Sie haben sich neu erfunden! Die Songs sprühen vor Ideen und Energie. Es geht auch wieder in die härtere Schiene! Unglaublich, aber sie haben ihre elektronischen Samples abgelegt! – Nein, nein. STOPP! Das kann man sicher über irgendeine andere Band sagen, aber definitiv nicht von CREMATORY. Denn all das hat „Pray“ nämlich nicht. Nach vermeintlicher Auflösung des „Urgesteins des Gothic Metal“ im Jahre 2001, sind mittlerweile zwei weitere Alben, „Revolution“ und „Klagebilder“, erschienen. Nun gut, CREMATORY waren schon immer ein Fall für sich und ein Name, der bei einigen für Begeisterung und bei anderen für Zahnschmerzen sorgt. Letzterer Fall trifft auf mich zu, denn ihr neues Album „Pray“ hätte man nicht besser betiteln können. Denn man muss es wirklich anbeten, damit es endlich zu Ende ist.
„When Darkness Falls“, „Sleeping Solution“, “ Have You Ever“ – egal, welcher Song welchen Titel trägt, CREMATORY hätten die Lieder auch „Pray Nr. 1“, „Pray Nr. 2“, „Pray Nr. 3.“ etc. nennen können. Unterschiede bemerkt man nur wenige und die Songstruktur ist stets wie ein typischer Popsong aufgebaut: Intro – Gesangspart – Refrain – Gesangspart – Refrain – Refrain – Refrain. Zu viele Wiederholungen und das bei Songs, die auch schon mal gerne die 3:30-Popsonglängen sprengen, wirken auf die Dauer nicht nur ermüdend, sondern haben auch einen skip-freudigen Effekt auf meine Finger. Allerdings werden die eingängigen Refrains bei Fans einfacher Musik sicherlich Ohrwürmer hinterlassen. Für Gothic Metal-Liebhaber werden aber die Songs nicht genügend Biss haben und zu klar und wie aus der Konserve klingen. Selbst die eher härteren Songs (ja, die gibt es auch noch!) wie „Burning Bridges“ oder „Remember“ tragen nicht dazu bei, den Gesamteindruck von „Pray“ zu verbessern, da sie auch dem Schema F entsprechen. Ansonsten gibt es halt die typischen CREMATORY-Hymnen im Midtempo geboten. Zugegeben, einen Rückgang der Fusion mit Electrosounds gibt es tatsächlich, aber dafür packen die Keyboards mal so alles an Tönen raus, was sich an Tasten finden lässt. Da fällt auch der Wegfall an elektronischen Elementen nicht auf. Ein uninspirierter Keyboardteppich legt sich auf die eher im Hintergrund vor sich hinmurrenden Gitarren. Felix‘ Grunz-Stimme klingt auch nicht mehr so kräftig wie noch zu „Transmigration“-Zeiten und oft gelingt es dem „Aushilfssänger“ und Gitarrist Matthias, Felix die Schau zu stehlen. Er ist wohl noch der einzige Lichtblick im dunklen Universum von CREMATORY. Es fehlt einfach an diesem besonderen „Gothic Metal“-Gefühl und die damit einhergehende Atmosphäre, die „Pray“ leider nicht bietet.
Mich wundert es nicht, dass CREMATORY bei ihrem Comeback sogar die ersten Charterfolge feiern konnten und die höchsten Verkaufszahlen ihrer Karriere hatten. Sie können sich nämlich getrost in die Riege der anderen bekannten „Chart-Rockbands“ einreihen. „Back To The Roots“, „Gothic Metal“, „fette Gitarrenriffs“ – das sollen alles Schlagworte bei der Zielvorgabe zur Komposition der Songs gewesen sein. Doch weit gefehlt – diese Schlagworte sind wohl während der Produktion verloren gegangen. Besonderes gibt es nicht zu hören und mich würde es nicht wundern, demnächst morgens im Radio CREMATORY zu hören. Das Pulver haben die Herren und die Dame schon seit mehreren Jahren verschossen und ich hoffe, dass meine Gebete erhört werden und, sollte es noch ein neues Album von CREMATORY geben, bitte ich um eine Innovation in Sachen Weiterentwicklung. Aber mit einem Album wie „Pray“ darf man CREMATORY nicht mehr in das Genre „Gothic Metal“ packen, dafür ist es einfach zu sehr Pop.
Auch wenn die erwartete "Auffrischung" mit abwechslungsreiche(re)n Songs nicht wirklich gelungen ist, ist dieses Album absolut kein Durchhänger. 4 Punkte sind dann auch zu hart, denn das neue Material liegt meistens deutlich über dem Durchschnitt. Fans der Band machen mit "Pray" natürlich nichts falsch.
Totale Scheiße wie immer. Untalentiert, grottig umgesetzter Gesang, ekelhaft süße Lead-Schleifen zu zuckerigem Pomp. Über Geschmack lässt sich nicht streiten; wer das schätzt, ist nicht bei Trost. Dass das einige sein werden, machts nicht besser. Der Punkt geht an das Cover.
Einfach genial, diese CD. Kein schlechtes Lied, und viel besser als "Klagebilder".
Schade ist, dass sich der Reviewer und mein vorheriger Schreiber eigentlich gleichen. Untalentiert sind sie auch net, bzw talentierter, als ihr, würde ich mal sagen.
sehr gute scheibe. leider muß ich feststellen, dass diese seite sehr unglaubwürdig bewerte, einfach nach lust und laune. es kann ja nicht sein, dass believe 9/10 punkten bekommt und pray 4. so ein riesen interschie zwischen den beiden alben? ach und viva läßt grüßen, crematory habe ich dort noch nicht gesehen, aber lordi schon und die habt ihr teilweise schon recht gut bewertet. das nenne ich glaubwürdigkeit.
Die Review-Wertung ist ein einziger Witz. Jeder, der nicht blind irgendwelchen Wertungen vertraut, sollte dem Album eine Chance geben und mal reinhören. Von schlecht oder durchschnittlich kann hier wirklich keine Rede sein.