melodic-Metal-Truppe der Welt bewundern dürfte und letztlich doch nur einem kleinen, erlesenen Fankreis Jahr für Jahr mächtig viel Freude bereiten. In jedem Fall macht „The Premonition“ verdammt viel Spaß!
Meine Wertungen zu den einzelnen Songs: Into The Fire 9/10; Head Up High 9/10; Mercenary Man 9/10; Angels Forgive Me 9/10; Remembered 9/10; My Loneliness 10/10; Circle Of Life 9/10; The Silent Code 9/10; Maniac 9/10; Life Foreclosed 9/10! Gesamtwertung: 9,1/10