„If_then_else“, Standard-Verzweigungsbefehl diverser Computer-Programiersprachen, aber auch Name des neuen Albums von THE GATHERING. Die holländische Band um die Ausnahmesängerin Anneke van Giersbergen hat erst vor kurzem ein Live-Album mit dem Namen „Superheat“ auf den Markt geworfen, und schon präsentiert sie sich erneut mit einem weiteren Longplayer. Da werden Stimmen laut, ob dies nicht schon an Ausbeuterei grenzt. Aber so ist es beim besten Willen nicht. THE GATHERING legen mit „If_then_else“ einen weiteren konsequenten, an die „Mandylion“-Tage angelehnten, Silberling vor. Nach einem eher langatmigen ruhigeren „How To Measure A Planet?“, welche durch die Erwartungshaltung ihrer Fans sehr eng ausfiel, besinnen sich die fünf Holländer wieder zurück zu älteren THE GATHERING Tagen.
Zwar erreicht das neue Album bei weitem nicht mehr den Status der „Nighttime Birds“ und „Mandylion“ Scheiben, kann aber auch mit durchwegs abwechslungsreichem und atmosphärischen Songs auffallen. Die Produktion ist wieder einmal perfekt, wie man es von THE GATHERING gewohnt ist. Viele elektronische Synthie-Einflüsse wie auf „How To Measure A Planet?“ sind auch wieder vorhanden und vermischen die stark metallisch angehauchten Songs zu einem zeitlosen Gesamtbild aus Emotionen. „If_then_else“ stärkt erneut den Kurs von THE GATHERING, die guten alten Zeiten von „Mandylion“ werden jedoch leider nicht mehr erreicht.
Ein schwaches Album, dass zu keiner Sekunde wirklich musikalische Tiefe aufweist. Mit "If_Then_Else" fingen THE GATHERING an, Lollipop-Musik zu schreiben. Außer ein paar netten Melodien und dem einen oder anderen guten Part gibts hier nicht viel zu entdecken.